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Prüfung auf die Uneigennützigkeit

Frage: Was bedeutet die Liebe zum Schöpfer?

Meine Antwort: Die Liebe ist die Gelegenheit, Verlangen anderer Menschen auf Kosten Eigener zu erfüllen. In unserer Welt lieben wir nur das, was uns Freude bringt: leckere und gewohnte Gerichte, die Menschen die uns erfüllen, eigene Kinder mit denen wir durch die Kraft der Natur verbunden sind. Wir nennen das die Liebe.

Aber die spirituelle Liebe bedeutet nicht, wenn ich eigene Verlangen mit Hilfe von Irgendjemanden oder mit Irgendetwas erfülle, sondern die Erfüllung der Wünsche anderer Menschen. Das ist das Gegenteil dessen, was wir gewöhnt sind, als Liebe zu bezeichnen. Denn die spirituelle Welt ist der materiellen Welt vollkommen entgegengesetzt. Wenn ich mich über die Verlangen anderer Menschen kümmere und versuche sie so zu füllen, wie der Eine will, dann bedeutet das, dass ich ihn liebe.

Und solange diese Liebe zwischen uns herrscht und alles gut ist, schließen wir eine Allianz mit dem Schöpfer, um diese Beziehung zu erhalten, auch wenn sich diese Dinge durch allerlei möglichen äußeren Umständen ändert. Es spielt keine Rolle, egal was passiert, ich möchte zwischen uns die gleiche Kraft der Liebe und Verbindung erhalten.

Die Frage ist, wie es möglich ist zu empfangen, wenn ich plötzlich enthülle, dass der Schöpfer doch für alle meine Probleme verantwortlich ist? Mein treuer Partner und Geliebter hört plötzlich auf, mich anzusehen und bereitet mir alle möglichen Probleme und Schwierigkeiten. Er hintergeht mich in allem und tut alles gegen mich. Er verwandelt sich zu meinen wichtigsten Wiedersacher. Wie kann ich in diesen Situationen, in mir diese gutherzige Einstellung zu ihm erhalten?

Aber die Verschmelzung mit dem Schöpfer bedeutet, dass ich durch alle möglichen Zustände gegangen bin und dazu gelangt bin, dass ich absolut nichts von ihm bekomme, außer der Empfindung der Dunkelheit. Aber oberhalb davon, baue ich eine Beziehung der Liebe und Eigenschaft des Gebens auf, Verbindung trotz allem Unglück und Leiden, die Er meinem Egoismus bereitete. In diesem Fall kann man das als die Verschmelzung bezeichnen.

Wünsche bzw. Verlangen, in denen ich die Verschmelzung erreiche, müssen in der Einschränkung und Verhüllung bleiben. Über ihnen befindet sich mein Schirm das reflektierende Licht und es kommt zur Verschmelzung im Verlangen des Gebens.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 17.06.2012