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Die Theorie in die Praxis umsetzen

Wenn die Wissenschaft  der Kabbalah nicht praktisch angewendet wird – in der Gruppe oder in den Beziehungen zwischen den Menschen – dann schwebe ich in den Wolken, irre herum und merke es gar nicht. Zusammen mit den Freunden müssen wir eine Entscheidung treffen: Die Zeit ist reif, unsere Beziehungen zu korrigieren. Wir sind umgeben von gegenseitigem Hass, sind nicht in der Lage, damit klarzukommen oder gehen schlechthin verachtend miteinander um. Mich gehen die Menschen nichts an, ich möchte nicht an sie denken und sogar wenn ich will, ruft es in mir häufiger Ablehnung als positive Emotionen hervor.

Kurzum: Wir haben ein  Terrain zu bearbeiten und nur in einem gemeinsamen Kreis können wir zu Einheit gelangen. Hierfür wenden wir uns auch den Schöpfer, verlangen es von Ihm, und selbst wenn es unverschämt und provozierend klingen mag: „Du hast es uns versprochen und du musst dein Versprechen einhalten“, kein Problem, Er wird sich darüber freuen. Die Hauptsache ist: Verlange von Ihm, die Beziehungen unter den Freunden zu korrigieren.

So stellt sich dann die Frage: Wofür brauche ich das? Theoretisch braucht man es dazu, um dem Schöpfer Freude zu bereiten. Doch wer ist Er? Ich kenne ihn nicht. Mir ist völlig unklar, wovon hier die Rede ist.

Was bedeutet es, „dem Schöpfer Freude zu bereiten“? Indem wir in der Gruppe arbeiten und tatsächlich eine Einheit anstreben, erfahren wir, dass uns die Hilfe irgendeiner Kraft fehlt – einer Kraft, die uns zusammen klebt, uns vereinigt. Alleine sind wir hilflos – wo ist jene Kraft, die uns zusammenschweißt?

 Eben dann können wir verlangen, das „Gebet der Vielen“ erheben. Denn der Schöpfer hat dieses Problem mit der Verbindung erschaffen. Wozu? Damit wir ein Verhältnis zu Ihm erarbeiten bzw. bilden.  Um all unsere Handlungen zu Seiner Freude zu vollziehen. Warum? Weil  wir dann die Gleichheit der Eigenschaften erreichen und zur Einheit und Verschmelzung gelangen.

Wir sind dazu verpflichtet, es zu realisieren; nicht bloss während des Unterrichts, sondern immer gemeinsam auf das Ziel ausgerichtet. Erst dann wird unser gemeinsames Verlangen funktionieren. Das Studium allein aber bringt nichts! [123507]

 Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Abschluss zum Buch Sohar“, 18/12/13