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Das COVID-19-Symptom, das für Juden reserviert ist

Veröffentlicht in The Times of Israel

Bereits am 14. März schrieb Eric Cortellessa in der Times of Israel, dass sich mit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus „eine neue Verschwörungstheorie am Rande der Gesellschaft zusammenbraut: Die Juden stecken dahinter“. Schon am 31. März war es keine Randerscheinung mehr.  „Ein interner Bericht des Außenministeriums warnt vor einem starken Anstieg antisemitischer Beiträge auf der ganzen Welt als Folge der Coronavirus-Pandemie“, erklärte Itamar Eichner in Ynet News. Seitdem hat sich die Lage für Juden verschlechtert, da sie im Zusammenhang mit COVID-19 zunehmend ins Visier genommen werden. 

Am 20. April zitierte Reuters aus einen Bericht der Universität Tel Aviv, dass die Coronavirus-Krise den Antisemitismus weltweit schürt. Im Mai erklärte die unabhängige Medienorganisation NPR: „Amerikanische Juden befinden sich in einer historisch vertrauten Situation: Zum Sündenbock für eine Seuche gemacht“. Schließlich wurde am 23. Juni in einem weiteren Bericht der Universität Tel Aviv festgestellt, dass die Pandemie „eine weltweit einzigartige Welle des Antisemitismus ausgelöst hat“ und dass „die neue Welle des Antisemitismus eine Reihe von Verleumdungen enthält, die ein gemeinsames Element haben: Die Juden, die Zionisten und/oder der Staat Israel sind schuld an der Pandemie und/oder profitieren davon“.

Ich zweifle nicht am Inhalt der Berichte, aber ich glaube ganz sicher nicht, dass diese „weltweite Welle des Antisemitismus“ in irgendeiner Weise einzigartig ist. Sie ist auch nicht unerwartet. Es ist ein Muster, das sich mit jeder Notlage und Krise, die die Welt erlebt, wiederholt. So dass sich die Menschen in Israel bereits die Schuld dafür geben, dass sie der US-Polizei den Kniekeil-Griff, welcher George Floyd tötete, beigebracht haben.

Die Juden wurden und werden weiterhin für alle Krisen in der Welt verantwortlich gemacht. Mit der Zeit werden das immer mehr Menschen offen aussprechen. Bald wird die Zahl der Ankläger eine kritische Masse erreichen oder die sozio-politischen Umstände werden genau passen oder beides, und der Erdrutsch beginnt: Die Welt wird feststellen, dass sie, um sich selbst zu retten, die Juden loswerden muss. Seit fast zwei Jahrzehnten warne ich davor (Bücher) und jetzt wird dieses Szenario eintreten.

Doch solange der Erdrutsch nicht begonnen hat, können wir die Entwicklung noch umkehren. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Welt umso finsterer wird, je mehr sie ihren Zorn auf die Juden richtet. Die Welt wird feststellen, dass sie um sich selbst zu retten, die Juden loswerden muss. Ich habe fast zwei Jahrzehnte lang davor gewarnt; ich habe zwei Bücher darüber geschrieben (siehe Links unten); und jetzt wird es geschehen.

Doch solange der Erdrutsch nicht begonnen hat, können wir den Trend noch umkehren. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Welt umso dunkler wird, je mehr sie ihren Zorn auf die Juden richtet. Sie tut dies gerade deshalb, weil sie von den Juden erwartet, dass sie die Finsternis vertreiben.

Heute ist der dunkle Schatten, der sich auf die Welt legt, der Hass. Juden werden für die Verbreitung von Hass, Rassismus, Krankheiten und jedem denkbaren (und unvorstellbaren) Übel verantwortlich gemacht. Die Juden werden nicht in der Lage sein, diese Vorwürfe, wie irrational sie auch sein mögen, zu widerlegen, gerade weil irrationale Gefühle keine Vernunft brauchen.

