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Das Begreifen anstelle des Wortspiels [117315]

Der Unterschied zwischen der Unreinheit (Klipa) und der Heiligkeit besteht darin, dass Klipa zuerst verstehen will – statt sofort zu handeln, um erst infolge der Handlung das Verständnis zu erreichen, wie gesagt wird: „An Deinen Handlungen haben wir Dich erkannt“. Die dunkle Kraft will in der Vernunft begreifen und sucht nicht das spirituelle Begreifen.

Der Unterschied ist sehr fein und erscheint unbedeutend, aber um ihn muss man die ganze Zeit kämpfen. Denn gerade hier verläuft der Schnitt zwischen der leeren Philosophie – den Besserwissern, die unsere Methode kritisieren, als würden sie selbst etwas von der Spiritualität verstehen – und dem wahren spirituellen Weg. Wie kann man etwas verstehen oder über etwas sprechen, ohne spirituelle Erkenntnis zu haben?

Die Menschen können nicht verstehen, dass es außer den intellektuellen Überlegungen noch spirituelle Erkenntnis – die Veränderung der Eigenschaften und der Wahrnehmung des Menschen – gibt, in welchen er Lichter, Parzufim und Welten offenbart; und über die kann er sprechen.

Und stattdessen nimmt der Mensch Worte aus der Kabbala, Worte der Kabbalisten, die die spirituellen Kräfte und Systeme offenbart haben und „jongliert“ mit ihnen, als würde er verstehen, worum es sich dabei handelt bzw. was hinter jedem Wort steht. Es handelt sich also nur um ein Spiel mit der spirituellen Welt, wie bei einem Kind, das mit den Spielzeugen, mit dem Auto oder dem Panzer, spielt. Die Kinder stellen sich vor, dass alles tatsächlich geschieht, aber wir schauen sie an und wissen, dass es nur ein Spiel ist.

Ebenso urteilen die Menschen über die Kabbala, obwohl sie nur oberflächliche Informationen haben und über keinerlei Erkenntnis verfügen. Jedoch gereicht diese Tatsache auch zum Vorteil, denn bald werden auch sie den Fehler erkennen und das wahre Wissen anstreben; sie werden sich uns anschließen wollen.

Auszug aus dem Unterricht „Vorwort zum Buch Sohar“, 18.08.2013