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Soll die Erde von der Menschheit befreit werden?

Wenn Tiere und Pflanzen sprechen könnten, würden sie wahrscheinlich sagen, dass das Leben so viel besser war, bevor wir Menschen kamen. Und sie haben vollkommen Recht. Ein UN-Bericht besagt, dass mehr als eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Wir erschöpfen den Boden, roden Wälder ab, jagen ganze Tierarten, verpesten die Luft, vergiften den Boden, verschmutzen die Meere in einem immer schnellerem Tempo. Wenn ich die Natur wäre, hätte ich der Menschheit schon längst den Krieg erklärt.

Wir sind Teil der Natur, doch sehen wir uns von ihr getrennt. Wir sind die Spitze der Pyramide, unsere Negativität durchströmt das gesamte System und bringt alles aus dem Gleichgewicht. Betrachten wir das Beispiel des August-Complex Feuers. Dieser Waldbrand war größer als alle aufgezeichneten Brände in Kalifornien zwischen 1932 und 1999 zusammen und brach alle bisherigen Rekorde, um mehr als das Doppelte. 

Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, heiß und kalt, Geburt und Tod und Tag und Nacht bringt Leben in die Natur. Und während zwei Kräfte sie regieren, wird der Mensch nur von einer Kraft gelenkt. Die negative Kraft ist die alleinige Herrscherin unserer Herzen. Wahrscheinlich steht deshalb geschrieben: „Die Bosheit des Menschen ist groß auf der Erde, und die Absicht der Gedanken seines Herzens ist den ganzen Tag nur böse“. 

Doch unsere Existenz hat ihren Grund. Es gibt sogar einen Grund dafür, dass wir böse geboren werden und sogar unser eigenes Heim zerstören. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Unsere Berufung als menschliche Wesen besteht darin, die ganze Tiefe der Schöpfung zu erfassen. Um das zu tun, müssen wir das zugrunde liegende Konzept verstehen. Wir wurden negativ gemacht, damit wir die positive Seite unseres eigenen Willens entwickeln und lernen, sie mit unserer angeborenen Negativität zu verknüpfen. Wenn wir dies erreichen, werden wir das Gleichgewicht in unserem eigenen Leben, in der menschlichen Gesellschaft und in der gesamten Natur wiederherstellen. 

Aber die Natur wird nicht darauf warten, bis wir weise werden und uns zum Guten wenden. Sie wird mehr und mehr unsere rücksichtslose Natur offenbaren, so wie sie es jetzt tut, bis wir keine andere Wahl haben, als uns zu verändern. Es steht außer Frage, dass wir die positive Seite an uns entwickeln müssen; die Frage ist nur, wie viel wir leiden müssen, bis wir den „Wink“ der Natur verstehen und an uns selbst arbeiten. In Wirklichkeit ist es nicht schwer. Wir haben doch einander. Das Ausmaß des Hasses, der in unserer Gesellschaft entstanden ist, zeigt, wo wir beginnen müssen einander zu akzeptieren. Wir sind so vielfältig wie die gesamte Natur. Aber während wir die Vielfalt in der Natur schätzen, hassen wir sie in der Gesellschaft. Wenn wir lernen, einander zu akzeptieren und die Vielfalt unserer Kulturen und Ethnien anzunehmen, haben wir die Chance, auch unsere Umwelt zu verändern.

Wir sind bereits an einem Punkt, an dem riesige Gebiete unbewohnbar werden. Sogar innerhalb der kontinentalen Vereinigten Staaten fliehen die Menschen vor Bränden und Wirbelstürmen aus ihren Häusern, und Teile Europas versinken in Überschwemmungen. Und dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. 

Es wird ein schreckliches Jahrzehnt für die Menschheit werden, wenn wir es nicht in ein Jahrzehnt des Erwachens verwandeln. Wenn wir die positive Kraft in uns zu entwickeln und lernen, wie wir füreinander und für die Natur sorgen können, werden wir diesen Trend umkehren. Wenn nicht, wird unser Leben auf der Erde unerträglich sein.

Foto von Markus Spiske von Pexels

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