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Immer mit mir – Teil 29

Strenger Arbeitsplan

RABASH band sich, wie mit den Seilen, an den Schöpfer. Normalerweise, um zwei Uhr morgens, eine Stunde vor dem Unterricht, verließ er sein Haus in der Hason Ish Straße 81. Er ging langsam, in seine Gedanken versunken, zur Rabbi Akiva Straße und wieder zurück. Er sang ein wenig, machte ein paar Atemübungen und dachte und dachte. Um zwei Uhr morgens fühlte er sich wohl und für ihn war es günstig, sich auf den Unterricht vorzubereiten.

Drei Uhr begann der Unterricht. Wie immer, von drei Uhr bis sechs Uhr.

Von 6:00 bis 7:30 Uhr, Gebet. Dann haben wir fünf Minuten lang besprochen, was wir tagsüber zu erledigen war, und machten eine Pause.

Um neun Uhr morgens fuhr ich bereits zu seinem Haus, und wir gingen entweder ans Meer, in den Park, zum Arzt, oder trafen jemanden.

12:30 Uhr kamen wir zurück und ich fuhr nach Hause. Ich aß zu Mittag und arbeitete von 13:00 bis 16:00 Uhr. Fünf Uhr war ich schon wieder bei Rebbe, zu dieser Zeit begannen die Nachmittagsunterrichte.

Von fünf bis acht Uhr gab es den Abendunterricht: Wir studierten die Artikel von Baal HaSulam und die „Lehre der Zehn Sefirot“, von 20:00 bis 20:30 Uhr Sohar, ab 20:30 Uhr begann das Abendgebet, und Viertel vor neun abends gingen wir nach Hause.

Dreimal pro Woche gab es abends eine Lektion namens „Schaul’s Lektion“. Wir studierten den „Lebensbaum“ von ARI. Diese Lektion wurde unter keinen Umständen abgesagt, auch wenn sie nur von einer Person – Schaul (normalerweise waren wir  6 – 7) besucht wurde.

Shaul interessierte sich nur für den “Lebensbaum”. Als wir die letzte Seite erreichten, fragte RABASH ihn traditionell: „Nun, was werden wir als nächstes lernen, Schaul?“. Shaul antwortete: „Lasst uns noch einmal von vorne anfangen“. RABASH blätterte leise die Seiten um und fing in aller Ruhe wieder von vorne an…

20:45 Uhr waren alle Unterrichte vorbei. Fünf Minuten nachdem Rebbe auf dem Weg zu sich nach oben war, schlief er.

Er hatte die große Fähigkeit, keine Minute seines Lebens zu verlieren und die Kräfte zu bewahren. Wenn er todmüde war konnte er für 3 Minuten die Augen schließen und sofort einschlafen. Nach genau drei Minuten weckte ich ihn. Er wachte fröhlich auf, als ob er 8 Stunden geschlafen hätte und sagte: „Oh, wie ich geschlafen habe?!“. Danach konnte er 2-3 weitere Stunden unterrichten.

Er änderte nie seinen Zeitplan. Der änderte sich nur, wenn wir in einem Krankenhaus lagen oder nach Tiberias[1] gingen.

Es war eine ganz anderes Studium und eine andere Beziehung.

Es dauerte eine Weile, bis ich herausfand, warum man alles so streng, jeden Augenblick! alles einhalten musste. Zuerst hatt ich alles auf seinen Charakter zurückgeführt, auf Jerusalemer Abhärtung. Dann wurde mir klar, dass es einen tiefen Sinn darin gibt.

[1] Tiberias ist eine Stadt am Westufer des See Genezareth in Galiläa im Nordosten Israels. Genezareth ist der niedrigste Süßwassersee der Welt.

 

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Fortsetzung folgt…