Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Es gibt nichts Falsches am Egoismus (wenn er richtig genutzt wird)

Wenn wir davon sprechen, dass der Egoismus der Fluch unserer Generation ist, müssen wir verstehen, was er bedeutet. Denn was wären wir ohne ihn? Wir hätten keine Industrie, keine moderne Medizin, keine Kommunikation. Wir wären nicht in der Lage, zu reisen, zu forschen oder ein im Vergleich zu unseren Vorvätern angenehmes und einfaches Leben zu führen. Darüber hinaus ist das Ego nicht die Schöpfung des Menschen; es liegt in unserer Natur. Wenn wir also die Natur preisen, wie können wir dann das Ego, die eigene Schöpfung der Natur, verdammen?

Das Problem liegt nicht beim Ego; es geht darum, wie, wie viel und wann wir es benutzen. In gewisser Weise ist das Ego überall. Es ist das, was die Form der Atome erhält und sie nicht zerfallen lässt. Damit sich Atome entwickeln können, „verzichten“ sie jedoch auf die Exklusivität eines oder mehrerer ihrer Elektronen und „teilen“ sie mit anderen Atomen, um Moleküle zu bilden, was die nächste Stufe ihrer eigenen Entwicklung darstellt. Wenn Moleküle einen Teil ihrer Exklusivität „aufgeben“ und Teile von sich selbst mit anderen Molekülen „teilen“, schaffen sie molekulare Strukturen, die am Ende zu Zellen werden, die sich zu teilen und zu vermehren beginnen, und ehe man sich versieht, entsteht Leben.

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Brauchen wir ein neues Navigationssystem?

Die Welt verändert sich so schnell, dass wir den Überblick nicht behalten können. Wir lernten schon in der Schule über Globalisierung, waren uns aber der wahren Dimension nie wirklich bewusst.

Heute wird mehr von uns abverlangt.

In Westeuropa schaut ein Bürger aus dem Fenster hinaus und sieht den blassblauen Himmel, der durch den Rauch der Brände an der amerikanischen Westküste grau geworden ist. Es wird offensichtlich, dass wir wirklich in einem Boot sitzen.

Wir navigieren durch die Welt, als ob wir in einer dreidimensionalen Welt leben würden. Tatsächlich leben wir in einer Sphäre, und jeder Punkt in dieser Sphäre berührt jeden anderen Punkt. Alles, was wir tun, sagen, oder auch nur denken, berührt jeden anderen in der Welt. Es ist ein beängstigender Gedanke, aber dennoch wahr. Ich stimme dem ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zu, der vor kurzem die Probleme der Welt mit  „Mangel an globaler Partnerschaft“ in Verbindung brachte. Jedoch denke ich, es geht um weit mehr, als nur um Partnerschaft; unser aller Überleben ist davon abhängig.

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Sich selbst finden


Frage: Jüngste Untersuchungen rekrutierender Unternehmen deuten darauf hin, dass die am wenigsten beanspruchten Berufe während der Pandemie Kellner, Köche, Sicherheitskräfte und Reinigungskräfte waren.

Viele Menschen, buchstäblich Hunderte von Millionen hatten das Gefühl, dass sie ihren Beruf über Nacht verlieren könnten. Gestern hatten sie einen Beruf, heute nicht mehr. Was würden Sie empfehlen? Welchen Beruf sollte ein Mensch heute wählen?

Antwort: Ich denke, dass sich ein Mensch selbst finden soll. Sich selbst zu finden bedeutet, sich ein Bild des wahren Menschen vorzustellen und sich diesem Bild mehr und mehr anzunähern. Nur ein kleiner Teil der Menschen wird einen Beruf benötigen.

Wir werden zu einem Zustand kommen, in dem die Menschen täglich eine Mindestanzahl von Stunden arbeiten werden und die restliche Zeit für das Selbststudium nutzen können. Sie werden an allen Arten von Bildungsprogrammen teilnehmen und sich selbst und die Gesellschaft verändern. Dies ist die eigentliche Arbeit des Menschen.

Aus dem TV-Programm „Kabbala Express“, 01.09.2020

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In der geliehenen Zeit

Wenige Stunden nach der Bekanntgabe der Ergebnisse wird der Gewinner der Präsidentschaftswahlen 2020 auf die Bühne kommen, seinen Anhängern danken, seinem Rivalen für ein hartes Rennen danken und versprechen, dass er für alle der Präsident sein wird, nicht nur für diejenigen, die ihn gewählt haben. Aber wenn ein Land so tief zwischen ihnen und uns gespalten ist, ist es fraglich, ob ein Präsident Amerika wieder zusammenflicken kann.

