Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wahrnehmung der Wirklichkeit'

Das Heilmittel für alle Leiden

Ich möchte, dass meine Leiden, Leiden der Liebe sind, da ich nicht weiß, wie ich meine Freunde und den Schöpfer lieben soll. Wenn ich meine Leiden gegen Leiden der Liebe austauschen will, so dass ich anstelle von Hass und Ablehnung meiner Freunde und des Schöpfers, zur Liebe komme, dann verwandle ich dadurch alles Böse in Gutes.

In diesem Fall werde ich nie etwas Schlechtes, Böses oder Schmerzen empfinden. Wenn ich mich bemühe, mich mit meinen Freunden zu verbinden, dann wird dies eine universale Medizin sein, die mich vor jedem Unglück schützt.

Ich muss das Gefühl haben, ich werde aus dem Boot geworfen, wenn ich mich vom Zehner trenne und in eine tosende See stürze. So muss ich über mein Leben denken.

Aus dem Unterricht, Schriften von Baal HaSulam, Shamati 104 „Und der Zerstörer saß“, 21.12.21

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Wie entstand das Universum?

Alles begann mit dem Wunsch zu geben.

Der Wunsch zu geben ist die Grundlage der Schöpfung. In diesem Wunsch begann ein entgegengesetzter Wunsch zu erscheinen, der Wunsch zu empfangen, welcher der Anfang der Schöpfung ist.

Der Wunsch zu empfangen existiert, um dem Wunsch zu geben zu dienen. Wo ist dieser Wunsch zu geben? Warum spüren wir ihn nicht?

Wir können den Wunsch zu geben nicht einfach so entdecken. Aber wenn wir selbst einen Wunsch zu geben entwickeln, dann können wir diesen Wunsch entdecken, und seine Enthüllung wird „die Enthüllung des Schöpfers“ oder „die Enthüllung der höheren Kraft“ genannt. Das heißt, der Wunsch zu geben ist die ursprüngliche Kraft, die im Universum vorhanden ist, und der Wunsch zu empfangen, der unsere (die der Schöpfung) Substanz ist, ist die zweite Kraft.

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Wie kann ich als Einzelner unsere Umwelt retten?

Wenn wir unsere Umwelt retten wollen, dann müssen wir nur eine Sache ändern: unsere Einstellung zueinander.

Unsere Entwicklung hat ein Stadium erreicht, in dem sich die trennenden Kräfte in der gesamten Menschheit ausbreiten. Gleichermaßen nähern wir uns einem Zustand, in dem wir das Gefühl haben werden, dass alles, was uns fehlt, eine positive Einstellung zueinander ist.

Alle Bemühungen, die über eine Änderung unserer Einstellung zueinander hinausgehen, werden nichts zur Rettung der Umwelt beitragen. Solche Bestrebungen beruhen auf dem Fehlen eines echten Verständnisses und einer umfassenden Wahrnehmung der Realität, die die wahren Zusammenhänge zwischen uns und der Natur erkennen lässt.

Weil wir die höchstentwickelte Stufe der Natur sind – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich – hängt das Gleichgewicht der Natur einzig und allein davon ab, dass wir Menschen eine positive Einstellung und Verbindung untereinander erreichen. Das liegt daran, dass jede qualitativ höhere Stufe der Natur eine viel größere Macht hat als ihre vorherige Stufe, und der Mensch nimmt die höchste Stufe in der Natur ein. Eine positive Beeinflussung der Umwelt, des Klimas und der Natur im Allgemeinen kann daher dadurch erreicht werden, dass wir auf der menschlichen Stufe positive Beziehungen zueinander aufbauen. Wenn wir hingegen zulassen, dass unsere trennenden Antriebe die menschlichen Beziehungen zerreißen, zerstören wir auch die Natur.

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Aus der Sklaverei ausbrechen


Und ich sandte Moses und Aaron, und ich schlug Ägypten mit allem, was ich unter ihnen getan hatte, und führte euch danach heraus. [Propheten, Buch Jeschua, 24:5]

Jeshua ben Nun, der die Worte des Schöpfers übermittelt, spricht vom spirituellen Weg eines jeden Menschen und vom Weg der Gesellschaft als Ganzes.

Wenn ein Mensch fühlt, dass er sich in Ägypten befindet, dann bedeutet dies, dass er erkennt, wie er vom Egoismus versklavt wird, und dass der Pharao über ihn herrscht. Da kann man nichts machen, außer den Moment zu nutzen, um sich aus der Sklaverei zu befreien.

