Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Schöpfer'

Der Unterschied zwischen physikalischen und spirituellen Gesetzen

Frage: Das erste Gebot der Tora lautet, den Schöpfer zu fürchten. Sollte man Angst haben, dass man nicht in der Lage sein wird, die Gebote des Schöpfers zu erfüllen?

Antwort: Ja, denn die Gebote des Schöpfers sind Naturgesetze. Wenn man sie befolgt, fühlt man sich im Einklang mit der Natur. Wenn man sie nicht befolgt, spürt man die negativen Folgen.

Frage: Gibt es eine Wahl, ob man sie erfüllt oder nicht? Es sind keine Gesetze wie das Gesetz der Schwerkraft, an das man sich halten muss?

Antwort: Es sind etwas andere Gesetze, aber sie haben die gleiche absolute Wirkung wie die physikalischen Gesetze. Wenn wir sie ignorieren, werden wir dafür bestraft.

Wir müssen bedenken, dass die Gesetze der Tora die Beziehung des Menschen zur Welt und seine eigene Art betreffen. Darin unterscheiden sie sich von den physikalischen Naturgesetzen, die sich auf die Stufe der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, einschließlich des Menschen, beziehen.

Die Gesetze, die wir in der Kabbala studieren, beziehen sich hauptsächlich auf die Beziehung zwischen den Menschen untereinander und zwischen den Menschen und dem Schöpfer (der höheren, kontrollierenden Kraft).

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Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Sohar“, 10.12.2023

Worin besteht die Größe des Schöpfers?

Frage: Alles kommt vom Schöpfer das ist klar, es ist ein Gesetz: Er hat das Universum erschaffen und lenkt es. Aber worin besteht die Größe des Schöpfers?

Antwort: Die Größe des Schöpfers besteht darin, dass Er sich in allen Situationen klein macht und sich uns von einem, in unseren Augen, niedrigen, unbedeutenden, bescheidenen Zustand offenbart, damit wir Ihn in unserer Vorstellung und unseren Gedanken auf die höchste Stufe erheben können.

Je weiter wir vorankommen, desto mehr sehen wir, wie unbedeutend Er uns erscheint. So vergessen und vernachlässigen wir Ihn.

Das Wichtigste für uns ist, Ihn auf die höchste Stufe zu stellen, auf der Er wirklich ist und die wir zu sehen vermögen.

Frage: Wenn wir uns der Größe des Schöpfers bewusst sind, können wir Ihn dann auf nicht egoistischer Weise lieben?

Antwort: Ja, das können wir. Nur die Größe des Schöpfers, die wir erreichen wollen, wird uns auf die höchste Stufe heben. Wie es heißt: Aus dem Schmutz wird er den Armen erheben. Das heißt, Er wird uns von der niedrigsten Stufe erheben können.

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Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Shamati“, 15.12.2023

An einem gedeckten Tisch

Die Sache ist die, dass der Tisch ein Ort ist, an dem man isst, d.h. der Ort, von dem man sich ernährt, und auf dem verschiedene Köstlichkeiten gedeckt werden, um sie zu genießen. Das nennt man einen „Tisch“. Er darf nicht leer sein, sondern muss etwas haben, an dem man sich erfreuen kann, und nur dann kann man den Schöpfer segnen. (Rabash. Artikel 16. (1989). Was bedeutet das Verbot, einen leeren Tisch zu segnen, in der Arbeit?)

Frage: Wenn der Tisch, den wir segnen sollen, leer ist, bedeutet das, dass es eine Gelegenheit zum Bitten gibt?

Antwort: Der „Tisch“ ist alles, was wir vom Schöpfer erhalten. Wenn er leer ist, bedeutet das, dass der Schöpfer uns nichts anbietet. Wir sollten das Gefühl haben, dass wir immer an einem gedeckten Tisch sitzen, d.h. alles, was wir erhalten, von Ihm kommt.

Bemerkung: Sie haben gesagt, dass der Schöpfer sich freut, wenn wir uns an Ihn wenden.  Wenn der Tisch gedeckt ist, dann wende ich mich nicht an Ihn.

Antwort: In diesem Fall ist deine Ansprache keine Bitte, sondern eine Danksagung, denn alles befindet sich vor dir.

Frage: Wie weckt man jedes Mal den Appetit auf einen gedeckten Tisch, wenn man enthüllt, dass er gedeckt ist?

Antwort: Man erkennt nicht sofort, dass der Tisch gedeckt ist. Zuerst muss man mit seinen Freunden in Kontakt treten, sich mit ihnen verbinden, ein Gefühl des Hungers entwickeln und erst dann wird man den gedeckten Tisch vor sich sehen.

