Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wir müssen das vorgesehene Ziel der Kabbala verbreiten und nicht nur die Weisheit selbst

Jeder von uns ist ein kleiner Egoist. Einzeln betrachtet sind wir der einheitlichen Natur nicht entgegengesetzt. Indem sich egoistische Verlangen entwickeln, zwingt uns die Natur, uns zu entwickeln, um diese Verlangen zu erfüllen.

Jetzt haben wir jedoch den Höhepunkt unserer individuellen und egoistischen Entwicklung erreicht. Dies zeigt sich im Gefühl der Leere in unserem Leben und den Krisen in allen Bereichen unserer Aktivitäten in und um jeden herum.

Neben dem maximalen (und leeren) Egoismus haben wir erwiesen, dass wir in einem einheitlichen, egoistischen Mechanismus verbunden sind, und dass es dieser Mechanismus ist, der der einheitlichen Natur entgegengesetzt ist. Zwei sich gegenüberstehende Systeme sind entstanden, das Kontrollsystem (der Schöpfer) und das kontrollierte System (eine globale verbundene menschliche Gesellschaft). Aus diesem Grunde müssen wir diesen Widerspruch der egoistischen Menschheit zur altruistischen Natur unausweichlich durch Probleme jedes Menschen und der Gesellschaft fühlen (Epidemien, soziale Krisen und andere Naturkatastrophen etc.).

Wir kommen nun in eine Ära, in der der globale Egoismus „von Null an“ enthüllt wird. Im allgemeinen wird sich sein Wachstum als Leiden darstellen, mit dem Ziel, uns zur Erkenntnis zu bringen, dass er die Ursache für all unser Übel und Leiden ist. Das Leiden wird weitergehen, bis wir das Verlangen erreichen, unseren Egoismus zu einer Stufe des globalen Gebens und der Liebe zu korrigieren, und dadurch das System unserer Beziehungen zur Angleichung mit der Natur (dem Schöpfer) zu bringen.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt, wie diese Veränderung im Menschen und in der Gesellschaft stattfinden kann, denn ohne dieses Wissen sind wir nicht fähig, uns zu korrigieren. Die einzige Frage ist, wie viel Leiden wir noch ertragen müssen, um die Kabbala zu unserer Korrektur anzuwenden.

Die Propheten beschreiben dieses mögliche Leiden mit Bildern vom „Ende der Welt“. Die Verbreitung der Kabbala erklärt die Ursache des Leidens und zeigt uns, wie die Korrektur der Gesellschaft alle zum Guten verändern wird.

Darum bedeutet die Verbreitung der Kabbala in der Welt hauptsächlich die Verbreitung des Wissens über ihr beabsichtigtes Ziel, und nicht nur die Verbreitung von Weisheit allein. Erst im Ausmaß, wie wir die Notwendigkeit erkennen, sollten wir dann die Methode der Korrektur selbst verbreiten. So bauen wir unser Studium auf.
(Aus der 2. Lektion vom euroasiatischen Kongress am 23.10.2009)

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Die Formel für die Höhere Stufe ist “Du + 1”

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich in unserer Welt Informationen erhalten möchte, die ich brauche, um eine Handlung auszuführen, kann ich aus einer Vielfalt an Fernsehkanälen, Radiosendern und Büchern auswählen. Warum kann ich von der spirituellen Welt keine Informationen bekommen, um zu wissen, wie ich handeln soll? Schließlich werde ich sowieso von Oben gelenkt.

Meine Antwort: Das Problem existiert nur aus deiner Sicht und nicht aus der Perspektive der Höheren Stufe. Das ganze Problem besteht darin, dass du nicht fühlst, auf welche Weise du von Oben gelenkt wirst. Du spürst nicht die Fäden, die an dir ziehen, wie an einer Marionette.

Es ist nicht möglich, die Höhere Stufe und Ihre Lenkung über dich zu spüren, bis du den dazugehörigen Sinn dafür entwickelt hast, mit dem du Sie wahrnimmst. Die Höhere Stufe befindet sich in dir und daher spürst du Sie nicht. Du musst versuchen, dich mit deiner äußeren Umgebung zu verbinden, als ob sie Du wärst. Darum befinden wir uns in einem Zustand, in dem wir andere Menschen wahrnehmen, jene, die uns fremd oder fremdartig erscheinen. Das ist so, weil wir versuchen sollen, uns mit ihnen zu verbinden, als ob sie ein Teil von uns sind.