Wenn in einem Menschen solche Wünsche entstehen, sodass er nicht mehr unter der Kontrolle des Egoismus bleiben kann, erhebt er ein Gebet und bittet den Schöpfer: „Gib mir Kraft! Führe mich fort von hier!“ Dann schickt ihm der Schöpfer zwei Kräfte, Aaron und Moses, zu Hilfe.

Frage: Muss der Mensch erst nach Ägypten hinabsteigen, um zu einem Aufschrei zu gelangen?

Antwort: Letztendlich ja, aber nicht nur das. Er muss hinabsteigen, und während er 400 Jahre in Ägypten bleibt, muss er vom Pharao vier Stufen des egoistischen Verlangens empfangen. Dann wird er den Unterschied zwischen sich und dem Pharao als zwei gegensätzliche Pole, die in der Natur existieren, wahrnehmen. In diesem Fall bleibt ihm nichts anderes übrig, als aus Ägypten zu fliehen. „Und die Kinder Israels schrien auf.“

Ein Mensch muss sich aus unserer Welt auf die Ebene des „Glaubens über dem Verstand“ erheben, auf die Ebene der „Eigenschaft des Gebens“ gelangen. Und dann wird der Schöpfer ihn erhören.

Aus der Fernsehsendung „Geheimnisse des ewigen Buches“, v. 6.9.2021

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Die Wahrnehmung der Welt verändern

Frage: In unserer Welt sehen wir nicht mit unseren Augen, sondern mit unserem Gehirn. Die Augen nehmen Licht auf und leiten es über die Sehnerven an das Gehirn weiter, das dann alle Bilder für uns zeichnet. Das ist zumindest die Meinung der Wissenschaftler. Wie funktioniert das im Spirituellen?

Antwort: Im Spirituellen funktioniert es nicht im Gehirn sondern in unseren Verlangen. Die Wünsche sind praktisch über den ganzen physischen Körper verteilt und werden von unseren Sinnen (hören, sehen, schmecken, riechen, tasten) gesteuert.

Darüber hinaus können sich Wünsche entwickeln, sie sind vom Menschen abhängig und können kontrolliert werden. Auf diese Weise können wir uns selbst und andere beeinflussen.

In unserer Welt nehmen wir Informationen über unsere Augen auf, sie gelangen ins Gehirn hinter dem eine egozentrische Wahrnehmung der Welt steht. Deshalb sehen wir nur Bilder, die unsere egoistischen Wünsche hinterlassen.

Die spirituelle Welt ist die Welt der umgekehrten, altruistischen Wünsche. Dort erhält man ein ganz anderes Bild- im reflektierten Licht, d.h. in dem Maß in dem wir im Gegenteil zu unserem Egoismus sein können. Das verändert das Bild der Wahrnehmung völlig.

Frage: Wird man, solange man in einem physischen Körper lebt, selbst wenn man eine altruistische Sicht der Welt erwirbt, weiterhin alles mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen?

Antwort: Ja, das Spirituelle ist eine zusätzliche Empfindung zum Materiellen.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 10.09.2021

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Der Mensch in der Lenkung des Schöpfers


Frage: Es gibt große Bösewichte in der Welt, wie z.B. Hitler und Stalin. Man hat das Gefühl, dass eine starke Kraft hinter ihnen stand, als wäre es der Schöpfer. Dann verloren sie diese Macht. Warum ist das so?

Antwort: Wenn man nicht dazu gebracht wird, sich mit dem Schöpfer zu verbinden, wird man von einer höheren Macht gelenkt. Besonders so große, negative Persönlichkeiten wie Hitler und Stalin, aber auch einige große positive Persönlichkeiten.

Darin liegt keine menschliche Macht. Aus der Sicht der Kabbala sind die übrigen Menschen mit Ausnahme derer, die Kontakt mit dem Schöpfer haben oder zumindest in diese Richtung gehen, unterwürfig und es spricht der tierische Egoismus aus ihnen. Deshalb kann man nichts von ihnen verlangen. Woher wissen sie, wie sie sich verhalten sollen, wie sie von einer höheren Macht gelenkt werden, warum sie auf diese oder jene Weise reagieren sollen.

