Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Anfang einer neuen Stufe

Wir glauben, dass wir einen „Schatten“, Finsternis bekommen, doch das geschieht, weil das größere Licht kommt, und ich, da ich nicht bereit bin, es zu empfangen, es auf die richtige Weise wahrzunehmen, spüre die Finsternis, den Gegensatz zwischen uns.
Das heißt, dass unser Gefühl des Abstiegs die Enthüllung von neuen Verlangen (Kelim) ist, in denen ich im Moment noch empfinde, wie entgegengesetzt sie dem Licht, das auf mich einwirkt, sind.
Wenn ich soweit bin, enthüllt das größere Licht ein größeres Verlangen in mir, doch solange das Licht und das Verlangen einander in der Absicht entgegengesetzt sind (das Licht Geben und das Verlangen Empfangen ist), wird dieser Bruch zwischen ihnen von mir als Abstieg wahrgenommen.
Doch dieser Zustand muss geschätzt werden, denn im Grunde genommen ist das bereits die Kehrseite einer höheren Stufe. Alle unsere Empfindungen von Finsternis, Abstieg, Abstoßung kommen von einem neuen, stärkeren Licht, das größere Verlangen (Kelim) in uns enthüllt.
Ich befinde mich in einem grenzenlosen Verlangen (Kli), meine Seele ist grenzenlos. Denn außer mir gibt es keine Geschöpfe, alle anderen sind Teile meiner Seele. Das Licht wird allmählich stärker und enthüllt immer größere Schichten des Verlangens in mir.
Je stärker es scheint, desto größeres Verlangen enthüllt es. Wenn ein noch stärkeres Licht zu mir kommt, enthüllt es ein noch stärkeres Verlangen, das ihm entspricht.
Doch jedes Mal wird die Enthüllung eines neuen Verlangens von mir als Entfernung von der „Spiritualität“, der Lebenskraft, empfunden, da es der Eigenschaft des Lichts entgegengesetzt ist, und es geht mir schlecht.
Ich muss mich im Voraus auf einen solchen Zustand vorbereiten, damit ich, wenn er kommt, begreife, dass er mich zur Korrektur erweckt.
Wenn ich das Böse, den Abstieg in dem Bruch zwischen mir und dem Licht, nicht spüren würde, würde ich die Korrektur nicht beginnen können. Die Enthüllung des Bösen ist dafür bestimmt, mir den Anstoß zum Vorankommen zu geben.
Deshalb ist die Wahrnehmung des Schattens von unreinen Welten (Zel de-Tuma) notwendig, um den „heiligen Schatten“ (Zel de-Kdusha) zu erreichen. Solche Schatten müssen geschätzt werden.

Aus dem Unterricht nach dem Shamati-Artikel 243 vom 28.09.2010

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