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Was ist ein Gebet in der Kabbala?

Ein wahrer Kabbalist weiß, dass er unter der Herrschaft seines Ego steht; und nur ein einziger winziger Punkt in ihm – der so genannte „Punkt im Herzen“ – ist frei von egoistischem Einfluss. Mit diesem Punkt kann er sich mit dem Schöpfer verbinden.

Wenn er sich anstrengt und seinen „Punkt im Herzen“ mit dem Schöpfer verbindet, erhält er die Kraft, die ihn über sein Ego erhebt. Dann beginnt er sich stufenweise zu korrigieren, indem er sein Ego in altruistischer Absicht einsetzt.

Unsere gesamte Arbeit bezogen auf die spirituelle Korrektur besteht darin, den Schöpfer um die Kraft der Korrektur des Ego zu bitten. Daher ist es so wichtig, in uns das Verlangen nach dem Schöpfer zu erwecken.

Wenn wir uns an den Schöpfer wenden, erhalten wir von Ihm die nötigen Kräfte und in unserem korrigierten Ego fühlen wir dann eine gewisse Verbindung zum Schöpfer. Es handelt sich dabei nicht um eine spezielle Schnittstelle, sondern um die Wahrnehmung einer breiteren und stärkeren Einheit.

Dann vergrößerte sich das Ego wiederum –  eine gröber Ausformung davon – und erneut bitten wir den Schöpfer um die Kraft, auch dieses wieder zu korrigieren.

Das bedeutet, dass unser Ego, dass sich immer wieder neu in uns enthüllt, uns dazu erweckt, uns mit dem Schöpfer zu verbinden – daher wird es auch „Hilfe gegen uns“ genannt. Unsere stete Bereitschaft, den Schöpfer um die Korrektur des Ego zu bitten, nennt man Gebet.

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