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Die Weitergabe der Geheimnisse von einem Kabbalisten an den anderen

Frage: Was sind die Geheimnisse der Tora, die man nicht verraten darf, und die nur anhand der Andeutung aus dem Mund eines Kabbalisten an den anderen weitergegeben werden, weil er sie mit seiner Vernunft verstehen kann?

Meine Antwort: Die Wissenschaft der Kabbala wurde kettenartig verzweigt, und zwar angefangen mit dem ersten Menschen, der sie offenbart hat (Adam Rischon) und so weiter. Zwanzig Generationen von Adam bis zu Abraham symbolisieren eine Zeit der Vorbereitung, weil das Wissen entlang der einzigen Kette von Kabbalisten zu Kabbalisten weitergegeben wurde. Aber nach Abraham fängt die Verbreitung dieses Wissens in die Breite, entlang den Zweigen des Baumes an, weil Abraham begonnen hat, es an alle weiterzugeben.

Es ist unmöglich mit Worten zu erklären, auf welche Weise das Wissen „aus dem Mund eines Kabbalisten einem anderen Kabbalisten, der es mit seinem Verstand begreift“, weitergegeben wird. Hier geht es nicht um die Menschen unserer Welt, denn für solche Weitergabe kann sich ein Kabbalist entweder im physischen Körper befinden, oder aber nicht, es ist eben unwichtig. Es kommt zur Wechselwirkung zwischen den Gefäßen der allgemeinen Seele, der einzigen Realität, und in diesem System existieren solche Bedingungen, ein solches Gesetz der Weitergabe der Lichter.

Es geht also um die spirituellen Eigenschaften eines solchen Niveaus, dass die physischen Körper den Menschen schon aus dem Blickfeld verloren gehen. Hier sind die reinen Begriffe des Empfangens und des Gebens gemeint, und es existieren Bedingungen, unter denen ein Gefäß dem anderen Gefäß etwas weitergeben kann. Es ist ein sehr hohes Niveau – Ga“R der Welt Azilut, das immer noch von uns weit entfernt ist.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum TES“, 25.11.2012