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Eine „Falle“ für das Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Unser Leben lang sind wir auf der Jagd nach der „Möhre“, die zu fangen uns niemals gelingt.

Was ist da der Unterschied zwischen der Jagd nach der „Möhre“ und den Bemühungen, den Schöpfer zu offenbaren?

Meine Antwort: Wenn der Mensch aus seinen egoistischen, empfangenden Wünschen heraus einer Sache nachgeht – ob der „Möhre“ oder dem Schöpfer, ist dabei unwichtig – wird er weder das Eine noch das Andere kriegen.

Denn gemäß dem Schöpfungsgesetz kann im Willen, Genüsse zu empfangen, nichts eintreten außer Kista de-Chayuta, einer winzigen, kurzzeitigen Portion Licht, die uns die Empfindung eines kleinen und kurzen Lebens vermittelt.

Wenn aber der Mensch das große Leben wahrnehmen will, dann ist das allerdings nur in einem anderen Verlangen möglich. Fische fange ich mit einer Angel, Schmetterlinge mit dem Kescher, Tiere mit der Falle, Vögel mit der Schneise – für jeden Fang gibt es ein anderes Mittel.

Unser Wille zu genießen kann nichts größeres wahrnehmen als dieses kleine, kurze Leben. Größeres kann man nur in einer anderen „Falle“ empfinden, die ich bauen muss – dem Willen zu geben.

Die Ambitionen des Menschen, der diese Frage gestellt hat, sind richtig. In meinem natürlichen Verlangen zu empfangen, habe ich keine Möglichkeit, glücklich zu werden.

Indem Du den Willen „zu empfangen“ in den Willen „zu geben“ tauschst, wirst Du glücklich sein. Denn das Wesentliche ist nicht das Verlangen, sondern die Erfüllung.