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Wenn die Kräfte nachlassen

Der Mensch kommt voran, wenn er in der Lage ist, den beiden Linien – der rechten und der linken – zu widerstehen.

In der Linie, die sich von oben nach unter erstreckt, erlebt er einen Abstieg, Enttäuschung, Verzweiflung, Kraftlosigkeit und Niedergeschlagenheit. Und in der Linie, die von unten nach oben führt, ist alles umgekehrt: hier kommen wir zur Analyse.

Nehmen wir an, ich verspüre eine vollkommene physische, mentale und moralische Entkräftung – ich bin nicht in der Lage, meine Gedanken zu ordnen, mein Bewusstsein ist benebelt, nichts ist mir wichtig. Wie es in einem Lied heißt: „Ich will mich vergessen und einschlafen“, um nichts zu spüren.

Doch wenn ich mich für einen Moment über diesen Zustand erhebe, schätze ich ihn als gut ein. Wie in einem der Psalme geschrieben steht: „Wer gestorben ist, der ist frei!“ – genau jetzt bin ich frei von meinem Egoismus, er ist gestorben und verlangt nichts mehr von mir.

Wenn noch ein wenig Licht kommt, werde ich den Grund für diesen Zustand verstehen – ich werde verstehen, dass er vom Schöpfer kommt. Er will, dass ich anfange, mich darin zurechtzufinden: wozu brauche ich ein Verlangen, das nichts will und zu nichts in der Lage ist, wozu hat Er es mir gegeben?

Das Licht hebt den momentanen niederdrückenden Zustand hervor, deckt seine Ursachen auf, welche für mich zum Ausgangspunkt für ein neues Wachstum werden.

Die Weisen sagten: „Wo ein Egoist fällt, steigt ein Gerechter auf“ – der Egoist in mir ist gefallen und aus ihm ist ein Gerechter entstanden. In einer Linie sehe ich, dass ich untergehe, und in zwei Linien fange ich den Aufstieg an.

Die Verzögerung liegt nur an der Einwirkung des Lichts – das Licht muss mir diese zweite Linie dazu geben, mir helfen, anzufangen, über der Empfindung selbst zu denken, mich über die Empfindung „bitter/süß“ zur Analyse „Wahrheit/ Lüge“ erheben.

Man muss sich immer unter die Einwirkung des Lichts stellen, damit es über die Empfindung erheben und die Wahrheit, die Ursache, Wer das alles bewirkt, aufzeigen kann.

Selbst ein unklares Empfinden/Wissen der Ursache – des Schöpfers, der in mir das Weltbild zeichnet – verändert dessen Wahrnehmung durch mich zum Gegenteil, und ich freue mich, dass der Schöpfer mir ein dermaßen negatives und niederes Empfinden gab – ein Schwächegefühl, das zum Handeln anregt.

Die Situation ist klar, nun habe ich ein Ziel und die Mitteln. Wenn ich aufgewacht bin, stehe ich auf.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 04.10.2010

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