Wenn du die richtige Umgebung nutzt (die Gruppe – siehe Baal HaSulams Artikel „Die Freiheit“), um eine innere Eigenschaft zu erschaffen, die deinen Nächsten als du selbst wahrnimmt (jemand, der dir nahe steht, weil er das gleiche Ziel, wie du hat – den Schöpfer zu erreichen), dann wirst du durch die gleiche Eigenschaft ebenfalls die Höhere Welt, den Schöpfer, sowie Seine Herrschaft über dich und die gesamte Welt fühlen. Du wirst fähig sein, die Fäden zu spüren, die dich dazu bringen, dich zu bewegen.

Die Höhere Stufe ist nicht irgendwo hoch über dir. Die Höher Stufe ist deine nächste Stufe: „du + 1″. Heute ist diese Stufe der Schöpfer in Bezug auf dich, doch morgen wirst du diese stufe sein und dann wird der Schöpfer wiederum eine noch höhere Stufe sein.

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Der Erfolg bei einem Kongress hängt von uns allen ab

Eine Frage, die ich erhielt: Der Kabbala-Kongress in Antalya beginnt heute. Wie kann man sich am besten auf diesen besonderen Event vorbereiten?

Meine Antwort: Seien Sie gemeinsam mit uns mit Herz und Seele dabei. Nehmen Sie an so vielen unserer Veranstaltungen dort teil wie möglich.

Der Erfolg des Kongresses hängt von der allgemeinen Stimmung seiner Teilnehmer ab. Vereinigen wir uns und lassen wir uns von der Größe des Zieles inspirieren – Einheit mit dem Schöpfer.

Wir benötigen nicht nur eine einfache Inspiration, sondern eine enge Verbindung mit unserem Weg, dem Ziel und der Vereinigung aller Menschen zusammen mit der Höheren Kraft, damit wir (d.h. jeder von uns, die Gruppe und der Schöpfer) zu einem Ganzen werden.

Wir werden dann dieser Höheren Kraft gleich und sie wird in uns allen enthüllt werden. Alles hängt von der Verbindung zwischen uns ab, in welcher der Schöpfer enthüllt wird.

Wenn wir den Ort des Zerbruchs zwischen uns korrigieren, dann wird dort der Schöpfer enthüllt.

Wir müssen die Eigenschaft des Gebens über alle Hindernisse erheben, damit sie über allem anderen steht. Wir sollten jedoch nicht die Hindernisse ausmerzen, sondern wir sollten uns über sie emporheben.

Nur wenn wir wünschen, uns trotz gegenseitiger Zurückweisung zu vereinen, wird uns dies spirituellen Aufstieg bringen.

(Aus dem 1. Unterricht des euroasiatischen Kongress 22.10.09)

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Die Notwendigkeit, gemeinsam die Methode der Korrektur zu errichten

Die Krise ist nicht vorüber, sondern sie ist gerade dabei sich zu entwickeln. Sie ist seit Dutzenden von Jahren unter uns, jedoch war sie verborgen. Die Krise berührt die Bereiche Erziehung, Wissenschaft, menschliche Beziehungen, Familienbeziehungen, Beziehungen zwischen den Geschlechtern, zwischen Eltern und ihren Kindern, das Verhalten gegenüber der älteren Generation, Menschen und ihr Land und die Beziehungen zwischen den Ländern.

Wir fühlen die Krise in allem was wir tun, dank der letzten, höchsten Stufe des Egoismus, die in uns offenbart wurde, wie auch der globalen Wechselwirkung aller Egoisten der ganzen Welt. Das kann weder mit Milliarden von Dollars finanzieller Hilfe noch durch UN Resolutionen repariert werden. Wir können dem lediglich durch die Änderung der zwischenmenschlichen Beziehungen vom Egoismus zu einer totalen, wechselseitigen Vernetzung Abhilfe verschaffen, so wie es das globale System der Menschheit verlangt.