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Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 16.12.2023

Lass einen Freund in dein Herz

Frage: Wie kann man verhindern, dass der Wunsch zu empfangen in das Herz eindringt?

Antwort: Indem man aktiv gegensteuert. Wenn man im Herzen die Liebe zu anderen vor allem für seinen Zehner kultiviert wird man einen Zustand der Verbundenheit mit den Freunden erreichen.

Frage: Woher nimmt man die Kraft für das Gebet?

Antwort: Von den Freunden. Jeder sollte den anderen durch sein richtiges Beispiel helfen. Es gibt dann keine Probleme, durch mangelnder Kraft, Liebe zu zeigen.

Frage: Wenn wir an der Liebe füreinander arbeiten, bitten wir den Schöpfer, den Nächsten in unser Herz zu lassen und ihn aufrichtig zu lieben. Es wird gesagt, dass wir sowohl untereinander als auch mit dem Schöpfer Eins werden müssen. Was ist dieser Zusatz „mit dem Schöpfer“?

Antwort: Es geht darum, dass man durch ein Band mit dem Schöpfer verbunden ist. Das ist es, was man offenbaren muss. In dem man verbunden ist, beginnt man, die spirituelle Welt zu erfahren.

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Aus einer Lektion über einen Brief von Baal HaSulam, 12.12.2023

Kein Gast, sondern ein Mitglied der Gruppe sein

Kommentar: Sie sagen, dass das Kriterium für die spirituelle Arbeit meine gute Einstellung zu meinen Freunden ist. Ich komme zum Beispiel nur selten in die Gruppe und das ist gut so, alle sind sehr nett zueinander. Es stellt sich heraus, dass eine gute Einstellung kein ausreichendes Kriterium ist.

Antwort: Das liegt daran, dass man sich in die Lage eines Gastes versetzt.

Kommt regelmäßig in die Gruppe und versucht euch in der Zeit zwischen den Unterrichten mit den Freunden zu verbinden und euch durch die Freunde dem Schöpfer anzunähern. Wenn man eine solche Gelegenheit verpasst, ist es zum Nachteil.

Man muss mit dem Zehner verbunden sein und bereit sein, alle Zustände wahrzunehmen, die man als Zustimmung des Schöpfers empfindet. Dann wird man ständig das Gefühl haben, dass man Ihm jede Minute näher kommen kann.

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Aus einem Untericht über die Notizen von Rabash, 11.12.2023

Innere und äußere Gebote

Frage: Warum gibt es Gebote, die als äußere Handlungen ausgeführt werden können, wie z. B. das Anlegen von Tefillin und es gibt Gebote, die nur als innere Kategorien ausgeführt werden, wie z. B. „Du sollst dir kein Götzenbild machen“, “ du sollst den Schöpfer ehren“ usw.?

Antwort: Das zeigt, dass es Gebote gibt, bei denen wir uns innerlich auf eine bestimmte Haltung gegenüber einem Menschen oder einer Handlung ausrichten müssen. Das Wichtigste beim Erfüllen dieser Gebote ist unsere Einstellung.

Es gibt auch Gebote, bei denen es nicht auf die Einstellung gegenüber einem Menschen oder einer Sache ankommt, sondern nur auf die physische Ausführung. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Gebote voneinander. Das heißt aber nicht, dass ein Gebot wichtiger als das andere ist, sondern dass man sie nach solchen Kriterien analysieren kann.

Frage: Warum sagt Baal HaSulam, dass es nur zwei Gebote in der Welt gibt: Empfangen und Geben?

Antwort: Das bezieht sich auf die Handlungen des Menschen. Deshalb nennt Baal HaSulam sie auch so: die Gebote des Empfangens und die Gebote des Gebens. Das heißt, wir sollen von jedem Menschen, der Welt, der Natur lernen zu empfangen und entsprechend zu geben. Wir tun praktisch nichts anderes.

Frage: Hängt das irgendwie mit der Einteilung der 613 Gebote in das, was man tun darf und was nicht, zusammen?

Antwort: Nein. Das ist eine völlig eigenständige Einteilung.

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Aus der Fernsehsendung „die spirituellen Zustände“, 21.11.2023.

Hinter jedem Freund steht der Schöpfer

Frage: Was sind die praktischen Schritte, um den persönlichen Abstieg in einen Aufstieg für den gesamten Zehner zu verwandeln?

