Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Spirituelle Harmonie der hebräischen Sprache

Beim Studium der Kabbala ist die Kenntnis der hebräischen Sprache sehr wichtig. Darin ähnelt sie keiner Wissenschaft dieser Welt, nehmen wir zum Beispiel die Physik, die man in jeder Sprache studieren kann. Kabbalistische Begriffe im Hebräischen entsprechen hingegen den spirituellen Gefäßen, Lichtern, Handlungen.
Wenn wir einen kabbalistischen Text lesen, lesen wir nicht nur die Worte, sondern gehen von Verlangen zu Verlangen, wir offenbaren dabei durch den Wechsel der Buchstaben und ihrer Reihenfolge den Schöpfer.

Jeder Buchstabe ist ein spirituelles Symbol und jedes Wort ist eine Matrix. Er ist wie ein spezieller Geheimcode, eine Verschlüsselung. Jedes Wort, jeder Buchstabe, jede Wortstellung, jede Wurzel des Wortes kommt aus der Beziehung von Licht und Verlangen. Auf dieser Grundlage wurde die hebräische Sprache aufgebaut. Dies ist die einzige Sprache, die nicht für den materiellen Gebrauch entstanden ist, sondern von oben herabgeschickt wurde, um das Verhältnis von Licht und Verlangen zu beschreiben.

Daher hilft die Kenntnis der hebräischen Sprache, tiefer in die Kombination von Licht und Verlangen einzudringen, ihren Geschmack zu fühlen, zu verstehen, warum das so ist. Man kann fühlen, welche Harmonie in der hebräischen Sprache und in der inneren Verbindung der Naturkräfte enthalten ist, ausgedrückt durch ihre Buchstaben.

Wenn ein kabbalistischer Text ins Englische oder in eine andere Sprache übersetzt wird, geht das Wesentliche der Ausdeutung verloren, die im Wort enthalten ist. Eine Übersetzung gibt ein oberflächliches Verständnis der Handlung,  während das hebräische Wort die innere Bedeutung der Verlangen, ihre Verbindung untereinander und mit dem Licht, sowie die Form der Füllung ausdrückt.
Zusätzlich zu den Buchstaben gibt es im Hebräisch Punkte der Vokalisierung, Kronen über den Buchstaben – TANTA (Ta’amim-Nekudot-Tagin-Otiot – Geschmäcker-Punkte-Kronen-Buchstaben), sie zeigen, wie alle diese Eigenschaften anfangen sich zu entfalten.
Im Hebräischen gibt es 22 Buchstaben: 9 von Bina, 9 von Seir Anpin und Malchut noch 5 Buchstaben am Ende des Wortes, eigentlich sind das Symbole, die auf dem Parssa stehen. Der Austritt des Lichtes baut Punkte (Vokalisierungen) auf, die anschließend verschwinden. Vokalisierungen benutzt man kaum, sie sind aber gemeint.
Buchstaben, Punkte, Kronen über den Buchstaben – das alles ist sehr wichtig – sie können die ganze Wissenschaft offenbaren. Wenn wir die innere Bedeutung von Worten, die Reihenfolge von Worten und Buchstaben kennen würden – darin ist die gesamte Offenlegung des Schöpfers gegenüber der Schöpfung.

 

Aus dem Unterricht zum Shawuot Fest 14.05.2018

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