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In der Kabbala sind die Meilensteine auf unserem Weg für unser Auge unsichtbar

Eine Frage, die ich erhielt: Es gibt ein Problem bei dem Kabbalastudium: es ist nicht offensichtlich, was man machen muss. Andere Methoden geben einem verschiedene Übungen für den Körper oder den Verstand, aber in der Kabbala ist es total unklar, was man von einem praktischen Standpunkt her machen sollte. Soll man einfach studieren und das ist alles?

Meine Antwort: Sie haben Recht. In dieser Methode kann der Student nicht klar erkennen, was er machen soll. Der Grund dafür ist, dass er die Kunst des Gebens lernt, welche eine dem Auge unsichtbare Absicht ist. Ihr physischer Körper nimmt daran nicht teil, nur Ihr Herz.

Doch was ist nun das Herz? Es ist eine Ansammlung all Ihrer Verlangen. In der Kabbala müssen Sie tief in Ihr Herz schauen und seine Eigenschaften kennenlernen. Sie müssen sehen, welche Einstellung aus Ihrem Herzen sich auf sich selbst richtet, auf andere Menschen und auf den Schöpfer. Sie müssen Ihr Herz erweitern und darin wie in einem Labor arbeiten, wo Sie verschiedene Kräfte, Wünsche und Gedanken leiten und miteinander verbinden und mischen. Dies ist etwas, was ein Mensch allmählich lernt und auf diese Weise vergrößert sich das Herz mit der Hilfe des Einflusses des Höheren Lichtes.

Bei den anderen Methoden ist alles offensichtlich.

Es gibt dort physische Zeichen, damit man klar sehen kann. Wenn man jedoch mit der Kabbala anfängt, sieht man gar nichts! Darum wird sie auch „Verborgene Weisheit“ genannt, und die Anfangsperiode im Studium heißt die „Zeit der Verhüllung“ , weil wir nicht sehen, wie wir voranschreiten, was uns hilft voranzuschreiten und wir können auch nicht sagen, ob wir nicht einfach noch still stehen.

Doch gibt es hier einen Weg herauszufinden, ob man korrekt vorankommt. Man muss sich fragen, ob man noch irgendetwas anderes möchte als die Verbindung mit den anderen Seelen. Unsere gesamte spirituelle Arbeit ist in keiner Weise mit unserer körperlichen Arbeit verbunden, sondern vielmehr versteckt sie sich im Innern der Dinge. In anderen Worten arbeiten wir mit Kräften, die die Dinge von innen her lenken, und darum fühlen wir sie noch nicht. Wir haben Einfluss auf unsere Dinge, doch nur durch Kräfte, die vor uns verborgen sind.

Darum haben die Menschen Recht, wenn sie verlangen „Sag mir, was ich tun soll! Gib mir eine Arbeit die ich sehen kann und für die ich je nach meinen Bemühungen belohnt werde! Ich brauche eine Art Wegweiser auf dem Weg, also wo sind die?“ Ein Mensch muss jedoch nach neuen Kriterien des Vorankommens suchen, die nicht auf der Materie, sondern auf der Spiritualität basieren. Er muss eine Art Spuren des Gebens finden.

Ein Beispiel: Obwohl ich nichts empfange, komme ich dennoch zum Unterricht und nehme an der Arbeit teil. Ich akzeptiere den Rat der Kabbalisten, was „über dem Verstand“ heißt und ich studiere gemäß ihrem Rat. Ich öffne ein Buch, von dem mir gesagt wurde, dass es das Licht der Korrektur enthält. Ich weiß noch nicht einmal, was dieses Licht ist, aber ich will, dass es auf mich wirkt! Ich will mich unter diesen Wasserfall des Lichtes stellen! Möge mich dieses Licht ändern und mich von all den äußeren Schalen oder Verhüllungen (Klipa) reinigen!

Wenn du nach spirituellen Änderungen in dir schaust, dann ist die Präsenz dieses Wunsches der Weg, dir zu sagen, ob du vorankommst oder nicht.

(Aus der Vorbereitung des Täglichen Morgenunterrichtes)