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Die weiblichen und männlichen Kräfte – Die Bedingung des spirituellen Aufstiegs

Kongress in Vilnius. Lektion 2

Wir studieren die Rolle des Mannes und der Frau in ihrem Ursprung, im System der spirituellen Welten. Wir sollen aus diesem System und nicht aus unserer Welt die Beispiele nehmen.

Auch wenn es in unserer Welt viele Theorien gibt, können wir dennoch erkennen, dass wir bis heute nicht wissen, worin eigentlich die richtige Rolle des Mannes und der Frau besteht. Deshalb ist unsere Welt so zerrüttet.

In der Spiritualität gibt es die Eigenschaft des Gebens – „Bina“, wir sollen unsere Eigenschaften dieser angleichen. Dazu sollen wir auf solch summarische Weise vereinigt werden, dass die Kraft der Vereinigung „Zeir Anpin“ erreicht, denn „SA“ wird uns zu „Bina“ erheben. Es ist ein sehr kompliziertes System mit einer Menge einzelner Elemente. Es lenkt uns, daraus steigen alle Signale zu den Seelen nieder. Diese Signale wirken auf uns und wir steigen folglich zu diesem System auf.

Laut diesem System gibt es in der Welt zwei Kräfte – die weibliche und die männliche Kraft. Es ist unmöglich, nur mit Hilfe einer Kraft aufzusteigen. Nur der richtige Einsatz von beiden Kräften schafft die notwendigen Bedingungen für den Aufstieg.

Der weibliche Anfang bildet das riesige Verlangen. Dieses Verlangen kann aber nicht selbständig realisiert werden, da es einfach ein Wunsch ist, der keine Möglichkeit für die eigene Realisierung hat. Neben diesem Wunsch befindet sich eine andere Kraft – die Männliche. Seitens der Frau besteht die Notwendigkeit des Aufstiegs und deshalb treibt sie de männlichen Teil Richtung Ziel. Die Frau bringt also ihr riesiges Verlangen mit, sie begeistert, motiviert, betet und formt. Sie stößt die Männer voran, wie die Mutter ihre Kinder für die Schule, oder die Frau die ihren Mann auf die Arbeit vorbereitet. Sie schafft die Bemühungen, dank welchen sie sich entwickeln können, anderenfalls würden sie nicht aufsteigen können.

Wenn die Männer das weibliche Verlangen spüren, können sie es realisieren und aufsteigen. Die Frau symbolisiert einen Mangel der Füllung, das riesige Verlangen, ohne welches buchstäblich nichts existieren kann. Und der Mann ist eine Kraft, die diesen Mangel in die Triebkraft umwandelt und den Schöpfer erreicht. Mit Hilfe jenes Wunsches, den er vom weiblichen Teil empfangen hat, erreicht er den Schöpfer. Er und sie zusammen richten dieses Verlangen zum Schöpfer und miteinander realisieren sie diesen Wunsch.

So war es in unserer Welt früher. Der Mann ging auf die Jagd hinaus und brachte seine Beute nach Hause. Heute geht er arbeiten und bringt sein Gehalt nach Hause. So existiert die Familie, so existiert die Welt. In unserer Gruppe dürfen wir diese natürlichen Bedingungen nicht verletzen. Anderenfalls werden wir dem höheren System nicht gleich werden. Wir sollen die ganze Zeit die Gleichheit mit dem höheren Parzuf anstreben.

Deshalb brauchen wir das weibliche Verlangen, die weiblichen Anstrengungen und ihr Gebet, das aus der Tiefe des Herzes ausgeht. Mit schweigsamen Verlangen können die Frauen die Männer so beeinflussen, dass diese förmlich spüren, wie die Frauen sie anschreien, wobei sie in Wirklichkeit kein einziges Wort aussprechen, sondern es einfach nur schweigsam verlangen. Die Männer werden das weibliche Verlangen empfinden.

Der Mann hat die Möglichkeit, das Verlangen der Frau so zu empfinden, dass er gleich dieses Verlangen realisieren will. Er muss dieses Chissaron realisieren – so sind wir veranlasst. Wenn wir unsere gemeinsamen Wünsche richtig ausrichten, werden wir gewiss das Ziel erreichen.

Ohne Frauen ist die Bewegung vorwärts unmöglich. Sie provozieren diese Bewegung, sie reagieren schnell auf die Veränderungen in der Welt und auf unsere Methodik. Die Männer sollen sich untereinander verbinden und diese Methodik realisieren. Warum? Weil die Kraft, die uns nach oben zieht, die Kraft des Gebens ist. Von den Frauen kommt der Mangel, das Bedürfnis, und die Männern generieren aus diesem Mangel die Kraft des Gebens.

Auf diesem Prinzip bauen wir unsere Gruppen auf.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Villnius, 23.03.2012