Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Seele'

Die Mittlere Linie innerhalb des Menschen und der Gesellschaft

Frage: Was ist die mittlere Linie innerhalb eines Menschen?

Antwort: Die mittlere Linie in einem Menschen ist seine Seele. Wenn ein Mensch die rechte und die linke Linie in sich kurzschließen würde, würde er damit die Ansätze seiner Seele verbrennen, die für seine Entwicklung bestimmt sind.

Frage: Und was ist die mittlere Linie in einer Gesellschaft?

Antwort: Es sollte Gesetze in der Gesellschaft geben, die helfen können, einen Menschen so zu erziehen, dass er nur an seine Mitmenschen denkt und nicht an sich selbst. In diesem Fall wären all seine Handlungen wohlwollend und würden von der Gesellschaft gefördert, und er würde angemessen belohnt werden.

Wenn er aber nicht zum Wohle aller, sondern nur für sich selbst handeln würde, würde er bestraft werden. Dann würde er durch Belohnung und Bestrafung von der richtigen Gesellschaft erzogen werden.

Das heißt, die mittlere Linie innerhalb des Menschen ist sein Schirm, eine anti-egoistische Kraft, die es ihm ermöglicht, sowohl seine natürliche egoistische Eigenschaft des Empfangens um seiner selbst willen, als auch die in uns manifestierte altruistische Eigenschaft, die einen Teil des Schöpfers darstellt, aufzunehmen.

Und in einer korrigierten Gesellschaft werden unter der mittleren Linie die Gesetze verstanden, die diese beiden Kräfte ausgleichen.

Aus dem TV-Programm „Spirituelle Zustände“, 23.07.2021

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Kreisläufe des Lebens sind Kreisläufe der Seele

Der Mensch durchläuft Kreisläufe des Lebens, bis er die Kabbala erlernt hat. Hat man das nicht, wird sich die Seele nicht entwickeln. (Baal HaSulam, „Finde in dir den Schöpfer“)

Der Mensch ist in unserer Welt ständig in Bewegung. Sein spirituelles Gen kleidet sich immer wieder in andere Körper.

Stellen wir uns vor, ein Mensch lebt dieses Leben, sein Körper stirbt, ohne sein spirituelles Gen verwirklicht zu haben. Es kehrt in einen neuen materiellen Körper zurück, begleitet ihn einige Jahrzehnte und stirbt erneut.

Das wiederholt sich, bis er im Laufe eines Lebenszyklus den Entwicklungszustand der Seele erreicht.

Die Seele entwickelt sich und wächst mit dem Erwerb neuer altruistischer Qualitäten, die sich aus der Kenntnis der spirituellen Natur ergeben. Nicht dieses Wissen führt zum Wachstum der Seele, sondern ihre innere Natur.

Das Wissen gibt im Allgemeinen der Seele nichts. Es gibt dem Menschen lediglich die Möglichkeit, mit der Seele richtig umzugehen, ihr durch sein richtiges Handeln zu helfen – und insofern wird sich die Seele entwickeln.

Dann werden seine Handlungen gut und richtig sein, und seine Seele wird sich so weit entwickeln, dass er nicht mehr in einem materiellen Körper in unsere Welt zurückkehren muss.

Aus dem Unterricht, 16.06.2019

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Kontakt zu den großen Kabbalisten


Im Laufe der Menschheitsgeschichte sind immer wieder die gleichen Seelen in unsere Welt hinabgestiegen und haben die Methode der Kabbala verbreitet. Die Seele des großen Kabbalisten von Baal HaSulam war, wie er selbst sagte, eine Fortsetzung der Seele von Ari. Die Seele von Ari war eine Fortsetzung der Seele von RASHBI.

Die Anhänger von Baal HaSulam waren seine Schüler, insbesondere sein ältester Sohn, Baruch Ashlag (Rabash) und ich, ein Schüler von Rabash, setzen diese Aufgabe fort.

Frage: Spüren Sie Ihren Lehrer, Baal HaSulam?

Antwort: Ich fühle Baal HaSulam bis zu einem gewissen Grad und mit meinem Lehrer Rabash fühle ich mich sehr verbunden, ich bin in Kontakt mit ihm.

Ich spreche nicht von der physischen Empfindung, d.h. es geht nicht darum, dass ich mich an seinen Geruch, seine Stimme, seine Gewohnheiten, stunden- bzw. jahrelange Unterhaltungen erinnere. Aber auch diese Empfindungen bleiben bestehen und sind sehr lebendig. Sie werden einerseits vergessen, anderseits verstärken sie den Wunsch, bei ihm zu sein, seine innere Welt zu spüren. Ein solcher, immerwährender Kontakt auf spiritueller Ebene löst manchmal auch rein irdische Erinnerungen aus.