Es wird Zeit brauchen, bis die Leute dies begreifen. Sie sprechen bereits über den menschlichen Egoismus als die Wurzel aller Übel in der Welt, aber sie verstehen immer noch nicht die Bedeutung dieser Worte und am wichtigsten, niemand weiß, was wir mit dieser verheerenden Eigenschaft in uns tun können und müssen.

Wenn wir uns jedoch überlegen, dass Egoismus das einzige übel ist und dass wir uns in uns selbst ändern müssen, werden wir entdecken, dass die Kabbala das Mittel ist, diese Veränderung zu bewirken. Andernfalls wird die Natur uns durch Leiden führen, um uns zu zeigen, dass wir den Egoismus korrigieren müssen und kollektiv die gleiche Methode der Korrektur bilden müssen, die uns durch die Weisheit der Kabbala gegeben wurde.

(Aus der fünften Lektion des Nordamerika Kongresses am 18.10.2009)

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Ein Kabbala Buch ist ein Abdruck der Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist es so wichtig, Kabbala Bücher zu lesen?

Meine Antwort: Informationen kommen in vielen Formen vor. In unserer Zeit bewegen sich die Menschen allmählich vom Lesen hin zum Hören von Audiodateien, und vom Hören zum Anschauen von Videos. Dies sind jedoch nicht die gleichen Dinge.

Etwas zu sehen und zu hören geschieht auf der tierischen Ebene, jedoch Lesen geschieht auf der menschlichen Ebene. Das ist vollkommen verschieden. Indem man ein Buch liest, verbindet man sich mit einem spirituellen Kanal.

Es ist großartig, wenn Sie die Unterrichte anschauen oder hören, jedoch nichts kann ein Buch ersetzen, denn es lässt Sie den intimeren Kontakt finden, selbst wenn Sie dies nicht klar spüren. In unserer Zeit sind die Leute nicht mehr so sehr daran gewöhnt, Bücher zu lesen, jedoch ändert dies nichts an der Tatsache, dass Lesen auf der menschlichen Ebene geschieht.

Wenn Sie zum Beispiel das Buch Sohar lesen, entdecken Sie die Wichtigkeit der Buchstaben, ihre Formen und ihre Ordnung. Und es spielt keine Rolle, in welcher Sprache das Buch geschrieben ist. Kabbalisten haben uns einen Code in einer Sprache übermittelt – Hebräisch (oder Aramäisch) anstatt in anderen Sprachen.

Die Gestalt der Buchstaben gibt das Modell der Seele wieder, als ihren Abdruck. Die Seele hat verschiedene Gestalten und auf diese Weise ist sie jedes Mal in einer anderen Form „eingeprägt“.

Wenn wir den Text lesen, gehen wir von einem Buchstaben zum nächsten und demzufolge verändert sich unsere Seele, indem sie eine Form nach der anderen annimmt. Deshalb ist ein Buch mit der Seele eines Menschen verbunden.

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Moses und Pharao sind in jedem von uns

Wir können unsere Verlangen nicht überwältigen. Wir können nur ein Verlangen durch ein anderes, besseres ersetzen. Schließlich besteht der Mensch aus Verlangen und er kann nicht gegen sich selbst vorgehen.

Die einzige Möglichkeit ein Verlangen zu bekämpfen, ist durch eine externe Kraft – die Kraft des Lichtes. Dann wird dieses Licht Ihren Krieg für Sie führen. Deshalb sprach der Schöpfer zu Moses: „Lass uns zum Pharao gehen! Ich werde gegen ihn kämpfen, um meine Macht über ihn zu demonstrieren. Dies alles werde ich dir zeigen!“ Dies ist auch der Grund, warum der Schöpfer sagte: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen und die Tora zu dessen Korrektur, weil darin ein Licht verborgen ist, welches zur Quelle zurückführt.

Deshalb ist es nicht die Aufgabe des Menschen, gegen sich selbst zu kämpfen, sondern Anstrengungen zu machen, um durch das Studium der Kabbala Licht auf sich zu ziehen. Sie müssen nur das eigene Böse aus der Entfernung sehen und das Verlangen haben, sich davon zu trennen. Dies ist wie die Geschichte von Moses, der im Haus des Pharao aufgewachsen war, sich aber dann von ihm getrennt hat.

