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Das Geben, das mit der ganzen Welt verwandt macht

Eine Frage, die ich erhielt: Wie unterscheiden wir die spirituellen Handlungen von den materiellen? Wodurch drückt sich der Unterschied aus?

Meine Antwort: Seit der frühesten Kindheit haben sich in uns die Eigenschaften des Empfangens, mit anderen Worten des Aufsaugens, entwickelt. Wir spüren nur das, was wir in uns absorbieren, was wir für uns aufnehmen können.

Aber, es gibt auch eine andere Erscheinung, eine andere Methode der Wahrnehmung – ausgießen, ausfließen nach außen hin. Diese Eigenschaft kennen wir nicht, sie ist uns nicht angeboren. Wir haben nur einen Anfangspunkt, der zwar auch noch Absorption ist, aber anders ausgerichtete Absorption, mit einem Vektor zum Geben, nicht zum Empfangen.

Damit wir ihn entwickeln, wurde uns die Wissenschaft der Kabbala gegeben, die über den verhüllten Teil der Realität berichtet. Von dort ziehen wir die Fülle, die den ihr nahen, nach außen orientierten Teil unseres Verlangens erfüllt.

Mit anderen Worten, das Licht entwickelt den Punkt im Herzen, das einzige Verlangen, das uns zum echten Geben bringen wird.

Wir wissen nicht was aus diesem Samen wachsen wird, aber seine Saat ist den Früchten des Empfangens gar nicht ähnlich.

Die gebende Absicht wird auf einer anderen Grundlage aufgebaut, wenn der Mensch das außerhalb von ihm befindende als das Seine empfindet. Nicht als sein Eigentum, wie es in unserer Welt üblich ist, sondern ein gebürtiger Teil von sich selbst. Das unterscheidet sich völlig von allem, was wir heute spüren.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 30.11.2010