Ich kann Millionen von weltlichen Erinnerungen wachhalten, aber ich brauche sie nicht. Ich habe mit Rabash einen inneren Kontakt, so dass es keinen Sinn hat, irdische Empfindungen oder Erinnerungen zu haben. Ich kann nicht sagen, dass ich seine Worte oder sein Aussehen vermisse, denn es gibt eine innere Information, die zwischen uns fließt.

Über Baal HaSulam würde ich das nicht sagen. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn auf einer inneren Ebene verstehe. Aber es geht mehr darum, die Seele zu verstehen, als mit ihr zu verschmelzen – der Kontakt findet mehr auf der Ebene des Verstandes als auf der Ebene der Gefühle statt. Bei meinem Lehrer geht es hingegen mehr um die Gefühlsebene.

Aus der Fernsehsendung „Die Kraft des Buches Sohar“ Nr. 21.

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Unseren Platz im Gesamtsystem einnehmen


Wir sind ein einheitliches System und Teile einer einheitlichen Struktur, die „Seele“ oder „Adam“ oder „kli“ („Gefäß“) genannt wird. Es spielt keine Rolle, wie Sie es nennen. Jetzt müssen wir uns wieder in dieses Konstrukt einfügen.

Mit anderen Worten: Es gibt ein einheitliches Konzept, aber wir nehmen unseren Platz darin nicht ein, wir erfüllen unseren Sinn nicht. Anstatt ein normaler Teil des gemeinsamen Organismus zu sein und dazu beizutragen, alles am Laufen zu halten, denke ich nur an mich und versuche wie ein Krebsgeschwür alles in mich aufzunehmen und die anderen zu verschlingen. So sind wir alle.

Es stellt sich heraus, dass das gesamte Universum nach seinem Gesetz des vollkommenen Gebens und Liebens, der perfekten Interaktion des gesamten geschlossenen Systems, existiert. Wir, die in diesem System als Teile, Organe, die idealerweise zueinander passen, sich koordinieren, miteinander kooperieren und integral werden sollten, tun es nicht. Deshalb sieht unser Leben so furchtbar aus.

Heute spüren wir, dass wir uns in einer integralen Welt befinden, wir erleben eine globale Krise. Das heißt, wir beginnen zu spüren, dass wir uns in einem Weltsystem befinden, das global, integral und vernetzt ist. Wir sind das Gegenteil davon, der Gegensatz des allgemeinen Gesetzes von Geben und Lieben. Wir müssen uns nach dieser Gesetzmäßigkeit verändern.

Aus dem Fernsehprogramm“ Nahaufnahme. Das universelle Gesetz“.

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Ein Selfie für die Ewigkeit

Seitdem Kameras in Mobiltelefonen allgegenwärtig sind, haben die Menschen begonnen, Fotos von sich selbst (Selfies) in verschiedenen Situationen zu machen. Mit der wachsenden Bedeutung, die wir den sozialen Medien beimessen, entstand auch das Bedürfnis, uns auf gewagtere, besondere und originelle Weise zu präsentieren. Dabei erkennen die Menschen keine Grenzen. Laut einer Studie des National Center for Biotechnology Information, das dem National Institute of Health unterstellt ist, nimmt der Trend zu riskanten Selfies zu. Im Jahr 2011 starben z.B. drei Menschen bei sogenannten „Selficides“ (Selfie-bedingte tödliche Unfälle). Im Jahr 2017 lag diese Zahl bei 93.

Wir können nicht oft genug betonen, wie gefährlich es ist, leichtsinnige Selfies zu machen. Wir weisen unmissverständlich darauf hin, dass ein solches unverantwortliches Verhalten das Leben kosten kann. Wir müssen verstehen, woher dieses Phänomen kommt. Wenn wir diese Tragödien wirklich verhindern wollen, müssen wir die Einstellung der Menschen zu sich selbst und zu ihrem Platz in der Welt ändern. 

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Warum das Studium der Kabbala gut für Sie ist


Frage: Sie sagen, die Kabbala benutzt ihre eigene Terminologie. Wenn ich jedoch die kabbalistischen Texte lese, werde ich verwirrt. Ich weiß nicht, ob sie von der physischen Welt oder von der Höheren Welt sprechen. Wie können sie also behaupten, die Sprache der Kabbala sei genau?

