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Ein Virus mit Methode

Das Coronavirus ist eine intelligente Kreatur. Listig wandert es zwischen uns umher und denkt sich: “Wie kann ich diese armen Menschen lehren, den alten Zustand zu verlassen und eine neue, richtige Art der Kommunikation miteinander zu beginnen?“ So denkt es im Stillen, reibt sich die Hände und tut sein Werk. Das ist nicht weit von der Wirklichkeit entfernt.

Immer mehr enthüllt sich der einzigartige und vielschichtige Einfluss des Virus auf uns alle. Als wäre es nur aus China bestellt worden, um alle unrichtigen Arten der Verbindungen zwischen uns aufzuzeigen. In allen Bereichen, in denen Menschen miteinander in Verbindung stehen, seien sie nahe Stehende oder Fremde, ist diese Verbindung voller Makel.

Aus Unwissenheit suchen wir die Gründe für die Naturkatastrophen auf der biologischen Ebene. Doch sie sind ganz woanders zu finden: auf der zwischenmenschlichen Ebene. Die Verbindung zwischen uns ist nicht in Ordnung. Sie ist es, die die Seuche anzieht. Diese ist nicht schlecht an sich. Man muss nur wissen, wie man sie richtig nutzt. Zwar enthüllt sie sich als Krankheit, doch kann sie unseren vom tödlichen Egoismus befallenen Körper mit den Antikörpern der Liebe immunisieren. Wo auf der Welt gibt es eine Medizin, die nicht aus Gift besteht?

Und in der Zwischenzeit entdecken wir auch Vorteile: Weniger Luftverschmutzung, weniger Lärm auf den Straßen, vielleicht weniger Diebstähle und möglicherweise sinkt auch die Scheidungsrate. Alles kommt zur Ruhe. Ein äußerlicher, vorerst kleiner, Druck wird auf uns ausgeübt, in vielfacher Weise geringer als ein Krieg. Kein Vergleich. Und dennoch ordnet er alles neu! Das System der Natur wacht über uns und wir alle beginnen, ein neues Spiel zu spielen.

Die Natur steuert alles durch ein äußeres Ereignis. Im Grunde jedoch steuert sie etwas im Inneren eines Jeden von uns. Wir verringern plötzlich unsere Jagd nach dem Nichts und beginnen zu überlegen: „Was ist hier los? Was soll diese Pandemie?“

Und wenn der Mensch beginnt, sich Fragen über das Leben zu stellen, dann isoliert er sich ein wenig von den Anderen, verbringt mehr Zeit allein, vielleicht mit Büchern. Der Drang, das Leben zu begreifen, es von innen heraus zu verstehen, führt den Menschen ins Alleinsein. Gegenwärtig geschieht dies nun auf erzwungene Weise. Anscheinend möchte die Natur, dass wir Menschen ein wenig über den Sinn und Zweck des Lebens nachdenken und was in unserem Lebenswandel, das verursacht hat, was gerade geschieht. Das ist eine gute, Wachstum bringende Entwicklung.

Denn, wenn der Mensch darüber nachdenkt, wozu er lebt, was der Sinn des Lebens ist, dann beeinflusst das seine Verbindung zu anderen Menschen. Nichts ist mehr selbstverständlich. Er beginnt, sich zu fragen, was wichtig ist und was nicht. Wofür er seine Zeit und sein noch verbleibendes Geld nutzen soll. Er entdeckt, dass nur die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Verbindung zu anderen wirklich wichtig sind.

Und auch, dass Verbindung sich nicht durch Händedruck oder Umarmungen äußert. Er versteht, dass echte Verbindung zwischen den Herzen geschieht. Denn Verbindung bedeutet, dass Menschen einander helfen wollen, fühlen wollen, dass sie einen gemeinsamen Willen teilen. Das hat nichts mit den physischen Körpern zu tun. Gerade die physische Trennung, die zu mehr innerlichen Verbindungen führt, stellt einen großen Teil der Heilung des Zustandes dar.

Die Kabbalisten sagen, dass alles, was in der irdischen und dann in der spirituellen Wirklichkeit erscheint, nur ein Zeichen dafür ist, dass wir uns miteinander verbinden sollen, bis es uns gelingt, wie ein einziges Ganzes zu sein. Im Augenblick wissen wir nicht, woher diese Epidemie kommt. Wir haben noch keinen Impfstoff dagegen. Aber wir wissen nun, dass es darum geht, die richtige Verbindung zwischen uns Menschen, mehr und mehr zu erlernen. Lasst uns dies tun. Das ist die sicherste und wirksamste Handlung gegen alles, was auf der Welt ausbricht. Ganz gleich, ob Epidemie oder eine Krise anderer Art.