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Ständige Erneuerung der Absicht

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich das Buch Sohar mit euch über Internet lese, ohne mich dabei in der Gruppe physisch zu befinden, wirkt es auf mich trotzdem?

Meine Antwort: Denkst du wirklich, dass wenn du mich hier umarmst, wirst du mehr Nutzen aus dem Unterricht ziehen? Alles hängt von der Einheit der Herzen, nicht von den Abständen ab. Der Mensch, der sich weit weg von uns befindet, ist vielleicht mehr aufgeregt und besorgt, und dann soll er eben auch dort bleiben.

Hier ist es wichtig, inwiefern kannst die Verantwortung für die anderen in eigenen Handlungen übernehmen. Wir haben noch vieles zu verbessern, indem wir jeden Tag zu unserer Absicht eine neue Tiefe, einen neuen Aspekt hinzufügen. Ich will nicht einfach die Verbindung mit den anderen wiederherstellen, sondern die Verantwortung für sie tragen. denn wenn ich an das Ziel nicht denke und mich danach nicht strebe, verlieren sie auch ihre spirituelle Ambitionen. Das ist sogar im egoistischen Sinne schlecht: Meine Trägheit wirkt auf sie und kommt zu mir in Form eines negativen Responses zurück.

Außerdem, tue ich das für unsere Bürgschaft. Wozu brauchen wir überhaupt diese Bürgschaft? Um dem Schöpfer Freude zu bereiten. wenn wir unsere gegenseitige Verbindung erneuern, enthüllen wir darin die gemeinsame Eigenschaft des Gebens – enthüllen den Schöpfer und bereiten ihn dadurch Genuss.

Die Sache ist die, dass die Eigenschaft des Gebens nicht nur die Liebe zwischen Freunden ist, denn sie beschränkt sich nicht auf unsere Beziehungen. Darin verbirgt sich Derjenige, der uns diese Eigenschaft, dieses Verlangen gegeben hat.

In unserer Gemeinsamkeit entdecken wir eine neue Sicht – den Grund der Einheit, seine Ursache. Das ist der Schöpfer, Ursache von allem, was wir denken und fühlen.

Und deshalb werden unsere Absichten immer komplizierter und zu einem ganzen Komplex, der in sich Israel, Tora und den Schöpfer einschließt.

Und der erste Schritt dazu ist der Weg, zu den Freunden, sich durch die fünf Welten vorzustellen. Wenn ich sie erreiche, erlange ich die Unendlichkeit. Dieses Bild ergänzen wir allmählich mit neuen Farben und Strichen.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 23.11.2010