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Das Purimfest: Die Entstehung einer erneuerten Welt

Jeder neue Zustand wird nur unter der Bedingung geboren, dass sich der vorherige Zustand vollständig erschöpft. Der Feiertag Purim symbolisiert den Wendepunkt, in dem sich die Welt durch die Pandemie befindet. Daher hat das Fest eine besondere Bedeutung, nicht nur für das jüdische Volk, sondern für die gesamte Menschheit.

Die in der Purim-Geschichte beschriebenen Ereignisse sind Hinweise auf die Korrekturen, die die Welt durchlaufen muss. Der globale Virusausbruch hat eine tiefe Veränderung auf allen Ebenen unseres Lebens bewirk. Er macht deutlich, wie sehr wir voneinander abhängig sind und wie dringend notwendig es ist, unsere egoistische Einstellung zu ändern und uns anderen gegenüber rücksichtsvoller zu verhalten, d.h. einen Wechsel von unserer egoistischen Einstellung zu einer altruistischeren Haltung. Das wird uns helfen, die Lücken zwischen uns zu schließen und ein positives gemeinsames Feld freizusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, kann das Volk Israel eine zentrale Rolle spielen.

Die traditionelle Lesung der Megilat Esther, beschreibt eine Zeit im alten Persien, in der sich die Juden unter existenzieller Bedrohung befanden. Der Anführer, der diese Verfolgungen inspirierte, war der persönliche Assistent von König Ahasverus, Haman. Haman wusste, dass sich die Juden in einem Zustand der Zerrissenheit befanden und dass diese Schwäche ihn in die Lage versetzen würde, sie auszurotten, denn es steht geschrieben: „Es gibt ein gewisses Volk, das verstreut ist unter den Völkern“. Haman meinte, dass die Juden seiner Meinung nach vernichtet werden könnten, weil sie voneinander getrennt waren.

Mordechai, der Held der Purim-Geschichte, arbeitete jedoch daran, die Spaltung der Juden zu überbrücken, was ihnen schließlich das Leben rettete. „Die Juden versammelten sich, um für ihr Leben einzustehen“. In dem Moment, in dem sie begannen, sich einander anzunähern, erschien eine große Kraft unter ihnen. Sie begannen, ihr oberes Ziel zu spüren. Sie wurden zuversichtlich, hatten Kraft und schafften es, ihre Feinde zu vernichten und sich aller Schwierigkeiten zu entledigen.

Haman repräsentiert die trennende Denkweise von heute, die wir bekämpfen müssen, die soziale Spaltung, die durch den Wunsch verursacht wird, Geld, Ehre, Kontrolle oder Macht gegen alle und alles zu suchen. Das schottet uns voneinander ab, trennt und schadet uns. Die heutige turbulente soziale Atmosphäre ist ein Aufruf an uns, unsere Stimme als eine Menschheit zu suchen, die gemeinsame Werte und Ziele teilt. Wenn wir diese Berufung nutzen, um uns zu verbinden, können wir eine viel friedlichere und freundlichere Gesellschaft für uns alle schaffen.

Wann immer das jüdische Volk vom Untergang bedroht war, erwies sich die Einheit als das einzig mögliche Mittel, um gerettet zu werden. Wir können das Beispiel der Purim-Geschichte als ewige Erinnerung daran verwenden, dass unser Zusammenhalt uns aus den schlimmsten Situationen befreien kann, und dass wir durch unsere Einigkeit ein konstruktives und positives Beispiel für den Rest der Menschheit setzen.

Die jüdische Nation hat eine angeborene Verpflichtung, die Einheit über die Trennung zu setzen. Aber dieser Aufruf gilt für die ganze Menschheit, die gleichen Schritte in Richtung Vereinigung zu machen, bevor sie in größere Unruhen und Krisen schlittert. Unser gutes Schicksal hängt von uns ab, von der Wahl, die wir treffen.