Sie haben einen Punkt im Herzen empfangen, der als Moses bezeichnet wird. Sie müssen nun das Licht, den Schöpfer, anziehen, um gegen dieses Übel, gegen Ihr Herz – den Pharao anzukämpfen.

Es gibt drei Komponenten in diesem Zustand:

1. Die böse Neigung eines Menschen, sein Egoismus, der sich tief in ihm verbirgt. Dies ist die Natur des Menschen, der Pharao.

2. Ein neues Bewusstsein, welches sich im Menschen heranbildet, der Punkt im Herzen, Moses. Dies ist die Erkenntnis, dass es notwendig ist, die böse Neigung zu korrigieren, da man sonst nie Spiritualität erreichen wird.

3. Die Quelle des Lichtes, den Schöpfer. Dies ist ein Buch, das darüber spricht, wie man den Egoismus mit Hilfe des Lichtes korrigiert. Das Buch ist ein Werkzeug, das Ihnen hilft, das Licht anzuziehen, um ihren Egoismus zu korrigieren und zum Guten zu verändern.

Ihre böse Neigung befindet sich in Ihnen – dies ist der Pharao. Die Kraft des Lichtes, welche Sie während des Studiums auf sich ziehen, ist die Kraft des Schöpfers. Sie, Moses, sind in der Mitte und wagen beständig den Kampf, so wie es geschrieben steht: Der Mensch soll stets seine gute Neigung gegen seine schlechte Neigung stellen.“

Unser Punkt im Herzen, Moses, wächst im Haus des Pharao heran. Moses sitzt auf dem Schoß des Pharao, spielt mit seinem Bart und probiert seine Krone auf. Moses war wie ein adoptierter Sohn für die Tochter des Pharao, Batya. Mit anderen Worten, er war ein Prinz.

Aber sobald sich der Mensch von seiner schlechten Neigung trennt, beginnt er sich gegensätzlich und voller Hass zu fühlen. Als Moses später zum Pharao kommt, spricht er nicht mehr mit ihm wie mit einem nahe stehenden Menschen. Er spricht zu ihm wie zu einem Fremden oder Feind.

Auf diese Weise trennt der Mensch sich von seinem eigenen Wesen, indem er sich dagegen auflehnt und es zu hassen beginnt. Seine einzige Hoffnung ist dann das Licht, damit es während des Studiums der Kabbala zu ihm kommt, um seine Natur zu ändern.



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Die Sprache ist ein Programm der menschlichen Verbindung

Eine Frage, die ich erhielt: Warum gibt es in unserer Welt so viele Worte, während es in der spirituellen Welt keine gibt?

Meine Antwort: In unserer Welt trennt der Egoismus uns voneinander und zwingt uns dazu, allerlei Arten egoistischer Verbindungen über alle Unterschiede zwischen uns hinweg zu entwickeln. So sind die Sprachen entstanden.

Sprache ist ein Programm, das uns ermöglicht, uns zu verbinden. Sie ähnelt sehr der Software eines Computers, die eine Sprache bereitstellt, die es uns ermöglicht, zwischen verschiedenen Teilen des Systems und des Speichers Verbindungen herzustellen. Der Computer an sich ist ein leeres Gehäuse mit einem Haufen Mikrochips, doch das installierte Programm beschreibt, wie alle Mikrochips und Systeme miteinander interagieren. Sprache ist so ziemlich dasselbe, nur dass sie ein Programm der Verbindung zwischen uns ist.

Unsere gesamte Entwicklung liegt nur in der Entwicklung unserer Sprache, von den egoistischen Stufen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen zur „menschlichen“ Sprache des Gebens. Das ist alles, was wir tun. Alle Arten der Verbindung zwischen uns, wie Kultur, Religion, Bildung, Handel, Produktion und alle anderen Arten der Verbindungen, die während der Menschheitsgeschichte durch die Gesellschaft geschaffen wurden, werden durch die Entwicklung der Sprache widergespiegelt, der Verbindung zwischen uns.