Natürlich müssen wir das Böse, das sie in die Welt bringen können, einschränken, wir können es ihnen aber nicht zum Vorwurf machen. Wir müssen ihnen erklären und zeigen, wie sie die wahre Naturkraft, die uns lenkt, bemerken, damit wir sie offenbaren können.

Wir können sie nicht anders behandeln. Ich verstehe, dass man sie vielleicht auf weltlicher Ebene hasst, bereit ist, sie zu vernichten, und ihnen nichts Gutes wünschen kann. Anderseits sollte man verstehen, dass der Mensch ein Diener ist. In ihm wirken lediglich die Kräfte, die ihm vom Schöpfer gegeben wurden. Der Mensch ist ein Geschöpf des Schöpfers.

Nur wenn er bereits mit dem, was er vom Schöpfer erhalten hat- die Methode der Korrektur erworben hat d.h. die Möglichkeit sich selbst zu korrigieren, dann kann man ihn fragen: „Was hast du mit dem gemacht, was du erhalten hast? Wendest du die Methode der Korrektur an? Wendest du es unter den dir gegebenen Bedingungen richtig an?“

Wenn ihm keine Bedingungen für eine Korrektur gegeben werden, wie kann man dann von ihm etwas verlangen?

Wenn man die Welt aus der Perspektive der Kabbala betrachtet, muss man sie anders sehen. Man muss die Menschen als Geschöpfe des Schöpfers betrachten. Es gibt in jedem von uns ursprüngliche Eigenschaften, die man sich nicht ausgesucht hat. Wir haben uns nicht ausgesucht, wo wir geboren werden, wie wir erzogen werden, usw.

Vielleicht wäre ich gerne in einer anderen Familie, in einer anderen Gesellschaft, in einem anderen Land, in einer anderen Zeit geboren und aufgewachsen. Das hat sich niemand ausgesucht.

Warum sollte jemand zu mir kommen und fragen: „Warum verhalten Sie sich so und nicht anders?“ Ich verhalte mich so, weil ich so aufgewachsen bin, so haben sich die Eigenschaften entwickelt, die der Schöpfer in mich hineingelegt hat – das ist alles.

Deshalb bereitet uns die Kabbala auf eine völlig andere Wahrnehmung der Realität vor, damit wir keine Ansprüche an irgendjemanden haben, sondern nur an uns selbst. Wollen Sie die Welt in Ordnung bringen? Um die Welt zu verbessern, stimmen Sie sich auf den Schöpfer ein, versuchen Sie durch ihn, zu fordern, zu bitten und zu handeln.

Aus dem Unterricht, 21.02.2019

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Wenn diese Welt schwindet


Bemerkung: Olga schreibt: „Ich habe irgendwo gelesen oder von Ihnen gehört, dass der Fötus im Mutterleib sein ganzes Leben von Anfang bis Ende sieht. Ist das wahr? Wenn ja, warum verliert er später diese Fähigkeit?“

Antwort: Hier geht es nicht um einen gewöhnlichen, sondern um einen spirituellen Fötus. Unser Embryo ist nicht anders als ein tierischer Embryo. Wir werden nur als Tiere geboren. Allmählich, wenn wir uns tatsächlich entwickeln – werden wir vielleicht zu anständigen Menschen und vielleicht sogar zu spirituellen Menschen, die den Schöpfer wahrnehmen.

Frage: Man könnte sagen, dass wir uns zu einem spirituellen Fötus entwickeln. Was heißt es dann, dass dieser spirituelle Fötus alles sieht? Was bedeutet es, „alles, vom Anfang bis zum Ende“?

Antwort: Er sieht, was er ist, woher er kommt und wofür das steht. Das heißt, er beginnt, seinen gesamten Weg von Anfang bis Ende zu sehen, wenn auch in einem sehr kleinen Maßstab. Er versteht, wozu er geboren wurde und wofür er in einer spirituellen Form existiert.

Frage: Was ist das Ende? Was sehe ich, wenn ich ein spiritueller Fötus bin?

Antwort: Die vollständige Verschmelzung mit allen Seelen und mit dem Schöpfer. Das ist alles. Das heißt in die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der absoluten Verbindung mit allem aufzusteigen. Dann, wenn er aufhört, die Zeit, die Bewegung, im Grunde diese Welt, zu fühlen.

Frage: Wann wird ein Mensch zu einem spirituellen Fötus?

Antwort: Wenn er aufhört, an sich selbst zu denken.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 15.07.2021

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Sich dem Schöpfer angleichen


Frage: Stimmt es, dass die Offenbarung des Schöpfers die Erschaffung von etwas Neuem aus dem Nichts ist? Schließlich hat es vorher keine derartige Form gegeben.