Antwort: Es ist notwendig, die persönlichen Abstiege mit den gemeinsamen Abstiegen und Aufstiegen zu verbinden. Wenn ich in der Lage bin, mich an den Schöpfer zu wenden und Ihn zu bitten, mich von einem persönlichen Abstieg auf eine höhere Stufe zu erheben und Er dies erfüllt, dann werde ich auf dieser höheren Stufe gestärkt und beginne, um des Schöpfers willen zu empfangen.

Frage: Was geschieht, wenn man kein Gefühl für den Schöpfer hat, sondern nur ein Gefühl für die Freunde?

Antwort: Ihr müsst so lange daran arbeiten, bis ihr beginnt, den Schöpfer zu fühlen. Fangt an, euren Freunden zu geben, sie zu beeinflussen und dann werdet ihr sehen, dass der Schöpfer hinter ihnen steht.

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Aus dem Unterricht nach dem Text von Rabash, 06.11.2023

Der äußere und der innere Teil der Welt

Frage: Was ist das Innere und das Äußere in den Welten?

Antwort: Das Innere sind die Wünsche und das Äußere ist ihre Erfüllung. Es kann aber auch anders sein.

Frage: Wie kommt es dazu, dass die Völker der Welt als der äußere Teil der Welten bezeichnet werden und Israel als der innere?

Antwort: Der innere Teil ist immer wichtiger und der äußere Teil ist seine Folge. Daher wird Israel, das dafür verantwortlich ist, die Welt mit dem höchsten Licht zu erfüllen, der innere Teil genannt, und die Völker der Welt, die dieses Licht empfangen, werden der äußere Teil genannt.

Frage: Was bedeutet es, dass wir für die Erfüllung der Welt verantwortlich sind?

Antwort: Je nachdem, wie wir uns verhalten, welchen Wunsch wir zum Schöpfer erheben und ihn bitten, ihn zu erfüllen, erfüllt der Schöpfer dieses Verlangen.

Frage: Hat die Tatsache, dass ich einen Wunsch zum Schöpfer erhebe Auswirkungen auf die Welt und füllt sie?

Antwort: Natürlich und das sollte auch jeder Mensch auf der Welt tun. Es ist nur so, dass ihre Wünsche sehr klein sind.

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Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Baal HaSulam „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 05.11.2023.

In Gedanken an den Schöpfer

Frage: Wie können wir in Gedanken an den Schöpfer bleiben, oder zumindest schnell zu ihnen zurückkehren?

Antwort: Mit der Hilfe der Gruppe. Alleine ist es sehr schwierig. Man muss die ganze Zeit studieren, lesen, zuhören. Mit der Hilfe der Gruppe ist es viel einfacher.

Wenn man von Gedanken und Aussagen der Freunde umgeben ist, wenn man sie die ganze Zeit hört, dann wird man in der Lage sein, ständig über den Zweck der Schöpfung und über die Annäherung an den Schöpfer nachzudenken.

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Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch Shamati, 01.11.2023

Das Herz auf den Schöpfer ausrichten

Frage: In Artikel 241 von Shamati schreibt Baal HaSulam: Rufet Ihn an, während Er nahe ist. An welchen Zeichen können wir erkennen, dass der Schöpfer uns nahe ist?

Antwort: Wenn wir an den Schöpfer denken, wenn wir uns Ihm nähern wollen, wenn wir eine gewisse Einstellung zu Ihm haben – dann bedeutet das, dass wir Ihm nahe sind. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir uns unbedingt an Ihn wenden und unsere Bitten an Ihn richten.

Frage: In dem Artikel heißt es auch, dass ein Mensch, der die Gelegenheit nicht ergreift, wieder so bleibt wie vorher. Was bedeutet es, „die Gelegenheit nicht zu nutzen“?

Antwort: Wenn man die Gelegenheit hatte, den Schöpfer zu bitten, sich Ihm anzunähern und es nicht getan hat, bedeutet das, dass man die Gelegenheit nicht genutzt hat.

Man sollte deshalb sein Herz ständig darauf ausrichten, sich an den Schöpfer zu wenden, vor allem zusammen mit seinen Freunden, dann wird man mit Sicherheit eine Gelegenheit haben, mit Ihm in Kontakt zu treten. Es wird eine Antwort auf die Bitte von Ihm kommen.

Man sollte immer versuchen, das Gefühl zu haben, das man in seinem Herzen auf diese Welle eingestimmt ist, dann wird die Bitte nicht ins Leere laufen.

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Aus dem Unterricht zum Artikel aus dem Buch „Shamati“, 02.11.2023