Durch die unterschiedlichsten Arten der Sprache, versuchen die Menschen, die fehlende altruistische Verbindung zwischen ihnen zu kompensieren, die nach dem Zerbruch der einen Seele in eine Menge von Seelen verschwunden ist. Unsere gesamte Entwicklung hindurch strebten wir danach, egoistische Verbindungen miteinander zu erschaffen, um das Fehlen der spirituellen altruistischen Verbindungen auszugleichen.

Die Entstehung des Internet, Mobilfunk, Handel und kultureller Austausch führten zu globalen egoistischen Verbindungen. Doch die Krise, hervorgerufen durch diese Verbindungen, ist eine Krise falscher Verbindungen zwischen uns. Deshalb fühlen wir jetzt, dass es noch eine andere Art von Verbindung, eine andere Sprache geben muss, eine für alle. Diese Sprache ist eine Sprache des Gebens und der Enthüllung des Schöpfers zwischen uns.

Jeder Mensch besitzt seinen eigenen Egoismus, seine eigene Sprache, also müssen die Menschen jetzt enthüllen, dass wir jetzt in einer Zeit leben, in der alle Sprachen der Welt in eine einzige Sprache des gegenseitigen Gebens umgewandelt werden.

(Aus dem täglichen Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“ 26.10.09)



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Das Wunder kabbalistischer Texte

Es ist eine bekannte Tatsache, dass ein Kind zu einem Tier heranwächst, wenn es im Wald allein zurückgelassen wird. Genauso wird ein Kind heranwachsen, wenn man es in eine bestimmte Gesellschaft gibt. Der Mensch wächst heran und entwickelt sich unter dem Einfluss seiner Umgebung. Die Gesellschaft gibt ihm spezifische Verhaltensmuster und Beispiele vor und er passt sich ihnen in allem an.

Wie nehmen wir unsere Welt war? Auf die Art und Weise, wie wir uns entwickelt haben und gemäß dessen, was man uns gesagt, worauf wir uns ausrichten sollen. Mit anderen Worten tun wir das entsprechend unserer Verlangen. Das führt dazu, dass wir ein spezifisches Weltbild bekommen haben, und auch dazu, dass wir es in uns entwickeln und darauf zu reagieren.

Wenn es jedoch um die spirituelle Welt geht, haben wir keine Verhaltensmuster, Vorstellungen, Empfindungen oder Verständnis von dem, was das ist. Wenn also das Bild der Spiritualität irgendwie vor uns erscheinen würde, wären wir nicht fähig, es wahrzunehmen. Genauso stehen die Dinge: Tatsache ist, dass sich alles schon vor uns befindet, jedoch nehmen wir nur einen kleinen Teil dessen wahr, was existiert, da wir keine passenden Muster oder Bilder haben.

Darum schrieben Kabbalisten für uns Bücher, die uns von der Höheren Welt erzählen. Sie ziehen uns in diese Welt hinauf oder um genauer zu sein, bringen sie die spirituelle Welt zu uns herunter, sodass, wenn wir von ihnen lesen und versuchen, sie zu fühlen und zu verstehen, wir mit ihren Mustern erfüllt werden, selbst, wenn wir sie nicht fühlen und verstehen.

Das geschieht kraft einer besonderen Eigenschaft, die Sgula – Wunder – genannt wird. Wir rufen diese spirituellen Bilder in uns aus der Ferne hervor, sogar wenn wir sie nicht klar fühlen können. Auf diese Weise bereiten wir uns darauf vor, sie zu fühlen.

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Frage eines Kindes, die vom Herzen kam

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn Sie unterrichten, verstehe ich gar nichts. Wie kann ich die Lektionen im Herzen fühlen?

Antwort: Ich verrate dir ein Geheimnis – keiner versteht sie und sie hören trotzdem zu. Sie lauschen und verstehen nichts. Sie lauschen wieder und verstehen wieder nichts, und hören immer wieder und wieder zu. Schritt für Schritt jedoch entwickelt sich der Verstand und ein neues Sinnesorgan entsteht in einem Menschen, mit welchem er beginnt, zu erkennen und zu fühlen.

