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Depression in Covid-Zeiten (Quora)

Wir bestehen aus mehreren Wünschen und wenn diese Wünsche erfüllt sind, fühlen wir uns glücklich. Werden sie teilweise erfüllt, empfinden wir teilweise Unzufriedenheit, es ist ein Zustand, in dem wir leben und an den wir uns gewöhnt haben. 

Wir versuchen, diese Unzufriedenheit auf vielfältige Weise zu neutralisieren, sei es durch Medikamente und Drogen bis hin zu allen möglichen Unterhaltungen und Lebenszielen. So gelingt es uns, uns einigermaßen über Wasser zu halten.

Es gibt bestimmte Depressionszustände, in denen wir eine tiefe, dunkle Leere spüren, und in dem Moment keine Erfüllung spüren und auch in der Zukunft kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Das ist in der Tat sehr schwierig.

Normalerweise leben wir in der Hoffnung auf die Zukunft. Wir planen verschiedene Ziele für uns, um unser Spektrum an Wünschen zu erfüllen. In der Regel beschäftigen wir uns mit Gedanken über Essen, Sex, Familie, Freizeit und Geld verdienen. Auch, Ansehen in der Gesellschaft, Anhäufung von Wissen, manche Menschen wollen sogar bestimmte Positionen von Ruhm oder Macht erreichen, gehört dazu. Wir haben ein Sammelsurium von Möglichkeiten entwickelt, wie wir solche Wünsche erfüllen können. Dieses lenkt uns von tieferen existenziellen Fragen ab und lässt uns unser Leben auf einer gewissen Oberflächen Ebene leben. Wenn sie jedoch von der Dunkelheit verschluckt werden, versinken wir in Depressionen und sind dann sogar bereit zu sterben. Es gibt ein kabbalistisches Sprichwort über einen solchen Zustand: „Mein Tod ist besser als mein Leben.“

In dem Moment, in dem wir anfangen, solche depressiven Zustände zu empfinden, stellen wir uns die existenziellen Fragen, die wir vorher erfolgreich bedecken konnten. Letztendlich ist die Depression ein Gefühl, das uns dazu bringt, außerhalb unseres gewohnten Rahmens nach einer Antwort auf die Fragen nach dem Sinn und Zweck des Lebens zu suchen. Wir müssen ein gewisses Maß an Depression erleben, um eine Seelensuche zu starten.

Wenn wir Sinn und Zweck darin finden, unsere Wünsche nach Essen, Sex, Familie, Erholung, Geld, Ehre, Kontrolle und Wissen zu befriedigen, wenn wir also in der Lage sind, uns zu vergnügen, indem wir diese Wünsche entweder direkt erfüllen oder uns ihre künftige Erfüllung vorstellen, dann bleiben die tieferen existenziellen Fragen des Lebens unter diesem Streben nach Vergnügen begraben.

Das heißt, wir finden einen Sinn in der belebten Ebene des Lebens. Finden wir jedoch keine Befriedigung durch die Befriedigung dieser Wünsche, erleben wir eine Depression, was letztlich ein Gefühl ist, das uns dazu bringen sollte, aktiv nach dem Sinn und Zweck des Lebens zu suchen.

Wir sollen verstehen, dass unsere Welt nur ein Sprungbrett ist, von dem wir in eine höhere Dimension springen müssen. Wir können die höhere Dimension der Existenz entdecken, während wir in dieser Welt, in unserem Körper, leben.

Der Entwicklungsprozess, durch den die Natur uns führt, ist darauf ausgerichtet, dass wir schließlich den Sinn des Lebens suchen und erreichen. Depressive Zustände treten umso häufiger und intensiver auf, je näher wir dem Übergang zwischen der Entdeckung der Sinnlosigkeit des Strebens nach der Erfüllung körperlicher Wünsche und der Suche nach einem höheren Sinn kommen. Das heißt, die wachsende Unzufriedenheit, die wir bei der Verfolgung der Erfüllung unserer körperlichen Wünsche empfinden, ist bereits ein Ausdruck unserer tieferen existenziellen Fragen.

Die der Weisheit der Kabbala ist eine Methode, die speziell geschaffen wurde, um die Fragen nach dem Sinn und Zweck unseres Lebens zu beantworten. Indem sie eine Methode zur Erlangung einer höheren Dimension, Wahrnehmung und Erfüllung bereitstellt, werden unsere körperlichen Wünsche, die über die Erfüllung aller Notwendigkeiten hinausgehen, als „Hilfe gegen“ bezeichnet. Das liegt daran, dass die Leere, die wir derzeit oder irgendwann in diesen Wünschen entdecken, uns dazu drängt, den wahren Sinn und Zweck des Lebens jenseits unserer belebten Existenz zu suchen.

Basierend auf einer Kabbala-Lektion mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 2. Oktober 2016. Geschrieben/bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

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