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Was bewegt den Menschen?

Frage: Wenn wir den Hund beobachten, so sind seine Hauptbedürfnisse:  Essen, schlafen, sich paaren. Was bewegt aber den Menschen?

Meine Antwort: Den Menschen interessiert dasselbe: Nahrung, Sex, Familie. Das sind die tierischen physischen Verlangen.

Das folgende Niveau der Verlangen ist gesellschaftlich, da es in uns unter dem Einfluss der umgebenden Gesellschaft entsteht. Dieses Niveau regt in uns die zusätzlichen Wünsche an: die Verlangen zum Reichtum, zum Ruhm (zur Macht) sowie zu den Wissenschaften (zur Erkenntnis). Das heißt, die ersten drei Arten der Verlangen sind körperlich, und die zweiten drei Arten sind spirituell.

Frage: Solche Sachen, wie die Überzeugung für den morgigen Tag für sich sowie für die Kinder gehören nicht hierher?

Meine Antwort: Alles gehört zum Inneren! Absolut alles.

Alles wird in diese Arten der Verlangen untergebracht: in drei körperliche und in drei „spirituelle“, wenn man diese so bezeichnen kann, da sie sich außerhalb des menschlichen Körpers befinden und nicht direkt für die Befriedigung des Körper verwendet werden.

Frage: Das Verlangen “nichts zu tun” oder dass “mich alle in Ruhe lassen und verschwinden”, gehört auch hierher?

Meine Antwort: Dieser Zustand wird von unseren allgemeinen Verlangen – von der Selbstsucht – angestrebt.

Das Verlangen nach der Ruhe kann sogar dann gezeigt werden, wenn Sie hin und her laufen, da gerade diese Beschäftigung in Ihnen die Empfindung der Ruhe schafft. Versuchen Sie, das Kind zu stoppen; das Gegenteil geschieht: denn die Unterbrechung ruft in ihm den Zustand der Unruhe hervor, weil es eben dann genießt, wenn es läuft, das ist für ihn die Ruhe. Das heißt, die Ruhe wird aufgrund des eigenen Verlangens empfunden, wenn es sich im Gleichgewicht, in der Füllung, in der Sättigung befindet, wenn der Wunsch also beruhigt ist.

Auszug aus dem TV-Programm “ Gespräche mit Michael Laitman“, 11.03.2012