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Beispiele des Höheren

Der Schöpfer wird durch verschiedene Formen des Gebens enthüllt, jedoch wird er in uns enthüllt, dem empfangenden Verlangen. Andernfalls würden wir diese Ausdrucksformen nicht empfinden. Sie kommen von oben, allerdings müssen wir diese annehmen und ihnen von unten, von unserem Ende her, ähnlich werden.

Das macht den ganzen grossen Unterschied aus. Wir haben ein ähnliches Beispiel in unserer Welt, wenn wir etwas begreifen, sehen, fühlen und schmecken, aber dann müssen wir es selbst kopieren. Hierin steckt eine enorme Anstrengung. In der spirituellen Welt senkt Ima ihren unteren Teil in Seir Anpin ab und gibt ihm ein Beispiel mit ihrem Reflektierendem Licht (Or Choser). Wenn das Höhere auf diese Weise handelt, kann das Niedrigere nicht scheitern, denn es sieht ein fertiges Beispiel.

Auf die gleiche Weise geben wir kleinen Kindern erprobte, zuverlässige Beispiele, die es ihnen nicht erlauben, Fehler zu machen. Wenn jedoch ein Kind selbst nachahmen möchte, was wir ihm gezeigt haben, dann ist das bereits ein Problem. Es macht einen Fehler und erkennt, dass es zuerst Kraft und Wissen erlangen muss.

Entsprechende Prozesse geschehen in der spirituellen Welt. Auch wenn der Schöpfer uns Beispiele gibt, und obwohl alle Stufen von Oben kommen, kommen sie in der entgegengesetzten Form. Ihnen fehlen unsere Anstrengungen, verbunden mit Verlangen als auch Verständnis, was Bemühungen im Herzen und im Verstand bedeutet.

Nur durch beifügen unserer Anstrengungen zu Verlangen und Verstand, erkennen wir die durch den Höheren gegebenen Beispiele, folglich wandeln sich diese dadurch von Finsternis in Licht. Schliesslich sind sie für uns zuerst in Finsternis getaucht, weil wir spüren, dass wir ausserstande sind, dies selbst zu tun. Rabash schreibt davon im Artikel: „Die Einbeziehung der Eigenschaft der Gnade in das Urteil.“

Der Schöpfer wird ein „Weiser“genannt, denn Er besitzt das Licht Chochma und alle notwendigen Kräfte. Ein Mensch, der sich ein Beispiel am Schöpfer nimmt, wird ein „Schüler eines Weisen“ genannt, denn er kopiert des Schöpfers Formen des Gebens.

Trotzdem müssen wir verstehen, dass dies nicht nur das Kopieren einer Handlung ist. Zunächst müssen wir damit einverstanden sein, diese Form anzunehmen, weil das etwas ist, was wir überhaupt nicht wollen. Wenn wir damit einverstanden sind, bedeutet das, dass wir uns irgendwie selbst einschränken und einen Ort in uns schaffen, wo diese sich offenkundig machen können, dann sind wir bereit diese Formen in unserem empfangenden Verlangen wahrzunehmen, und sodann zu verstehen, wie sie gebildet wurden und sie zu wiederholen. Dies bedeutet, ungeachtet unseres Verlangens zu studieren, zusammen mit dem Verlangen und dem Verstand, bis wir erkennen, wie wir die Beispiele des Schöpfers in der Praxis an uns selbst ausdrücken und ausführen können.

Eine lange Kette von Handlungen liegt zwischen unserer Bereitschaft, ein Beispiel zu empfangen und es lebendig werden zu lassen. Und all dies, wird „das Werk des Schöpfers“ genannt, da wir das Beispiel, das wir erhielten und selbst verwirklichen, mittels der Kraft und der Weisheit, die auch von oben kommen.

Während des ganzen Prozesses müssen wir nur das Verlangen haben aufzusteigen – das Verlangen, das wir von der Umgebung empfangen.

Aus dem 1.Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes vom 02/03/2011, Schriften von Rabash