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Wer alles zerstört hat – wird alles selbst aufbauen

Frage: Ich verstehe, dass man die Vergangenheit nicht bedauern darf. Was ist aber zu tun, wenn ich mich jetzt, dank vorheriger „Fehler“,  in einer schweren Situation befinde? Denn, ich soll doch nichts selbst korrigieren, sondern nur auf die Hilfe des Schöpfers hoffen?

Antwort: Natürlich, denn der Schöpfer hat alles zerstört und Er wird alles selbst korrigieren. Und du sollst Ihm dafür danken, dass du die Mängel erkennst, die Er vorbereitet hat, dass du Ihn jetzt bittest, sie zu korrigieren. Es wird doch gesagt: „Alles ist in den Händen des Himmels, außer unserem Zittern vor dem Schöpfer“ – außer deinen Gedanken an Ihn. Wenn Er deinen Zustand noch nicht korrigiert hat, dann hast du Ihn noch nicht darum gebeten, oder deine Bitten waren falsch.Überprüfe sie!

Du bist weder der Eigentümer deiner Vergangenheit, noch der Zukunft. Du verfügst nur über diesen gegenwärtigen Augenblick – und zwar in dem Maß, in dem du fähig bist, zwischen dem Weg der Tora und dem Leidensweg zu wählen, um den Schöpfer zu bitten, deine Korrektur zu verwirklichen!

Man muss um solch eine Korrektur bitten, welche dir zulassen würde, mit allen Gedanken und mit Herz, mit dem ganzen Wesen, ganzem Bewusstsein an die höhere Lenkung „angehaftet“ zu werden. Um sich nicht im Strom des Lebens zu verlieren, sondern um mit ganzer Vernunft und Gefühl, aus eigener Kraft allem zuzustimmen, was mit dir geschieht.

Das bedeutet nicht, dass du bloß so lange warten sollst, bis das Licht die ganze Arbeit realisiert. Um solche ernsten Gedanken zu erreichen, musst du eine Menge notwendiger Handlungen erfüllen, alle Mittel anwenden, welche dir nur in dieser Welt gegeben sind. Du wirst gezwungen sein, diese Welt zu bauen, die Gesellschaft zu verändern, die Revolutionen durchzuführen, das Leben einzurichten, die Kinder zu erziehen, zu arbeiten, dich um andere Menschen zu sorgen, sie dem Schöpfer näherzubringen – eine Menge verschiedener Sachen zu realisieren.

Außerdem muss du die Freunde erwecken, gute Bedingungen für ihr Studium, ihre Entwicklung, ihre Annäherung organisieren. Man muss eine Menge Handlungen erzeugen: sowohl  physische, als auch  spirituelle. Das alles erfolgt mit dem Ziel, alle zukünftigen, vergangenen und gegenwärtigen Augenblicke mit einer einzigen Kraft zu verbinden, die in der Schöpfung gilt. Darin besteht eben unsere Arbeit, die als die Arbeit des Schöpfers genannt wird. Er macht alles, und du rechtfertigst alles, mit allen Teilchen deiner Seele, mit allen inneren Empfindungen. [118005]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Vorwort zum Buch Sohar, am 7/10/13