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Wie lange wird Geld die Welt regieren?

Ein Business Insider schrieb in seinem Bericht von Oxfam International, dass zwischen dem 18. März und dem 30. Dezember 2020 der Reichtum der zehn reichsten Menschen der Welt um 3,9 Billionen Dollar gestiegen ist. Dem Bericht zufolge könnte allein dieser Gewinn, den diese zehn Menschen in weniger als zehn Monaten gemacht haben, „dafür sorgen, dass jeder geimpft wird und so aus seiner Angst vor Armut herauskommt.“ Gleichzeitig schätzt der Bericht, dass „zwischen 200 Millionen und 500 Millionen Menschen im Jahr 2020 in die Armut gefallen sein könnten.“ Muss das wirklich so sein?

In der Tat haben wir eine Welt aufgebaut, die nichts anderes als Geld und Macht verherrlicht. Geld verleiht Macht, die es ermöglicht, mehr Geld zu erwerben, das wiederum noch mehr Macht verleiht, so dass am Ende Geld die Welt zusammenhält. Doch hinter der Geldgier steht das Ego, der Motor, der die Zivilisation antreibt. Wir haben das Ego gekrönt, haben ihm erlaubt, unsere Gesellschaft nach seinem Bild zu bauen, und jetzt zahlen wir den Preis dafür, dass wir ihm verfallen sind.

Joe Biden plant, die Steuern für die Reichen zu erhöhen, um die Last für das Volk auszugleichen und einen Teil der finanziellen Verluste zu finanzieren, die Covid-19 angerichtet hat. Doch ich denke, das wird nicht funktionieren, nicht in einer Gesellschaft, in der die Reichen die Mächtigen sind. Wenn er zu weit geht, könnten sie ihn einfach aus dem Weg räumen.

Wie lange wird Geld die Welt noch regieren? Bis wir alle verstehen, dass ein Kniefall vor dem Ego nicht die Lösung ist. Die Dinge werden sich solange verschlechtern, bis wir unsere Lebensweise, unseren Geisteszustand und unsere Motivation ändern.

Der einzige Ersatz für das Ego, der eine Welt schafft, in der wir gerne leben, ist die Liebe. Dieses Wort, das wir so gerne verunglimpfen, ist das einzige Wort, das wir haben, um die mächtigste Kraft zu beschreiben, die es gibt, die Kraft des Gebens. Wir mögen über diese Worte spotten, jeden lächerlich machen und herabsetzen, der auch nur den Begriff der Liebe oder des Gebens in den Mund nimmt, doch damit liegen wir falsch. Nichts ist so mächtig wie die Liebe.

Denken Sie bitte über Folgendes nach: Wären Sie hier, wenn es nicht die Liebe Ihrer Eltern zu Ihnen gegeben hätte? Wäre diese Welt hier, wenn es nicht Billionen von Spezies gäbe, die ständig ihre Nachkommen erschaffen und pflegen? Trotz der unzähligen zerstörerischen Kräfte um uns herum, geht das Leben weiter und entwickelt sich sogar weiter, weil die Kraft des Lebens, die Kraft, Leben zu geben und zu kultivieren, stärker ist als alle anderen Kräfte zusammen.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war dies auch die Grundlage für die menschliche Gesellschaft. Doch seitdem haben sich die zerstörerischen Kräfte des Egoismus in der Menschheit so sehr verstärkt, dass sie nun eine existenzielle Gefahr nicht nur für unsere Spezies, sondern für den ganzen Planeten darstellen. Jetzt müssen wir, die Menschheit, eine bewusste Anstrengung unternehmen, um die Kraft der Liebe und des Gebens über die Kraft des Egoismus zu erheben über den Wunsch, für mich zu nehmen, was immer ich kann, wie immer ich kann und so viel ich kann.

Die zehn Milliardäre mögen anschauliche Beispiele für Egoismus sein, doch wenn einer von uns an ihrer Stelle wäre, würden wir genauso sein und genauso handeln wie sie. Die Seuche ist in uns allen, also können nur wir alle sie heilen. Wenn wir uns kollektiv darauf einstellen, können wir das Paradigma vom Nehmen zum Geben verschieben und zu „Eltern“ werden, zu Stammeltern einer Welt, die mit einer neuen Art von Treibstoff arbeitet.

In der neuen Welt wird niemand still sitzen, bis jeder sicher und versorgt ist. So wie der ganze Körper keine Ruhe und keinen Seelenfrieden hat, wenn nicht alle seine Organe in Ordnung sind, so werden wir für jeden Menschen auf der Welt empfinden, dass alle Teile von mir sind, und ich kann nicht in Frieden sein, wenn nicht alle in Frieden sind.

Heute ist es ein Muss, in eine solche Denkweise überzugehen. Wir sind so abhängig geworden, dass, wenn wir uns nicht um jeden kümmern, jeder leiden wird. Wenn wir diese Haltung einnehmen, werden wir aufblühen. Wenn wir uns ihr entziehen, haben wir unser Schicksal besiegelt.