Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der nächste Augenblick ist dein Schritt vorwärts

Frage: Die Kerze brennt, solange sie Öl und einen Docht hat. Wie kann ein Mensch eine solche Stetigkeit erreichen?

Meine Antwort: Das Brennen kann nicht „konstant“ sein, denn in jedem Augenblick wird dir ein neuer Teil des Kerzendochts, sowie ein neuer Teil des Kerzenöls offenbart, welche sich in einer Verbindung und Verschmelzung befinden. Es existiert kein ständiges inneres Brennen, sondern es wird die ganze Zeit erneuert.

In der materiellen Welt können wir eine bestimmte Handlung in Gang bringen, und da sie allein von der egoistischen Kraft vollzogen wird, wird sie fortdauern, als ob man einen Bonbon nach dem anderen in den Mund nehmen und daraus den Genuss empfangen würde.

In der spirituellen Welt, wird jedes Mal, nachdem eine bestimmte Erfüllung erreicht wurde, eine neue angestrebt, und es ist eine Pflicht das eigene Verlangen des Genusses zu überwinden, um nicht mit der Kraft des Egoismus zu arbeiten. Es stellt sich heraus, dass ich ständig mit diesen einander ergänzenden Kräften arbeiten muss, damit die Kraft des Gebens die Kraft des Empfangens nutzt und jedesmal die Oberhand gewinnt.

Darum gibt es dort keinen einzigen Augenblick, der vorbei gehen würde, und es gibt solche Handlungen nicht, wobei eine einfach aus der anderen folgen würde.

Jedes Mal sollen wir den Kampf dieser zwei Kräfte aushalten, sie richtig einander gegenüber stellen, damit das umgebende Licht die gütige Kraft verstärkt und in uns die Macht der Kraft des Bösen nimmt. Auf diese Weise können wir vorankommen.

So passiert es in jedem beliebigen Augenblick, ansonsten ändert er sich nicht! Da das System auf dem Zusammenwirken der zwei Kräfte basiert: der Kraft des Schöpfers und der Kraft der Schöpfung. Je mehr sich die Schöpfung dem Schöpfer angleicht, um so mehr Augenblicke vergehen, und dies bedeutet, dass du wieder einen Schritt nach vorne gemacht hast.

Und wenn du dich unter der Macht von lediglich einer Kraft befindest, dann vergeht kein Augenblick. Darum existieren wir in unserem egoistischen Zustand überhaupt nicht in der spirituellen Welt, wir unterliegen keiner Bewertung – wie sind die Nullen, welche auf der Stelle marschieren.

Auch eine Konstanz ist ein ununterbrochenes Voranschreiten, eine ständige Erneuerung der Arbeit.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 25.12.2011


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