Antwort: Tatsächlich ist die Enthüllung des Schöpfers in jedem von uns so, wie die Erschaffung des Menschen. Das bedeutet, dass ich beginne, mich innerhalb meines egoistischen Verlangens zu verwandeln, und so erreiche ich nach und nach die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer. Ich beginne, in mir selbst den Menschen, d.h. ein System namens „Adam“ (vom hebr. Wort “Adomeh”,  ähnlich dem Schöpfer) aufzubauen.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich sollte verstehen, wer der Schöpfer ist und auch anderen dabei helfen, einen entsprechenden Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Im Prinzip ist alles einfach: Ich lerne verstehen, wer der Schöpfer ist und helfe auch anderen dabei diesen Zustand zu erlangen. Und dies wird „Erschaffung des Menschen aus einem Tier“ genannt. Auf diese Weise werde ich selbst (in meinen Eigenschaften) auch dem Schöpfer ähnlich.

Frage: Angenommen, dass ich einen Mitmenschen vor mir habe. Was kann ich ihm geben?

Antwort: Sie können ihm eine Methode an die Hand geben, die es ihm ermöglicht, allmählich eine Ähnlichkeit der Form mit dem Schöpfer zu erlangen. 

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“

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Wie besiege ich meinen wichtigsten Feind?


„Mach mich stark, nicht um mich über meinen Bruder zu erheben, sondern um meinen größten Feind zu besiegen, mich selbst.“ (Indianerweisheit)

Das alles ist wahr. Die Indianer sind Menschen, die in der Ideologie der Natur erzogen wurden.

Ich habe echte Indianer kennengelernt, die in den Bergen leben. Sie fühlen sich mit der Natur verwandt, als ein Teil der Natur und jeder als Teil des anderen. Sie haben nicht diesen übermäßigen Egoismus, wie es ihn bei Europäern, und besonders bei uns, gibt. Einer hat etwas, und er bietet es den anderen an, ohne Gedanken. Es ist einfach so, denn es gibt ein „wir“. Sie haben dieses „wir“.

Frage: Sagen Sie mir bitte, brauchen wir noch Jahrzehnte, Jahrhunderte, um zu einer Umkehr in diesem Sinne zu kommen?

Antwort: Jahrtausende, denke ich.😏

Frage: Aber im Prinzip, wenn wir zu dieser Idee kommen, werden wir eine Art Revolution erreichen? 

Antwort: Wir machen eine Evolution in uns selbst, wenn wir von den Gedanken „über mich“ wegkommen und zu den Gedanken „über uns“ gelangen. Ersetze einfach weltweit „Ich“ durch „Wir“ und das war’s. 

Damit verändern Sie alles. Alles! Das Gefühl, die Wahrnehmung der Welt.

Aus der Fernsehsendung „Neues mit Dr. Michael Laitman“, 

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Erdrücke ihn mit deiner Liebe

„Sieh dir zuerst die Spuren deiner Mokassins an, bevor du über die Fehler anderer urteilst“ (indianische Weisheit).

Das ist richtig. Was bedeutet das für uns? – Man muss zuerst sich selbst korrigieren und dann kann man andere richtig wahrnehmen.

Sich selbst zu korrigieren bedeutet, meine Beziehung zu anderen zu korrigieren. Das heißt, dass sie absolut freundlich, zumindest aber absolut neutral sein sollte. Man darf die andere Person keinesfalls als korrupt, böse usw. ansehen. Und unter dieser Bedingung kann man die Wirklichkeit, die Wahrheit erkennen.

Frage: Und wie gehe ich mit einer Person um, die ich von Natur aus nicht mag? Er ist mein Feind.

Antwort: Man muss handeln, wie es heißt: „Derjenige, der einen Feind zum Freund macht, ist ein Held“.

Frage: Können Sie einen kleinen Rat geben, wie man das macht?

Antwort: Tue alles, was du ihm Gutes tun würdest, wenn du ihn wirklich lieben würdest.

Erdrücke ihn mit deiner Liebe. Das ist eine sehr schwierige Sache. Aber wenn die Erkenntnis kommt, dass die Welt darauf beruht und dass wir so handeln müssen (und das dauert Jahre!) – dann wird alles einfach.

Aus dem TV-Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 15.07.2021

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