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Der Kummer ein kluger Esel zu sein

Frage: Warum misslingt es dem Menschen, sich an das Höhere zu orientieren und darin den Grund für alle Geschehnisse zu sehen, um voranzukommen?

Meine Antwort: Es heißt „Wehe dem Verstand“, denn es gibt in unserem Kopf einen solchen „Block“, der uns furchtbar stört. Wegen ihm können wir nichts machen. Jeder ist überzeugt, dass er besser versteht und sich auf seinen Verstand in allem verlassen kann. Der Mensch ist nicht fähig, seine irdische Vernunft, sein „Ich“ aufzuheben.

Das Gesetz des Wachsens und des stufenweisen Aufstiegs erfordert, dass die vorhergehende Stufe aufgehoben wird, um die Folgende zu erreichen. Sogar die Pflanzen entwickeln sich genauso aus den Samen. Eine beliebige Zelle, die aus einem Zustand in den anderen übergeht, geht solche Veränderungen durch. Wir müssen sie also bewusst, mit dem Verständnis, nach der eigenen Forderung machen!

In der Natur geschieht es automatisch, instinktiv – so wächt ein Embryo im Mutterleib und jedes beliebige Kind auf. Und wenn ich einen Beruf erlernen will, dann weiß ich, dass ich meine Vernunft vor dem Lehrer aufheben muss. Ich will, dass er mir erzählt und zeigt, wie etwas zu machen ist, und ich seine Ausführungen wiederhole.

Infolge dieser Wiederholung gelingt mir das Prinzip, die innere Grundlage zu verstehen. Weil ich es selbst mehrmals gemacht habe, verstehe ich jetzt, warum es gerade so und nicht anders funktioniert. Wenn unser egoistischer Wunsch dies unterstützt, dann gibt es kein Problem die Vernunft abzuschalten – und so lerne ich.

Und hier ist der egoistische Wunsch gegen eine solche Aufhebung, weshalb du nichts lernen kannst! Du stehst, wie der eigensinnige Esel (der Esel/Chamor klingt wie das Wort Material/Chomer), und bewegst dich nicht von der Stelle, auch wenn man dich töten würde!

Und man tötet uns in Wirklichkeit! Wir beenden unser Leben, ohne das Begreifen zu erreichen. Und es stimmt auch, dass je klüger der Mensch ist, desto problematischer seine Wahrnehmung ist.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 03.01.2011