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Warum gibt es den Hass?

Wohin man auch schaut, gibt es Hass. Es geht nicht mehr um die internationalen Beziehungen. Jetzt scheint die Gesellschaft in den Ländern in immer kleinere Teile zu zersplittern. Jeder glaubt das Monopol auf die Wahrheit zu haben, was ihn dazu berechtigt, jeden, der anders denkt, zu verhöhnen, zu verspotten, und vor allem zu hassen. Doch es gibt einen Grund für die Intensivierung des Hasses, denn ohne ihn werden wir uns nicht ändern wollen und können.

Der Hass ist unsere angeborene Natur, denn es steht geschrieben: „Die Neigung des Herzens eines Menschen ist böse von Jugend auf“ (Gen 8,21). Gleichzeitig besteht der Rest der Natur aus einer guten Neigung, die überall in der Natur ausgeglichen ist, außer beim Menschen. Der Grund dafür ist, dass wir uns bewusst und aus eigenem freien Willen entscheiden, unsere Neigungen auszugleichen, anstatt in unserer angeborenen Bosheit zu bleiben.

Einerseits, hätten wir beide Seiten der Neigungen von Anfang an, würden wir nicht all den Schaden anrichten, den wir uns gegenseitig, den Tieren, Pflanzen und der Erde zufügen. Andererseits wäre es unmöglich, die Funktionsweise der Realität zu verstehen, da wir uns von Natur aus korrekt miteinander und mit der Natur verhalten würden. Ohne jeglichen Gedanken daran. Das würde perfekte menschliche Tiere schaffen, doch wir würden nie zu Menschen werden, was das Ziel unserer Existenz ist.

Jetzt, wo der Hass unter uns offensichtlich ist, können und müssen wir tatsächlich beginnen, die entgegengesetzte Qualität zu kultivieren. Wir müssen es tun. Sonst zerstören wir unsere Spezies und möglicherweise alles andere auf der Erde. Nur so lernen wir, wie die Realität funktioniert, das Gleichgewicht, das im gesamten Universum und in der gesamten Realität existiert. Nur wenn wir die Qualität des Guten und der Liebe entwickeln, das Gegenteil von Hass, sind wir in der Lage aus erster Hand zu erfahren, wie die gesamte Natur funktioniert. So lernen wir, wie wir unser Leben erfolgreich gestalten können.

Der Weg, diese entgegengesetzte Qualität aufzubauen, ist der Umgang miteinander. So wie wir uns jetzt gegenseitig hassen, sollten wir anfangen, das entgegengesetzte Gefühl aufzubauen. Genauso wie die Natur nichts unterdrückt, sondern alles in perfekter Koexistenz sein, sollten wir diese Liebe unter uns auf dem Hass aufbauen, ohne ihn zu unterdrücken. Mit anderen Worten, wir sollen den Hass fühlen. Aber auch gleichzeitig erkennen, das die Liebe wichtiger für uns ist als der Hass, den wir fühlen. Wir bemühen uns entsprechend zu handeln.

Der Hass ist wesentlich für diesen Prozess. Wir können das entgegengesetzte Gefühl über dem anfänglichen Hass aufbauen. Denn wenn wir erkennen, dass wir ohne das Gefühl des Hasses niemals lieben können und daher niemals wissen würden, was Liebe ist.

Sobald wir eine bestimmte Ebene des Hasses überwunden haben, wird eine andere Ebene auftauchen, eine tiefere, schlimmere. Doch sie wird nur erscheinen, um auch diese Ebene mit Liebe zu bedecken. Und weil die Ebene des Hasses stärker sein wird als zuvor, wird auch die Ebene der Liebe, die wir darauf aufbauen, stärker sein.

Allmählich werden wir dankbar den Hass zu fühlen. Denn seine Belohnung ist die Zunahme der Liebe. Wir erkennen, dass wir nicht lieben können, wenn wir nicht zuerst hassen. Wenn wir ihn jetzt als Ansporn verwenden, anstatt ihm zu erliegen, werden wir zu liebevolleren Menschen werden.

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Bild von Hands off my tags! Michael Gaida auf Pixabay