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Aus welchem Glas schöpft man das Licht?

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich während des Unterrichtes die ganze Zeit die richtige Absicht halten, und mehr an die gegenseitige Bürgschaft denken, als sich mit dem Sinn des studierten Textes beschäftigen?

Meine Antwort: Stell dir vor, du fährst ein Auto. Woran denkst zuerst, wie du auf das Gaspedal drückst oder wie du am Lenkrad drehst? Wenn du dir das noch überlegen musst, ist dies schon gefährlich; ich fahre nicht mit.

Natürlich, das Wichtigste ist es, das Lenkrad zu bedienen – und gerade das wird „Absicht“ genannt. Die Absicht ist die Richtung, in welche ich mich bewege. Und wenn die Richtung stimmt, kann man schon auf das Gaspedal drücken – mehr oder weniger, alles der Bewegung entsprechend.

Also ich drücke aufs Gaspedal, erst nach dem ich die Richtung kontrolliert habe. Ansonsten sollte ich vielleicht lieber auf der Stelle bleiben, um später nicht zurückkehren zu müssen?

So müssen wir uns auch in der spirituelle Arbeit verhalten: Ständig um die Richtung besorgt. Und in dem Maß, in welchem wir uns sicher sind, dass sie stimmt, drücken wir auf das Gaspedal und geben an Geschwindigkeit zu.

Der Mensch ist so gemacht, dass er ständig nach dem Nutzen suchen muss. Hier, während des Unterrichtes gibt es drei Möglichkeiten: 1) mehr verstehen 2) mehr spüren 3) mehr erkennen.

Diese drei Erwerbe stehen miteinander nicht in Verbindung, denn ich spüre in meinem materiellen Verlangen, verstehe in meiner materiellen Vernunft und erkenne in meinem spirituellen Kli.

Also das Empfinden und Verstehen kommen durch mein egoistischen Verlangen, aber das Erkennen ist nur nach dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften – Absichten „um des Gebens willen“ – möglich . Als allererstes kümmere ich mich um die Absichten.

Deshalb, es besorgt mich nicht, was ich verstehe oder spüren werde – Hauptsache, das gebende Kli (Verlangen, Absicht – etwas spirituelles „um des Gebens willen“) zu erlangen! ich sorge vor alle darum, wo ich das Spirituelle enthüllen kann.

Man sagt, dass das Licht immer da ist – nimm so viel du magst! Aber mit welchem Gefäß können wir zum Meer kommen und etwas Wasser schöpfen? Wir brauchen irgendein Gefäß des Gebens – einen Behälter, sei es nur kleines Glas… Um den Platz, in welchem wir das Licht empfangen können müssen wir uns kümmern.

Aus einem Unterricht über „Beit Schaar aKawanot“, 24.11.2010