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Die Spiritualität und die Herzlichkeit

Nowossibirischer Kongress, Lektion 2

Frage: Worin unterscheiden sich die Spiritualität und die Herzlichkeit? Es gibt Menschen, die herzlich und angenehm sind, wobei der spirituelle Mensch nicht sehr angenehm für die anderen sein kein. Worin besteht der Unterschied zwischen ihnen?

Meine Antwort: Mit dem herzlichen Menschen, ist der gute Mensch im alltäglichen Leben gemeint, der für eine schnelle Anteilnahme bereit ist. Solch ein Mensch versteht dich, steht dir nahe, zeigt sein Mitgefühl, kann dir helfen usw..

Der spirituelle Mensch ist derjenige, der infolge harter innerer Arbeit, „sich die Zähne ausbeißt“ und trotz dem eigenen Verlangen mittels der riesigen Anstrengungen, sich in etwas absolut anderes verwandelt, was dem Menschen unserer Welt nicht eigen ist – in die Eigenschaft des Gebens, die es in unserer Welt nicht gibt.

Wobei diese Eigenschaft mittels der riesigen Bestrebung, der riesigen Absicht, der riesigen Konzentration der Bemühungen, der Aufmerksamkeit, der harten Arbeit und der stärksten Selbstkontrolle produziert wird.

Wenn der Mensch einen solchen Zustand erreicht, dann entwickelt er eine besondere Beziehung zu den anderen Menschen – die nicht herzlich, nicht zärtlich, nicht gütig in unseren Augen ist, weil er daran denkt, aus uns die spirituellen Menschen zu machen, das heißt die Menschen mit der Seele. Eine solche Aufgabe ist mit der ernsten Absicht, mit dem Druck, und mit der gespannten Arbeit verbunden. Deshalb sind solche Menschen nicht gerade angenehm. Ihre Mission verpflichtet sie die ganze Zeit, zu uns, wie zu den kleinen schwachen Menschen, sich zielstrebig zu verhalten.

Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Mein Lehrer sah mich an, als ob ich aus dem Ton geschaffen wäre, aus dem er etwas modellieren muss, und bewertete, in welchem Maß dieser Ton stöhnen, aber dennoch zulassen wird, ihn zu modellieren. Ich fühlte mich so. Einerseits, ist es eine riesige Liebe, innere Teilnahme und Verständnis. Aber in Wirklichkeit sind die äußerlichen Erscheinungsformen immerhin sehr eigenartig. Das kann nur derjenige bewerten, der das gesetzte Ziel, die Eigenschaft des Schülers und die Arbeit des Lehrers versteht.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Nowosibirsk, 07.12.2012