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Erlitt der Kapitalismus einen Zusammenbruch, Teil 1

Meinung: (A. Gurria, Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD) Hat der westliche Kapitalismus einen Rückschlag erlitten? Nein. Ich denke, dass es uns nicht gelungen ist, die notwendigen Spielregeln einzuführen. Wir haben es nicht geschafft, Kontrollmechanismen zu entwickeln, um eine effektive, kooperative Verwaltung zu verwirklichen. Wir sind mit dem Risiko-Management nicht zurechtgekommen und konnten die Zuständigkeiten der internationalen Wirtschaftsorganisationen nicht angemessen verteilen.

Unsere Misserfolge im finanziellen Sektor haben sich prompt auf die realen Sektoren der Wirtschaft ausgebreitet. Von der Finanzkrise sind wir zu einer wirtschaftlichen Lähmung und zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit gekommen. Deshalb hat die Krise ein monströses Erbe in Form sehr hoher Arbeitslosigkeit, enormer Haushaltsdefizite und angehäufter Schulden hinterlassen. Die Rezession führt zu verringerten Haushaltseinnahmen, und durch Massenarbeitslosigkeit steigen die Sozialausgaben.

Deshalb ist es wichtig, klare Signale zu senden, wie wir die Schuldenprobleme ohne Einbußen beim Wirtschaftswachstums und der Beschäftigung bewältigen können. Eine Reform des Handels- und Arbeitsmarktes, sowie mehr Bildung, Innovation, umweltorientiertes Wachstum, Wettbewerb, Steuern, der Ausbau des Gesundheitssystems sind unsere Hauptziele, die im Rahmen der langfristigen Strategie für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum verfolgt werden sollen.

Das wird uns helfen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und das Problem der Verschuldung zu lösen. Außerdem müssen wir ein Signal senden: „Die Zeit des sozialen Wandels ist gekommen“, und uns auf die Innovationspolitik konzentrieren, um die schwächsten Schichten zu schützen.

Deshalb glaube ich nicht, dass der westliche Kapitalismus oder die offenen Märkte versagt haben. Der Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland, W. Schäuble, schrieb: „Es herrschte Einvernehmen darüber, dass die Märkte strenger Regulierung bedürfen“. Ich bin völlig damit einverstanden.

Mein Kommentar: Wir sehen, wie ein Mangel an Verständnis der sozialen Evolution, fehlendes Verständnis für die nächste Phase der Entwicklung, der schrittweisen Vereinheitlichung bzw. Verbindung zu einer globalen Gemeinschaft, einen Menschen blind macht und er „in sich zu schauen“ beginnt.