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Weiter gibt es nur Aufstiege!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir sicher sein, dass es kein Zerbrechen mehr geben wird?
Meine Antwort: Wir befinden uns auf der letzten, der niedrigsten Stufe. Wir können nicht mehr absteigen, es gibt nichts Schlimmeres als unseren Zustand.
Von hier und weiter kann es nur Aufstiege geben. Es kann kein Zerbrechen geben. Was soll sich in uns sonst noch zerbrechen, wenn wir von der Spiritualität getrennt sind?.. Das Spirituelle wurde zerbrochen, die Absicht zu geben, der Schirm, die Erkenntnis des Schöpfers.
Wir befinden uns in einem Zustand der völligen Finsternis. Weil wir aber die Spiritualität nicht wahrnehmen, können wir als Ausgleich dazu nicht spüren, wo wir uns befinden. Noch können wir lediglich unterscheiden, dass es uns schlecht geht. Doch schlecht geht es uns nicht, weil der Schöpfer verhüllt ist, nicht, weil wir Ihm nicht geben können. Schlecht geht es mir persönlich, Er interessiert mich nicht.
Das ist der Zustand des Zerbrechens und des Abstiegs in die Gewalt von Klipot. Selbst wenn in dir also irgendein Gedanke an den Schöpfer erwacht, dann nur daran, wie du Ihn benutzen kannst, aber nicht daran, wie du Ihm Genuss schenken kannst. Du stellst Ansprüche: „Wann wird es mir gut gehen?!“
Was soll in diesem Zustand noch zerbrochen werden, wenn wir uns in einem solchen Tiefschlaf ohne jegliche Bewegung befinden? Wir enthüllen unseren schlimmsten Zustand – schlimmer als Klipot. Denn Klipot sind der böse Trieb, den ich in dem mir leuchtenden Licht enthülle.
Und dann kann ich unterscheiden, welche Verlangen in mir den Klipot angehören – „stürmischer Wind“ (Ruach Seara), „große Wolke“ (Anan Gadol), „fressendes Feuer“ (Esch Mitlakachat), wo Klipat Noga und wo die Heiligkeit ist. Vor mir erscheint deutlich der Aufbau meiner Seele. Um solche Klärungen zu erreichen, muss man zu einer sehr hohen spirituellen Stufe aufsteigen.
In unserem jetzigen Zustand sind wir jedoch nicht in der Lage, etwas zu erkennen, alles ist reizlos und leer. Wir lesen, was die Kabbalisten schreiben, und für uns sind das bloß Worte mit unterschiedlicher Buchstabenfolge. Was haben wir davon?.. Deshalb steht uns kein Zerbrechen bevor, wir können nicht mehr tiefer absteigen.
Auszug aus Unterricht über „Talmud Esser haSefirot“ vom 22.12.2010