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Wie können wir das Feuer in unserer Seele entfachen?

Aus dem Artikel von Rabash „Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund“: Als Beispiel dient jemand, der sehr müde ist und gegen 23 Uhr schlafen geht. Wenn er um 03.00 Uhr morgens geweckt wird, wird er natürlich sagen, dass er keine Energie zum Aufstehen und Studium hat, da er sehr müde ist. Und wenn er sich etwas schwach fühlt oder etwas Fieber hat, wird der Körper sicherlich keine Kräfte finden, um zu der Zeit aufzustehen, zu der er es gewohnt ist aufzustehen.

Wenn jemand sehr müde ist, sich krank fühlt und um Mitternacht schlafen geht und um 01.00 Uhr morgens geweckt wird und ihm gesagt wird: „Es brennt im Hof und gleich auch in deinem Zimmer, steh schnell auf, und du kannst dein Leben retten, je nachdem, wie du dich anstrengst.“ Er wird keine Ausreden darüber hervorbringen, wie sehr müde, gleichgültig oder krank er ist.

Vielmehr wird er sogar, wenn er sehr krank ist, jegliche Anstrengung unternehmen, um sein Leben zu retten. Offensichtlich hat der Körper die Energie zu tun, was er kann, um zu bekommen was er will, weil er etwas Wichtiges erlangen wird. Daher glaubt jemand, der an „Mach dir einen Rav“ arbeitet, dass dies auf: „Denn sie sind unsere Leben und die Dauer unserer Tage,“ beruht;  in dem Maße, dass er fühlt, dies ist sein Leben; der Körper hat genug Kraft, alle Hindernisse zu bewältigen.

Aus diesem Grund, bei aller Arbeit des Menschen, beim Studieren oder Beten, sollte er all seine Arbeit darauf konzentrieren, die Größe und Wichtigkeit des Rav zu erhalten, um das Gefühl für die Größe des Schöpfers zu entwickeln. Dann werden wir alle das Ziel erreichen und mit dem Schöpfer verschmelzen können.

Wir sehen, wie in unterschiedlichen Gruppen weltweit mal viel, mal wenig Menschen zum Unterricht kommen. Es ist schwer, sie deswegen zu verurteilen, denn es steht geschrieben: „Richte nicht über deinen Freund, bis du an seiner Stelle gewesen bist“. Doch welche Schwierigkeiten es auch geben mag, der Grund für das Fehlen im Unterricht ist immer der gleiche: das Fehlen dessen Wichtigkeit.

Dieses Gefühl der Wichtigkeit hängt natürlich von der Gruppe und nicht vom Menschen selbst ab. Wir sehen während des Unterrichts verschiedene Gruppen auf dem Bildschirm: Kiew, Moskau, Sankt Petersburg und viele andere. Manchmal ist alles voller Menschen, doch meistens sind es wenige. Der Grund dafür ist die mangelnde Wichtigkeit des Ziels, die wir nicht in uns entwickeln.

Von Oben wird für den Menschen absichtlich die Wichtigkeit des Ziels verringert, damit er die Gruppe braucht, seine Abhängigkeit von der Umgebung spürt, die für ihn diese Wichtigkeit erhöht. Und in dem Maße, in dem er sich an der Umgebung anheftet, erhöht sich für ihn die Wichtigkeit des Ziels, und er fühlt sich davon angezogen und schreitet voran.

Wenn er jedoch die Wichtigkeit der Gruppe nicht spürt und sich ihr nicht anheftet,  wird er dementsprechend auch keine Wichtigkeit des Ziels spüren. Aus diesem Grund wird er nicht vorankommen können und letztendlich ganz weggehen.

Alles hängt nur von der Wichtigkeit des Ziels ab: wie sehr der Mensch danach strebt, studiert, nach der Erkenntnis dieser Wichtigkeit während des Studiums verlangt. Eben diese Wichtigkeit dient ihm als nötiger Treibstoff für das Vorankommen.

Wir sollten Angst darum haben, diese Wichtigkeit zu verlieren. Unsere größte Sorge soll darum sein, dass uns das Gefühl für die Wichtigkeit des Ziels, der Treibstoff, die Größe des Schöpfers, fehlt, die für das Vorankommen ausreichen wird, damit ich unaufhörlich an Ihn denken und dafür sorgen kann, dass es mich ständig ins Zentrum der Gruppe zieht, wo ich den Eingang zur spirituellen Welt finde.

„Rav“ (der Große) bedeutet Schöpfer. „Mach dir einen Rav“ bedeutet, den Schöpfer über alle anderen Werte zu erheben, die der Mensch hatte, damit sich nichts mit Ihm vergleichen kann. Und nach diesen Prioritäten wird der Mensch seinen Tagesablauf und die Einstellung zu allem ausrichten.

Und „sich einen Freund zu kaufen“ ist notwendig, um die Wichtigkeit von Rav zu erhöhen. Deshalb soll ich Freunde kaufen, sie mit meiner Haltung, meinen Anstrengungen, meinen Diensten bezahlen, nur damit sie mir helfen, die Größe von Rav, die Größe des Schöpfers zu verstehen.

Dann werden wir während des Studiums das richtige Gebet dafür haben, dass wir nur die Größe des Schöpfers brauchen. Alles konzentriert sich nur auf diese Größe: sowohl das Gebet als auch das Leuchten und die Liebe. Und nur die Umgebung kann dabei helfen – sofern der Mensch sie selbst erweckt.

Auszug aus der Vorbereitung auf den Unterricht, 19.12.2012