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Das Gebet von Vielen ist ein gemeinsames Verlangen

Kongress in Charkow. Lektion 5

Frage: Was bedeutet das Gebet von Vielen? Bedeutet es, dass alle das gleiche Verlangen haben oder dass ich keinen eigenen Gedanken an mich selbst mehr habe, sondern nur den Wunsch, das Verlangen der Gruppe, der Welt?

Meine Antwort: Das Gebet von Vielen bedeutet, dass ihr in eurer Bitte alle Verlangen aller Geschöpfe vereinen könnt, um sie durch eure Anstrengungen zum Schöpfer zu erheben, um Ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu offenbaren, weil Ihm das Freude bereitet.

Frage: Wie komme ich zu einem solchen Gebet?

Meine Antwort: Ihr versucht, euch in sie hineinzuversetzen, sie zu spüren, aus euch herauszutreten, zu beginnen, sie zu fühlen – auf diese Weise werdet ihr ihre Verlangen in euch hineinpumpen. In Wirklichkeit müsst ihr nicht die ganze Welt erfassen und absolut alle spüren. Das kommt später, weil dieses gemeinsame Verlangen von euch einfach so wahrgenommen wird. Das Licht wird auf euch wirken und euch das alles offenbaren, aus eurer Gefühllosigkeit zu den Empfindungen erwecken. Doch noch gibt es das nicht, ihr unternehmt Versuche, zu denen ihr in der Lage seid.

Das ist eine langwierige Arbeit, denn der Vorbereitungsprozess ist der längste und der schwierigste, weil wir im Dunkeln handeln. Doch auch später wird jede Stufe ihre bestimmten Ein- und Ausgänge, den inneren Prozess, die Analyse und die Synthese all dessen haben, was ich mache, offenbare, von den anderen spüre.

Eben dieser Einschluss aller Verlangen in mich ist das sogenannte Geben, wenn ich anfange, die Verlangen der anderen wie meine eigenen wahrzunehmen. Mit den Verlangen sind Bestrebungen nach dem Schöpfer gemeint. Und wenn es sie nicht gibt, ist es unwichtig. Wenn ich beginne, mich mit den anderen Menschen zu verbinden – zuerst in der Gruppe -, beginne ich innerhalb der Gruppe wahrzunehmen, dass sie nach dem Schöpfer streben, selbst wenn sie das selber nicht verstehen und nicht wissen. Ich beginne, diese Bestrebungen überall zu sehen, wahrzunehmen: bei den Menschen, den Tieren und den Pflanzen. Denn das Streben nach Leben ist auch das Streben nach dem Schöpfer, nach dem Licht.

Auszug aus der fünften Lektion des Kongresses in Charkow, 17.08.2012