Meine Antwort: Die Kabbala verwendet Worte, die sie aus unserer Welt geliehen hat.
Doch wie alle anderen Methoden, die sich mit der Höheren Welt beschäftigen (der Pentateuch, die Mischna und der Talmud), beziehen sich diese Namen ausschließlich auf die Höhere Welt: Auf ihre Kräfte und Eigenschaften. Warum ist es dann besser Kabbala zu studieren als den Talmud? [Rest des Beitrags lesen →]

Die fünf Teile der Natur: die Wurzel und ihre Folgen


Bemerkung: Rabbi Nachman schrieb, dass er einen Traum hatte, als ob er eine Höhle betreten hätte, in der es viele verschiedene Bücher gab. Und als er begann, sie zu öffnen, entfalteten sie sich alle an der gleichen Stelle und sprachen über dieselben Dinge.

Antwort: Es ist tatsächlich so, denn sie alle sprechen nur darüber, wie man wieder in den Zustand der spirituellen Verschmelzung, der Verbindung, des Aufstiegs zurückkehren kann. Im Grunde sind alle Primärquellen für unsere Zeit geschrieben. Wir befinden uns jetzt im letzten, im vierten Exil der Spiritualität und aus diesem müssen wir zur vollen Vereinigung mit dem König – dem Schöpfer, kommen.

Frage: Aber, wenn alle Primärquellen das Gleiche sagen, warum gibt es dann so viele verschiedene Bücher?

Antwort: Weil es zunächst einmal vier Ausgangssprachen gibt.

Alles in unserem Körper besteht aus fünf Teilen (die Wurzel und ihre vier Folgeerscheinungen): fünf Teile der Lunge, fünf Teile des Mundes, fünf Sinnesorgane, fünf Finger an der Hand und so weiter.

Tatsächlich ist das Licht, das die Seele unter sich aufbaut, ihr Wurzelsystem – der sogenannte „Keter“, die Wurzel. Von der Wurzel kommen vier Stufen- vier Emanationen des Lichts, welches das entsprechende Verlangen aufbaut. Erst die letzte, vierte Stufe ist das wahre Verlangen, das zum Licht aufsteigen will, um wie das Licht zu sein.

So wird alles in der Natur in fünf Stufen erschaffen und so haben wir vier Arten von Sprache, d.h. vier Arten der Wahrnehmung von Licht durch die Schöpfung.

Darüber hinaus gibt es vier Arten der Schöpfung selbst: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Die Kabbala beschreibt alle Stufen unseres Wandels, d.h. den Aufstieg durch die 125 Stufen der fünf Welten, von denen die letzte als die Wurzelwelt gilt.

In jeder Welt gibt es fünf sogenannte „Parzufim“ (große Stufen), die jeweils in fünf weitere Unterstufen, die „Sefirot“, unterteilt sind. Dies ergibt 125 Stufen. Sie alle werden zu einem einzigen Verständnis des Schöpfers, das „Sein unveränderlicher, unauslöschlicher vierbuchstabiger Name“ genannt wird.

Der vierbuchstabige Name des Schöpfers enthält eine ausgehende Wurzel (Punkt) und vier Buchstaben, die diesen Punkt darstellen. Das heißt, in Form dieser fünf Repräsentationen von Ihm (dieser fünf Phänomene) nehmen wir Ihn wahr.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Sohar Nr.: 14

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Im gemeinsamen Netzwerk der Verbindungen


In der Weisheit der Kabbala wird studiert und dann offenbart, dass die gesamte Schöpfung, alles, was in unserer Welt und in der Welt der Kräfte um uns herum existiert, die wir spirituelle Welt nennen, nur ein gemeinsames Netzwerk von Verbindungen ist.

Dieses gemeinsame, sich gegenseitig unterstützende, sich ergänzende Netzwerk von Verbindungen wird die Seele genannt. Wir sprechen nur darüber: wie wir es zwischen uns offenbaren, wie wir es vergrößern, wie wir es mit unserem Verstand und unseren Gefühlen betreten und wie wir es kontrollieren können. All dies ist die Erlangung der Seele.

Indem wir diese Verbindung enthüllen, beginnen wir, die Kraft der Selbsthingabe und Liebe zu entdecken, die man den Schöpfer nennt. Das ist im Prinzip alles, womit sich die Weisheit der Kabbala beschäftigt, und im Allgemeinen alles, was ein Mensch tun kann: während seines Lebens in dieser Welt den Schöpfer zu erlangen, die Seele zu erlangen, d.h. das Netzwerk der Kräfte, in dem wir alle existieren und durch das wir vollständig miteinander verbunden sind.

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Aus KabTV „Spirituelle Zustände“ 17.12.2018

Gibt es Menschen, die den Maсhsom überschritten haben?


