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Alles hängt vom Verlangen eines Menschen ab

Eine Frage, die ich erhielt: Wird unser Kongress zu unserem Auszug aus dem egoistischen Ägypten?

Meine Antwort: Wir müssen davon überzeugt sein, dass es so sein wird! Ohne Zweifel! Wir kommen auf dem Kongress zusammen, verbinden uns, spüren, wie wichtig das ist, ungeachtet dessen, dass das Geben an den Freund und an den Schöpfer uns eigentlich nicht reizt.

Die Bedingung für den Auszug ist, „Matzen“ (das Brot der Armut, ungesäuertes Brot) zu essen, und zwar im reichen, glücklichen, satten Ägypten, das von Fett durchtränkt ist.

Das Exil beginnt in dem Moment, in dem du es wahrnimmst. Und die Rückkehr aus dem Exil bedeutet nicht den Ortswechsel, sondern den Auszug zur Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, im gleichen ehemaligen Ägypten… in dir, und diese Eigenschaft des Gebens beginnt, dir zu leuchten.

Deshalb müssen wir jetzt, vor der Befreiung, spüren, wie sehr uns die spirituelle Freiheit fehlt! Und dann kommen wir zur Enthüllung des Schöpfers und der höheren Welt – der Eigenschaft des Gebens in unserem Verlangen.

Alles geschieht innerhalb ein und desselben Verlangens und nicht durch den Ortswechsel von einem Punkt zum anderen. Das gleiche Erez Goschen, die Gegend mit ehemals größtem Wohlstand in Ägypten, verwandelt sich in die Wüste Sinai für uns.

In der spirituellen Welt gibt es keinen Raum, alles geschieht innerhalb des Verlangens, das diese Zustände durchläuft: Erez Kanaan, der Abstieg nach Ägypten, das gute und das schlechte Ägypten, sieben fette Jahre und sieben magere Jahre, die Flucht aus Ägypten in die Wüste Sinai und durch sie in das gelobte Land – all das vollzieht sich an einem Ort, in einem Verlangen, aber in Abhängigkeit von unseren Empfindungen darin.

Und wenn wir nach „40 Jahren“ die Stufe von Bina in diesem Verlangen erreichen, enthüllen wir mitten in der Wüste das Land Israel („wo Milch und Honig fließen“) und den korrigierten Endzustand – alles an einem Ort, der als zentraler Punkt von Malchut der Welt der Unendlichkeit bezeichnet wird. Und nur unsere Sichtweise auf dieses Verlangen und dessen Einschätzung verändern sich.

In dem Maße, in dem wir bestrebt sind, die Eigenschaften der ersten neun Sefirot in Malchut einzuordnen, bekommt sie dementsprechend auch alle möglichen Eigenschaften: von den schlechten bis hin zu den besten. Alles hängt nur von Malchut ab, von unserem Verlangen, die Eigenschaften des Höheren aufzunehmen und genauso wie Er zu werden. Alles geschieht nur innerhalb des Verlangens eines Menschen.

Aus dem Unterricht über den Artikel „Hier ist Jehuda“ vom 31.10.2010

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