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Die Bedeutung spiritueller und physischer Tränen

Michael LaitmanIch erhielt folgende Fragen über Tränen und Weinen:

Frage: Ich habe nicht gesehen, dass Sie jemals eine Frage über Tränen in diesem Blog beantwortet haben. Was ist die spirituelle Wurzel dieses Phänomens?

Meine Antwort: In der Spiritualität sind Tränen der Ausdruck einer passiven Teilnahme an der Korrektur. Sie sind ein Zeichen dafür, dass ein Mensch (ein Parzuf oder eine Seele) spirituell schwach ist und sich im Zustand Katnut befindet. Das ist eine kleine Stufe, auf der man einen kleinen Schirm hat. Das heißt, ein Schirm der einen nur vor dem Egoismus beschützt, aber jemanden nicht befähigt, direkt mit dem Egoismus zu arbeiten, um zu schenken.

Es steht geschrieben, dass der Schöpfer Tränen in den Großen Ozean weinte, weil Er die Korrektur eines Menschen nicht selbst machen kann (siehe Kapitel „Die Vision des Rabbi Chiya“ im Buch Sohar). Ein Mensch muss die Korrektur wollen, aber er will sie nicht. Und dies schmerzt den Schöpfer mehr als den Menschen und er weint Tränen (Licht) in den Großen Ozean (das Verlangen, das er schuf), und aufgrund dessen wird der stärkste Teil des Verlangens (Malchut de Malchut) korrigiert.

Frage: Wenn wir weinen, weinen wir dann für uns selbst?

Meine Antwort: Unsere Tränen sind die Art des Egos sich selbst auszudrücken, wenn es etwas das es will, nicht haben kann oder wenn es „Mitleid“ für irgendjemand anderen empfindet, was bedeutet, dass wir selbst uns in der Situation eines anderen vorstellen und Angst haben, dass uns das gleiche passiert.

Frage: Weisen solche Tränen auf die Nähe zum Schöpfer hin?

Meine Antwort: Niemals!

Frage: Warum fühlt man sich dann „leichter“ nach dem Weinen?

Meine Antwort: Weil der tierische Organismus nach diesem nervlichen Stress physiologisch entspannter wird.

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