Babies haben auch kein Verständnis am Anfang, doch wachsen sie jeden Tag, sie fangen an zu laufen und zu sprechen und dann werden sie wie du und werden älter.

Man versteht heute nicht, was man morgen wissen wird. Ein Mensch lebt, wächst und hört zu, und langsam entfaltet sich in seinem Herzen eine Möglichkeit, dass er mehr fühlen und verstehen kann. Eine ganze Reihe von Gefühlen werden in seinem Herzen enthüllt und viele Gedanken erscheinen in seinem Verstand. So erweitert sich seine Welt immer mehr.

Doch unsere Welt hat ihre Grenze und wir wollen über diese Grenze hinaus. Wir stehen an dieser Grenzlinie und wollen aus dieser „Blase“ herauskommen. Damit wir frei werden können, müssen wir zuhören und fühlen lernen. Wir müssen einen großen innerlichen Druck schaffen, der gegen eine unsichtbare Trennwand gerichtet ist. Wir drücken immer und immer wieder dagegen, bis sie bricht und wir endlich in die große, äußere Welt eindringen.

Hier gibt es nun eine kleine Abschweifung für die Erwachsenen: Unser Leben in dieser Welt beginnt mit dem Eindringen eines männlichen Samens in die weibliche Eizelle, was ein Eindringen einer kleinen Eigenschaft des Gebens in die Sphäre oder Eigenschaft des Empfangens bedeutet. Somit beginnt sich darin ein neues Leben zu entwickeln.

Heute müssen wir jedoch diese „Blase“, die sich während unserer Entwicklung aufgebläht hat, verlassen. Es wird Zeit nach außen hin zurückzukehren.

(Aus dem Unterricht für Kinder am 17.10.2009 am nordamerikanischen Kongress)

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Die Zeit ist gekommen, um geboren zu werden

Es gibt nur ein Gesetz, eine Kraft, die vom spirituellen Feld aus auf mich einwirkt, von diesem endlosen Ozean aus Licht. Es will nur Eines, mich zu seinem Zentrum anziehen, zum Guten hin.

Mein egoistisches Verlangen (meine „Last“) wächst und entwickelt sich konstant, und deshalb gerate ich immer mehr in ein Ungleichgewicht mit dem spirituellen Feld.

Ich entferne mich vom Zentrum des Guten immer weiter und weiter weg. Aber das Feld verändert sich nicht. Ich bin es, der sich verändert. Die Veränderungen zum Schlechten hin geschehen in mir unabsichtlich und automatisch. Deshalb verschlechtert sich mein Zustand immer mehr.

Ich bin in diesem Feld nicht alleine, da es sieben Milliarden Menschen in derselben Situation gibt. Wir sind kleine egoistische „Lasten“ und wir alle fühlen uns zu einem gewissen Grad „schlecht“.

Am Ende unserer egoistischen Entwicklung bewegen wir uns zu einem Maximum vom Zentrum des Guten zum entferntesten Kreis weg und beginnen damit, uns miteinander verbunden zu fühlen.

Das verschlimmert unseren ohnehin schon „schlechten“ Zustand. Jeder beginnt, sich selbst abhängig von allen anderen zu fühlen. Das zwingt ihn dazu, alle zu hassen und wegen allen zu leiden.

Unser Zustand ähnelt den Geburtswehen. Während der neun Monate der Schwangerschaft (der Evolution der Menschheit) hilft die Mutter (die Natur) dem Fötus (dem Ego) bei seiner Entwicklung bis zu seinem vollen Ausmaß.

Sobald aber die komplette (egoistische) Entwicklung (global und geschlossen) erreicht ist, zwingt Mutter Natur den Fötus, geboren zu werden.

Die globale Krise ist ein Druck auf den allgemeinen Fötus, die Menschheit, um sie zu zwingen, spirituell geboren zu werden.

Der Fötus muss sich in eine Kopf-über-Stellung bringen (die Prioritäten vom Nehmen zum Geben hin ändern) und beginnen, aus seinem egoistischen Zustand auszutreten (der Mutter helfen, ihn zu gebären).

Nur so kann er die Wehen beschleunigen und in die Welt des Lichts geboren werden.

(Aus der täglichen Lektion 19.10.2009

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