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Gibt es ein Leben ohne den Schirm?

Mit Hilfe von umgebenden Lichtern (Or Makif) und runden Kelim (Kelim de Gilgulim) schreiten wir vorwärts und bewegen uns im spirituellen Raum von einem Zustand zum nächsten.

Runde Kelim, Verlangen, Gefäße unterscheiden sich dadurch, dass ihnen der Schirm (Massach) fehlt und sie keinen Austausch durch den Schlag (Siwug de Hakaa) in dem Ausmaß der Ähnlichkeit mit dem Licht durchführen.

Nur der Schirm verleiht dem Gefäß diese Ähnlichkeit, diese Verbindung, wodurch das Kli selbst über die Richtung der Bewegung bestimmt.

Allerdings verfügt das runde Kli noch nicht über einen Schirm, welcher seine Verlangen nach einer Geraden, von oben nach unten, in dem Maße ihrer Ähnlichkeit mit der Eigenschaft des Gebens ausrichten würde. Nichtsdestotrotz existieren, bewegen sich und verändern sich die Gefäße auch ohne den Schirm – unter der Einwirkung der umgebenden Lichter.

In der Tat, wie hätten wir uns aus unserer Welt durch die gesamte Vorbereitungszeit dem Machsom und dem Eintritt in die spirituelle Welt entgegen bewegen können, wenn die umgebenden Lichter keine Einwirkung auf uns hätten?

Welche Mittel hätten wir benutzen können? Denn wir haben keinen Schirm. Also wären wir dem Strom und dem Zufall ausgeliefert?

Wenn die Kelim jedoch dem Schirm entgegenstreben, wenn sich der Punkt im Herzen in ihnen erwacht und den Anfangsanstoß zur Korrektur, zur Wahrheit gibt, gelangen sie unter die Einwirkung von umgebenden Lichtern.

Diese Lichter wirken in Übereinstimmung mit den Anstrengungen des Kli, mit dessen Verlangen und Forderung, wie „sinnlos“ sie auch erscheinen mögen. Genauso wissen die Kinder noch nicht genau, wie sie sich vorwärts bewegen sollten, verstehen den Sinn ihrer Handlungen nicht und wachsen und entwickeln sich dennoch weiter. All das geschieht dank der umgebenden Lichter.

Ich wurde in die Gruppe geführt und mache das, was in den Augen der Freunde gut ist. Ohne Verständnis und Kraft zu haben, begreife ich noch nicht ganz, was geschieht, spüre jedoch, dass es wichtig für mich ist.

Solange der Mensch noch nicht in die spirituelle Welt eingetreten ist, weiß er nicht, ob er lebt oder tot ist, versteht nicht, wodurch und wie er lebt. Wir kennen uns absolut nicht mit dem realen Stand der Dinge aus, solange wir den Schöpfer wenigstens im kleinsten Maße nicht enthüllt haben.

Und darum führen uns die umgebenden Lichter. Wir ziehen sie an und wollen, dass sie auf uns einwirken.

Im Dunkeln, ohne den Schirm, ohne die Absicht zu geben, in der egoistischen Absicht lo liShma, die unweigerlich aus dem Zerbrechen hervorgeht, streben wir dennoch liShma, dem Geben entgegen. Selbst wenn wir es fürchten, selbst wenn wir es nicht wollen – aber wir sind nicht mehr gleichgültig dem gegenüber.

Und deshalb wirkten in einer solchen Situation Lichter auf uns ein, die nicht zur Linie, sondern zum Kreis gehören – zu der Umgebung von Freunden, in der wir auch arbeiten.

Aus dem Unterricht nach „Beit Shaar HaKavanot“ vom 15.11.2010