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Der verräterische Betrug der Schlange

Frage: Warum geschah das Zerbrechen? Was genau bewirkte der Mensch, nach dem er die verbotene Frucht gegessen hat?

Meine Antwort: Das Zerbrechen geschah in meiner Beziehungen zum Schöpfer. Ich wollte diese vollkommene Füllung für das Geben empfangen, nur mit der Absicht, dem Schöpfer den Genuss zu bereiten und deshalb entschied ich mich davon zu trennen, was ich in meinem Inneren empfand. Ich war bereit, innerlich alles Mögliche zu erleben: vom Minus der Unendlichkeit bis zum Plus der Unendlichkeit – vom schlimmsten Leiden bis zum größten Genuss. Das alles war für mich unwichtig, solange ich den Schöpfer dadurch Genuss bereite.

Wenn ich mich für die Beschränkung (Kontraktion) auf das Empfangen entscheide, dann empfinde ich das größte Leiden, sowie alle bevorstehenden Genüsse. Und später sage ich, dass ich sogar bereit bin, sie alle für das Geben zu ertragen.

Angenommen, ich verhungere oder bin zum Tod infolge einer schweren, unheilbaren Krankheit verdammt, und finde plötzlich das Medikament, dass mich sofort gesund und glücklich machen kann. Ich verzichte aber darauf und opfere es für die Rettung meines Todfeindes.

Jetzt können Sie verstehen, was das Zerbrechen bedeutet. Ich bin bereit, diese Handlung zu begehen, ich tue es und im letzten Moment offenbare ich, dass ich sie doch für mich (selbstsüchtig) begangen habe!

Das heißt, ich habe trotz Hunger und Krankheit, ungeachtet des gefundenen Medikamentes und des Essens, ungeachtet der Möglichkeit das alles selbst zu bekommen und sich dadurch zu retten, mich (mein egoistisches Verlangen) überwunden. Ich habe mir nicht erlaubt, den Genuss egoistisch zu empfangen. Dann sehe ich plötzlich meinen furchtbarsten und verhassesten Feind vor mir stehen. Und ich gebe ihm dieses rettende Medikament von Herzen gerne und empfinde ihm gegenüber die Liebe. Dabei denke ich nicht an mich selbst und bin bereit, im meinem Verlangen zu genießen (in meinem Körper) zu sterben.

Und das Zerbrechen besteht darin, dass ich plötzlich feststelle (nachdem ich das alles mache), dass irgendwo dort in der Tiefe, im geheimsten Gedanken, habe ich es doch für mich selbst getan. Deshalb empfinde ich eben das Zerbrechen.

Auszug aus dem Unterricht nach „der Lehre der Zehn Sefirot“ „, 15.03.2012