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Kein Wunsch nach Kindern – Beispiel China

Kürzlich hob China die Obergrenze für Geburten von zwei auf drei an, was es nun als „Drei-Kind-Politik“ definiert wird. Laut einer Geschichte von David Stanway und Tony Munroe, die auf Reuters veröffentlicht wurde, ist der Grund für die Änderung der Politik jener, dass „die jüngsten Daten einen dramatischen Rückgang der Geburten aufzeigten.“ Obwohl China seine Ein-Kind-Politik im Jahr 2016 aufhob und die Obergrenze auf zwei Kinder anhob, „führte dies nicht zu einem anhaltenden Anstieg der Geburten“, erläutern die Verfasser. Nun hat Peking nicht nur die Obergrenze erneut angehoben, sondern auch verschiedene Anreize für Ehepaare geschaffen, um mehr Kinder zu bekommen.

Ich glaube nicht, dass die Geburtenrate eine Frage der Politik ist. Die Chinesen wollen, wie die meisten Menschen auf der Welt, immer weniger Kinder haben. Die Menschheit wird immer egoistischer und findet keine Freude daran, Kinder großzuziehen, denn sie wissen, sobald sie sich selbst versorgen können, werden sie ignoriert. Zhang Xinyu, eine 30-jährige Mutter eines Kindes aus Zhengzhou, der Hauptstadt der Provinz Henan, formulierte ihre charakteristische Einstellung deutlich: „Wenn ich an das große Ganze denke, möchte ich realistischerweise kein zweites Kind haben. Und ein drittes ist noch viel unmöglicher.“

Angesichts unserer wachsenden Selbstverliebtheit werden wir einen Rückgang der Weltbevölkerung erleben. Ich persönlich sehe darin nichts Falsches. Die Technologie wird jeden Mangel an arbeitenden Händen ausgleichen, und es wird weniger hungrige Mäuler geben und damit auch weniger Menschen, die den bereits überbevölkerten Planeten besiedeln. Vor hundert Jahren lebten etwa 2 Milliarden Menschen auf der Erde, heute sind es fast 8 Milliarden. Ich sehe keinen Schaden darin, zu nachhaltigeren Zahlen zurückzukehren.

Die wichtigere Frage ist jedoch nicht, wie viele Menschen es auf der Welt gibt, sondern was sie hier tun. Wenn die Menschen so hasserfüllt miteinander umgehen wie heute, ist es für alle besser, wenn wir weniger werden. Wenn aber Liebe und Einigkeit unter den Menschen und Nationen herrschen würde, könnten wir so viele Menschen ertragen, wie wir wollen, und wir würden keine Enge oder Knappheit spüren. Deshalb ist es wichtig, dass wir beginnen, nicht in Geburtenraten zu investieren, sondern in die Veränderung der Einstellung derjenigen, die bereits hier sind, von der Feindseligkeit zur Freundlichkeit.

Alles, was jetzt geschieht – die Spannungen und Pandemien, die Krisen und Umwälzungen – sollte uns zu einer Schlussfolgerung führen: Wir müssen uns mit der eigentlichen Ursache unseres Problems befassen – unseren Beziehungen zueinander.

Die Gesetze der Natur geben uns vor, integral und ganzheitlich zu agieren, wie die Natur selbst. Doch unser unerbittliches Bestreben, uns gegenseitig wirtschaftlich, sozial und sogar physisch zu zerstören, bringt uns in Konflikt mit der Natur. Wir leben zwar in der Natur aber sind ihr entgegengesetzt, also wie können wir erwarten, dass es uns gut geht? Würden Sie erwarten, dass sich ein Fisch außerhalb des Wassers gut fühlt? Würden Sie erwarten, dass er überlebt? Das ist es, was wir uns selbst antun: Wir leben in einer vernetzten und voneinander abhängigen Umgebung, und doch verhalten wir uns so, als wären wir unabhängige und sich selbst erhaltende Wesen. In einem solchen Zustand können wir uns nicht wohlfühlen, und auf lange Sicht werden wir nicht überleben können.

Wir sind an einem Punkt angelangt, nicht nur in China, sondern auf der ganzen Welt, an dem wir unsere Verbindungen als ein voneinander abhängiges und miteinander verbundenes Netzwerk aufbauen müssen, genau wie die uns umgebende Natur.

Wir sind einfach zu groß und haben zu viel Einfluss auf die Natur, sodass sie den derzeitigen Ausmaß der Zerstörung ihrer Struktur nicht tolerieren kann. Da wir selbst ein Bestandteil der Natur sind, die uns hervorgebracht hat und uns am Leben erhält, wird sie uns ausrotten, wenn wir weiterhin gegen sie vorgehen, so wie sie jedes Wesen ausrottet, das mit ihren Gesetzen nicht übereinstimmt. Deshalb sollten wir, anstatt uns um die Quantität der Menschen zu sorgen, um ihre Qualität kümmern, um das Maß unserer Verbundenheit und gegenseitigen Fürsorge.

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Kostenlose Bilder: Bild von Markus Winkler auf Pixabay