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Die Grenzen zwischen dem Empfangen und dem Geben aufzeichnen

Sobald der Mensch Ansprüche an den Schöpfer empfindet, entsteht sofort eine Verhüllung, infolge welcher er nicht mehr direkt zum Schöpfer ausgerichtet ist, sondern ein anderes Ziel verfolgt. Der Schöpfer ist die einzige Kraft, die gut ist und das Gute schafft. Wenn du direkt auf Ihn ausgerichtet bist, dann kannst du keine Ansprüche haben. Nachdem du von der richtigen Richtung abweichst, entstehen in dir sofort Unzufriedenheit und Klagen.

Kehre zum richtigen Weg zurück und setze deine Reise fort, wonach du wieder den Weg verlassen und beginnen wirst, dich über dein Leben zu beklagen. Infolge der Unzufriedenheit und deren Überwindung kommst du jedes Mal näher an den Schöpfer, ähnlich dem Schiff, das mit den Wellen vorankommt. Du kannst dich nicht direkt zum Schöpfer ausrichten, weil es in dir keine Eigenschaft des Gebens, sowie keine guten und das Gute schaffende Eigenschaften gibt. Du sollst dein neues Wesen über der Eigenschaft zu Empfangen, aus ihrem Gegenteil aufbauen. Dabei schaffst du nicht die Eigenschaften selbst, sondern nur deren Abdruck.

Es ist bekannt, dass man eine Statue entweder aus einem Mangel, oder aus einem Überschuss heraus meißeln kann. Man kann einen großen Block nehmen und daraus alles Überflüssiges wegmeißeln, so dass nur die Form bleibt. Man kann aber auch Gips nehmen und daraus eine Skulptur modellieren. Auf jeden Fall ist das Wichtigste hier der Umriss, die äußerliche Form. Wir bauen diese äußerliche Form über dem Verlangen zu empfangen auf, wir klären jedesmal, wo ihre Grenze mit dem Verlangen des Gebens verläuft.

Deshalb besteht unsere Arbeit gerade darin, die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu erreichen, und aus diesem Grund wird der Mensch als „Adam“ bezeichnet, das heißt „ähnlich dem Schöpfer“. Die Arbeit besteht darin, den Schöpfer zu rechtfertigen. Ich kann mich nicht darauf einstimmen, gut zu werden, schöpferähnlich zu werden, außer Dem es niemanden gibt. Indem ich Ihn aber rechtfertige, gleiche ich mich seiner Form an, ich bringe mich an Seine Form näher heran.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 17.02.2013