Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie ist das zu rechtfertigen, was zu rechtfertigen unmöglich ist

Frage: Wie kann man den Schöpfer rechtfertigen, wenn man ständig mühsame Leiden, tödlich kranke Menschen vor Augen hat?

Meine Antwort: Es ist unmöglich, das jetzt zu rechtfertigen, denn wir wollen nicht heucheln oder lügen, uns selbst trösten oder dem Trost der anderen Menschen zuhören. Es existieren verschiedene psychologische Methoden der Einwirkung, die dem Menschen zulassen, die Meinung des Menschen über die tragischen Ereignisse zu revidieren. Die Kabbalisten sagen aber, dass die wesentliche Veränderung nur unter der Bedingung möglich ist, dass das Licht auf den Menschen einwirken wird, das zur Quelle zurückführt; es wird ihn beeinflussen und seinen Zustand ändern.

Denn der Zustand ist die Stufe, auf der sich der Mensch befindet. Folglich wird er auf das Geschehen anders blicken können, entsprechend der neuen Stufe,  die er jetzt dank dem Licht erreicht hat, anders fühlen und verstehen. Und in diesem Fall wird diese Veränderung nicht dadurch hervorgerufen, dass die Umgebung ihn darin überzeugt hat. Denn sie betrügen ihn und gestatten ihm nicht, die Wahrheit zu sehen, als ob sie ihm ein Beruhigungsmittel geben würden. Sie versuchen ihn zur Vorstellung zu bringen, dass alles in Ordnung ist, sie lügen und schließen dadurch den Weg zur Wahrheit ab.

Wir tun es dagegen nicht – wir beruhigen nicht, sondern unterstützen den Menschen darin, dass er sein Ego vollständig offenbart. Wir helfen ihm, seine Selbstsucht zu offenbaren und ihr standzuhalten.

Sich selbst in einer beliebigen Situation zu finden ist auf zwei Wegen möglich. Der erste Weg ist, das Problem irgendwie zu maskieren und sich selbst zu verwirren, wonach der Mensch mit Hilfe der Religion, des Glaubens, der Mystik vorankommt. Auf diese Weise erfolgt alles in unserer Welt.

Man kann aber im Gegenteil noch mehr die Augen und das Verlangen öffnen und daran arbeiten, um das Licht heranzuziehen, das zur Quelle zurückführt, damit es mich korrigiert. Folglich werde ich auf dem neuen Niveau das richtige Bild erkennen.

Wie ziehe ich dieses Licht heran? Ich rechtfertige die geschehenen Ereignisse, weil sie aus dem einheitlichen Prinzip folgen: „Es gibt Niemanden außer dem Schöpfer“. Und ich will diese höhere Kraft offenbaren, außer der es nichts gibt.

Ich bin nicht einfach so mit der Situation einverstanden, wie es der sanftmütige Gläubige tut, sondern ich will den Höheren enthüllen. Ich verstehe, dass alle meine Empfindungen die Aufrufe des Schöpfers sind, Der sich wünscht, dass die Schöpfung Ihn offenbart, und zwar in Form der einzigen und absolut guten Kraft.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 08.03.2013


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