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Die Absicht und ihr Einfluss auf die Wirklichkeit

Frage: Viele Menschen, die ihr Leben und sich selbst verwirklichen wollen, wissen, dass es wichtig ist, vor der Umsetzung einer Handlung eine Minute innezuhalten und nachzudenken: „Was möchte ich tatsächlich mit meiner Handlung erreichen?“

Ist es wahr, dass die Beschäftigung mit etwas, das ich erreichen will – also die Absicht zur Handlung – die Realität beeinflussen und mir bei der Erfüllung meines Wunsches helfen kann? Kann das Nachdenken über meine Absicht vor der Handlung wirklich die Kraft haben, die Situation, die ich erreichen möchte, positiv zu beeinflussen?

Meine Antwort: Das, was ich am Ende erreichen möchte, wird Ziel genannt. Alle meine Handlungen auf diesem Weg sind auf den Zustand, den ich erreichen möchte, gerichtet. Ich spreche nicht über irdische Ziele. Die Kabbalisten arbeiten mit der höheren Kraft, mit der sie ständig in Verbindung sind und die die gesamte Realität lenkt. Sie überblicken die Wirklichkeit, die von dieser Kraft ausströmt, innerlich über das Gefühl und äußerlich über die Wahrnehmung mittels der fünf Sinne.

Ich betrachte nur diese Kraft, da sie es ist, die die Realität bildet. Meine Absicht ist nur auf diese Kraft gerichtet. Wie schließe ich mich in ihr ein, wie komme ich ihr in jeder Situation meines Lebens näher? Ob mit guten oder schlechten Menschen, mit meinen inneren Zuständen, mit Tieren, Pflanzen, dem Unbelebten – alles, was ich wahrnehme, ordne ich der höheren Kraft zu, die meine Wirklichkeit speziell für mich erschafft.

Es ist, als lebte ich in einem Film, den diese Kraft für mich erzeugt. Ein Teil dieses Films fühlt sich so an, als würde alles um mich herum ablaufen und ein anderer Teil in mir reagiert darauf. Die höhere Kraft bewirkt alles, was sich innerhalb und außerhalb von mir abspielt. Meine Absicht ist es, jede Minute meines Lebens das maximale Ausmaß an Verständnis zu erreichen, um mich an die höhere Kraft anzuheften, die meine Realität um mich und in mir formt.

Ich lerne, dass diese höhere Kraft zielgerichtet ist, wenn sie mich durch alle möglichen Zustände führt. Auf der Grundlage jedes innerlichen und äußerlichen Zustandes muss ich begreifen, dass es nichts außerhalb dieser Kraft gibt, die gut und gutes tuend ist. Sie bewirkt alles, auch die erschreckendsten und unangenehmsten Dinge, nur damit ich mich an sie wende. Sie steuert alles, was in der Vergangenheit, Gegenwart oder in der Zukunft stattfindet.

Ich versuche einen Zustand zu erreichen, in dem ich innerhalb dieser Absicht leben kann. Mein Ziel ist es, darin verhaftet zu sein. Wenn ich verschiedene Handlungen durchführe, wird sowohl die spirituelle als auch die körperliche Welt in mir geformt.

Das ist im wesentlichem mein Leben. Ich nutze innerhalb der gleichen Kraft die Erkenntnis, was sie von mir möchte, wie sie mich formt, wie sie die höhere Welt erschafft, wie ich sie erreiche, etc.. Ich schreite in zwei Schritten voran: Ich betrachte diese Welt, als käme sie von oben – und von der höheren Welt aus gesehen als Austritt von unten. Ich lebe immer in dieser Weise. So wird meine Einstellung gegenüber meiner Realität als Absicht bezeichnet. Über die Absicht wird in den Büchern der Kabbala viel geschrieben: Wie muss ich mich zu jedem Schritt auf meinem Weg und in meinem Leben beziehen? Durch die Absicht forme ich meine Realität.

Wenn ich alles körperliche und spirituelle mit der höheren Kraft, die mein ganzes Leben bestimmt, verbinden kann, dann lebe ich bereits in einer Welt und nicht in zwei. Denn alles rührt von dieser höheren Kraft her, es gibt nichts außerhalb davon.

So beeinflusse ich meine Wirklichkeit auf gute Weise. Die Wirklichkeit existiert eigentlich nicht. Ich erschaffe sie – und daher hängt es nur von mir ab, wie ich das tue.

Von Kab TV „Neues Leben“ 18/2/16

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