Um die Anschuldigungen zu widerlegen, müssen wir den Nationen das Gefühl geben, dass wir nicht Hass, sondern Liebe verbreiten. Und um das zu tun, müssen wir untereinander Liebe erzeugen und sie auf die Welt übertragen. Wie wir sehen können, will die Welt nicht die Liebe der Juden; sie will nicht unser Genie, unseren Moralismus, unsere Werte oder irgendetwas anderes, das mit uns zu tun hat. Sie hat das Gefühl, dass wir Hass verbreiten, und niemand will in der Nähe von Menschen sein, die Hass verbreiten. Wenn wir also der Welt keine Liebe zeigen können, können und müssen wir uns gegenseitig Liebe zeigen.

Unser Volk ist ein sehr altes Volk. Es wurde vor Tausenden von Jahren von einem Mann gegründet, der sein Leben der Verbreitung von Güte und Liebe gewidmet hat. Sein Name war Abraham. Seine Nachfahren setzten sein Vermächtnis fort. Jahrhunderte der Hungersnot und Sklaverei hatten sie zu der Erkenntnis gebracht, dass sie sich gegenseitig lieben müssen wie sich selbst, „wie ein Mann mit einem Herzen“. Erst als sie diese tiefe Ebene der Einheit erreicht hatten, wurden sie zu einem Volk erklärt, und unmittelbar danach wurde ihnen die Aufgabe übertragen, diese Einheit mit der ganzen Welt zu teilen und „ein Licht für die Nationen“ zu sein.

Jahrhundertelang hatten ihre Nachfahren Abrahams Erbe fortgeführt und das Licht der Liebe verbreitet, indem sie gegen interne Widersacher innerhalb des Volkes kämpften, die versuchten, Hass und Entfremdung zu verbreiten. Jahrhundertelang hatten sie gewonnen, bis sie vor zweitausend Jahren verloren und das Volk aufgrund von grundlosem, unbegründetem Hass aus Jerusalem verbannt wurde.

Seitdem wurden wir über Jahrhunderte weltweit verleumdet, dämonisiert, verspottet, verachtet und verabscheut. Selbst wenn die Nationen uns aufnahmen, geschah dies nur, um uns auszubeuten. Und sobald sie keine Verwendung für uns hatten, entledigten sie sich unser.

In der Tat, wozu sind wir gut, wenn wir keine Liebe verbreiten, wenn wir nicht ein Licht für die Nationen sind? Wir klagen darüber, dass es Antisemitismus ist, wenn man uns mit anderen Maßstäben beurteilt als den Rest der Welt. Aber die Wahrheit ist, dass wir nie nach demselben Maßstab beurteilt wurden wie der Rest der Welt, weil man von uns nicht erwartet, dass wir das tun, was der Rest der Welt tut. Die Welt erwartet nicht, dass Liebe von irgendjemandem außer den Juden kommt, und wenn wir sie nicht untereinander bilden und verbreiten, wird die Menschheit keinen Grund sehen, uns auf diesem Planeten zu lassen.

Die Zeit läuft uns davon. Die Kluft unter uns ist groß und wird zunehmend größer. Aber wir haben keine andere Wahl. Wenn wir uns selbst retten wollen, müssen wir uns über unsere Uneinigkeit hinweg, über dem gegenseitigen Hass vereinen. Wir müssen es nicht deshalb tun, weil wir gemeinsam stärker sind, sondern weil die Welt, wenn wir vereint sind, das Empfinden hat, dass wir Einheit verbreiten, und das ist alles, was sie von uns erwartet.

Und wenn meine Worte irrational klingen, denken Sie daran, dass Antisemitismus auch irrational ist, also geben Sie meiner Botschaft eine Chance in Ihrem Herzen, um unseretwillen.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren möchten, lesen Sie meine Bücher “Wie ein Bündel Schilf: Warum Einheit und gegenseitige Garantie heute der Ruf der Stunde sind”, und “Die jüdische Entscheidung: Einheit oder Antisemitismus, Historische Fakten über Antisemitismus als Spiegelbild jüdischer sozialer Zwietracht”.

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