Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bittet Länder, die über genügend Impfungen für eine Auffrischungsimpfung (dritte Impfung) verfügen, mit dieser zu warten, damit arme Länder, in denen die Menschen die erste Impfung nicht erhalten haben, diese bekommen können. Niemand nimmt diese Bitte ernst, aber die WHO bittet dennoch um Berücksichtigung.
Ich verstehe dieses Ansinnen nicht. Überall auf der Welt gilt der Ansatz, dass jedes Land für sich selbst sorgt, von wem erwartet die WHO also, dass sie einer solchen Forderung nachkommt? Es ist traurig, dass noch nicht alle den Impfstoff erhalten haben, aber das ist keine Angelegenheit, die ein Land zu entscheiden hat, sondern eine Angelegenheit, die von internationalen Organisationen wie der WHO selbst initiiert und durchgeführt werden muss.
Wenn das eigene Gesundheitsministerium eines Landes nicht in der Lage ist, sich um die Menschen in diesem Land zu kümmern, sollten internationale Organisationen einspringen und helfen. Deshalb gibt es ja auch so viele solcher Organisationen, die von den reichen Ländern finanziert werden, um den weniger glücklichen Ländern zu helfen.
Außerdem bin ich der Meinung, dass das Problem nicht in der Anzahl der Impfungen liegt, sondern in der Organisation und Verteilung. Es gibt genügend Impfungen für alle. Das Problem ist, dass in der Welt, die wir aufgebaut haben, jeder für sich selbst kämpft, niemand fühlt sich verantwortlich, und es gibt keine gegenseitige Verantwortung, schon gar nicht zwischen den Ländern. Alles wird von Geld und Korruption bestimmt.
Wenn wir die Art und Weise, wie die Dinge funktionieren, ändern wollen, müssen wir auch unsere Arbeitsweise ändern. Die Pandemie behandelt uns alle gleich. Sie infiziert alle unterschiedslos. Wenn wir die Pandemie besiegen wollen, müssen wir uns also auch gegenseitig gleich behandeln, denn wenn man eine Stelle unbehandelt lässt, wird diese Stelle zur Quelle neuer Infektionen.
Sobald wir uns wirklich als eine Familie organisieren, vielleicht durch eine neue Organisation, die nichts mit den alten und dekadenten Organisationen zu tun hat, sollten wir uns mit allen beraten, alle Daten von überall her bekommen und entscheiden, was und wie viel wohin geht. Wenn wir die Menschheit als eine Familie betrachten, werden wir entscheiden, was das Beste für die gesamte Familie ist und die richtigen Schlüsse ziehen. Aber dazu müssen wir uns erst einmal als Familie sehen, dann können wir auch die richtigen Entscheidungen treffen und alle berücksichtigen.
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