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Das Lebensziel ist der Kern für alles

Frage: Die Ziele der Allgemeinheit ziehen mich um vieles stärker an als das Ziel der Kabbalisten, welches die Gruppe an mich verbreitet. Wie ist mit diesem Widerspruch umzugehen?

Meine Antwort: Ich habe ein Ziel, für das ich lebe. Ohne es hätte ich nur die „tierische“ Existenz, ich würde dahinvegetieren, den Tod vermeiden wollen und hätte mich zwischendurch am „Heu“ gelabt.

Aber mein Leben hat eben ein Ziel und darauf soll ich mit Hilfe der Gruppe ausgerichtet werden. Und alle meine übrigen Handlungen sollen mit dieser Richtung zurechtkommen bzw. der Richtung meines Lebensziels entsprechen.

Und dieses Ziel ist eben die Offenbarung des Schöpfers oder die Verschmelzung mit Ihm. Es wird nach dem Prinzip „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, mittels der Vereinigung in der Gruppe erreicht. Und nur dieses Ziel ist für mich wichtig.

Eigentlich sprechen wir hier über die Struktur der in einander „angelegten“ spirituellen Parzufim. Der Kern für alles ist das Ziel des Lebens. Um ihn zu erreichen, ist die Gruppe notwendig. Um die Gruppe zu festigen, ist die Verbreitung notwendig. Somit ist diese Welt bzw. sind die „Völker der Welt“ notwendig.

Aber das Wichtigste für mich ist gerade das Ziel, sowie die obligatorischen Elemente, die für seine Erreichung gefordert werden. Und wenn es dieses Ziel nicht gäbe, dann bräuchte ich diese Instrumente nicht. Ich mache und verwende nur das, was mir auf dem Weg zum Ziel hilft.

Dementsprechend muss die Gruppe dieser Aufgabe vollständig gerecht werden. Deshalb wird gesagt, dass man jedes Mal die bessere Umgebung wählen muss: Ich ändere die Gruppe und benutze sie für die Erreichung des Ziels.

Der Prozess ist dynamisch: Die Verbreitung wird auch ständig verändert, und zwar in Abhängigkeit von der Gruppenstärke, um in der Mitte der Gruppe die allgemeine Kraft zu finden und den Schöpfer zu offenbaren. Um den Schöpfer in der Mitte der Gruppe durch die Kraft ihrer Bürgschaft und mittels der richtigen Verbreitung zu offenbaren, muss ich in die Welt hinausgehen, um mit den Verlangen der Menschen durchdrungen zu werden; sie sollen durch ihre Verpflichtungen, Ängste und Besorgnisse auf mich einen Druck ausüben und mich zum handeln zwingen. Auf diese Weise werde ich zur wahren Forderung kommen und den Schöpfer offenbaren.

Diese Elemente, mit Ausnahme der Außenwelt an sich, sind auf dem Weg notwendig, es genügt die Verbreitung, die wir darin führen. Der Schöpfer befindet sich in der Mitte der Gruppe – die Gruppe befindet sich in der Bürgschaft – ich bin in der Gruppe – in der Verbreitung. Das ist die richtige und uns bekannte Schema: der Untere, der Höhere und der Höchste. Oder: Der Innere, der Mittlere und der Äußere. [117674]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Ein Gebot“, 01.10.2013