Frage: Wie viele Menschen haben im Laufe der Geschichte den Machsom überschritten? Sind es Einzelne, Dutzende oder Tausende?

Antwort: Es sind Millionen von Menschen. Wir müssen verstehen, dass dies alles ein Prozess ist. Seelen sind nicht irgendwelche getrennten Klötze, sondern Wünsche, die sich ständig mischen, verändern und zusammenschließen. Es handelt sich um ein komplexes integrales System.

Frage: Wo gibt es diese Millionen?

Antwort: Sie existieren außerhalb von den Körpern- in den Verlangen. Das Wichtigste ist der Wunsch. Der Körper erscheint uns in einem ebenso begrenzten Rahmen zu bestehen, wie unsere Welt. In Wahrheit gibt es keine materielle Welt, es gibt nur die spirituelle Welt. Wir müssen in die Wahrnehmung der spirituellen Welt eintauchen und uns vergewissern, dass sie es ist, die existiert.

Frage: Wo bleiben die Menschen nach der Überquerung des Machsoms, was machen sie dort?

Antwort: Sie existieren in ihren Eigenschaften. Alles außerhalb der Eigenschaften, alle Arten von unbelebter, pflanzlicher und belebter Materie (menschliche Materie existiert in unserer Welt nicht, sie wird als tierische Materie eingestuft), wird nur in unseren irdischen Empfindungen wahrgenommen. In der Realität gibt es das alles nicht.

Sobald sich die Empfindungen ändern, verschwindet diese Welt.

Aus dem Fernsehprogramm „Spirituelle Zustände“, 06.02.2020

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Die Bedingungen für die Korrektur der Seele

https://www.laitman.com/wp-content/uploads/2008/03/michael-laitman_24.gifEine Frage, die ich erhielt:

Obwohl Baal HaSulam schreibt, dass eine spirituelle Person für sich nur das behält, was sie für das Überleben braucht und den Rest der Gesellschaft gibt, raten Sie aus irgendeinem Grund niemandem, sich so zu verhalten. Stimmen Sie mit Baal HaSulam nicht überein? Oder fürchten Sie, dass dies die Leute abschrecken würde?

Mich zum Beispiel, obwohl ich selbst zu wenig Geld habe, schreckt das ab!

Meine Antwort: All unsere Handlungen müssten mit dem Gesetz der Natur übereinstimmen. Wäre das der Fall, würden wir uns als integrierter Bestandteil der Natur fühlen – in der Welt der Unendlichkeit – das bedeutet im Zustand der Ewigkeit und Vollkommenheit, wie die Natur (der Schöpfer) selbst.

Die Kabbala – die Wissenschaft über die Ganzheit der Natur – hilft uns, diesen Zustand nicht durch Schläge und Leiden zu erreichen, sondern durch bewusste Entwicklung. Sie sagt uns, dass das allumfassende Gesetz der Natur das Geben und die Liebe ist. Das ist die Vorgehensweise aller Teile der Natur – der unbelebten, pflanzlichen und tierischen. Sie nehmen nur, was sie zur Aufrechterhaltung ihrer Existenz brauchen. Und sie erfüllen diese Bedingung instinktiv, durch Gesetze, die in ihr Verhalten eingepflanzt sind. Deswegen kann ein Tier nur seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen.

Der Mensch auf der anderen Seite wurde als ein einziges Ganzes geschaffen, das später in einzelne Teile getrennt wurde. Deshalb nehmen wir ganz natürlich andere Menschen wahr – und weil wir in unserer Wurzel noch verbunden sind, können wir mit den Wünschen, Freuden und Leiden anderer durchdrungen werden. So ist jeder in einer Art geschaffen, zusätzlich zu seinen natürlichen eigenen Verlangen auch Verlangen von denen, die um ihn herum sind, zu empfangen. Wenn jemand die Verlangen der Gesellschaft (Reichtum, Macht, Wissen) aufnimmt und diese für das Wohl der Gesellschaft einsetzt, dann benutzt er sie richtig, um sich mit den anderen zu verbinden.

Wenn sie jedoch jemand dafür nutzt, sich selbst zufrieden zu stellen und dies seinen natürlichen eigenen Verlangen hinzufügt, dann verbindet er sich NICHT mit den anderen und erfüllt das generelle Gesetz der Natur nicht. Diese Art des Verhaltens wird „egoistisch“ genannt, und dieses lässt jemanden seine Unterschiedlichkeit zur Natur als Leiden fühlen. In anderen Worten, er fügt sich selbst Leid zu! [Rest des Beitrags lesen →]