Um Amerika wieder eins zu machen, braucht man mehr als Worte, man braucht ein gemeinsames Ziel. Wenn Menschen mit unterschiedlichen Ansichten ein gemeinsames Ziel haben, tragen ihre unterschiedlichen Standpunkte zur Erreichung des Ziels bei, da sie mehr Blickwinkel abdecken, die Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten und Probleme widerspiegeln können, an die die andere Partei nicht gedacht hat, bevor sie sich materialisierten. Aber wenn jede Partei das Land als ihren eigenen Besitz betrachtet und sich darum kümmert, ihre eigene Wählerschaft glücklich zu machen, um wiedergewählt zu werden, vertieft man zwangsläufig die Kluft und verschärft den Zorn.

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Kann die Gesellschaft einem Menschen die Fähigkeiten vermitteln, die er in der Familie erlernt hat?


Frage: Die Natur hat in uns eine natürliche Liebe zu den Kindern angelegt, sonst könnten wir keine Familien gründen und keinen Nachwuchs aufziehen.

Glauben Sie, dass die Rolle der Kindererziehung von einer Organisation oder einem Staat übernommen werden kann? Was wäre das Ergebnis?

Antwort:  Wir haben solche Beispiele in der Geschichte, angefangen mit der spartanischen Erziehung im antiken Griechenland und der Erziehung in speziellen Einrichtungen im antiken Rom, die wörtlich hässliche Kinder waren.

Dort wurde im frühen Alter von zehn bis fünfzehn Jahren eine Wehrpflicht praktiziert bei der die Kinder alles Mögliche taten. Aus ihnen wuchsen sehr grausame, brutale Menschen heran, die keine normalen Familien mehr gründen konnten. Sie hatten keine Gefühle der Empathie für andere und ohne das konnten sie keine Gesellschaft schaffen.

Frage: Die Gesellschaft kann also die Fähigkeit, die eine Familie vermittelt, nicht ersetzen?

Antwort: Nein, wir sehen bis heute, dass Menschen, die nicht in normalen Familien aufgewachsen sind, anders sind als andere. Ganz gleich, wie sehr sie eine Familie gründen wollen, sie können es nicht. Schließlich gründen wir immer eine Familie in etwas Ähnlichem wie die, aus der wir hervorgegangen sind.

Aus dem TV Programm „ die Zeit nach dem Coronavirus“ 21.05.2020

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Masken und Freiheit

Die BRD steht, wie der Rest der Welt, im andauernden Krieg gegen einen unsichtbaren Feind, COVID-19. Die Verhinderungsstrategie seiner Ausbreitung durch die Verwendung von Gesichtsmasken ist gut sichtbar und spaltet durch diese prophylaktische Maßnahme die Öffentlichkeit in Gegner, Recht der freien Wahl und in Befürworter, um andere zu schützen, um die Übertragung der Pandemie einzudämmen. So hat uns das Virus eine beispielhafte Übung in gegenseitiger Verantwortung geliefert. Denn wir müssen uns alle darüber im Klaren sein, dass wir im selben Boot sitzen und die Berücksichtigung des kollektiven Wohlbefindens an die Stelle individueller Berechnungen treten muss.

„Einige empfinden, dass das Tragen von Masken als Freiheitsberaubung zu sehen ist – doch laut Gesundheitsminister Span, ermöglicht das Tragen einer Maske dem Bürger sich frei auf Straßen und in Geschäften zu bewegen. Studien beweisen, dass Geschichts- bzw. Mundschutz entscheidend dazu beigetragen haben, die Ausbreitung des Viruses einzudämmen. Andere Forscher wiederum sind der Meinung, das Masken als Schutz vor dem Virus nicht tauglich sind und das ist auch der Grund, warum sich viele Menschen dagegen sträuben Masken in öffentlichen Einrichtungen zu tragen. Und natürlich gibt es Menschen, die ordnungsgemäß den Ratschlägen der Politiker Folge leisten, während die Mehrheit verzweifelt irgendwo dazwischen steht.  Diese Unsicherheit verursacht ein allgemeines Gefühl der Hysterie.

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Was für einen amerikanischen Präsidenten verdient Israel?

Wir Israelis wollen immer, dass der Präsident von Amerika pro Israel ist, und das aus gutem Grund. Die USA haben Israel jahrzehntelang auf vielfältige Weise unterstützt – finanziell, auf internationaler Ebene und mit militärischer Hilfe. Diese Unterstützung hatte ihren Preis, und die USA hatten immer zumindest ein gewisses Maß an Kontrolle über die israelische Außenpolitik, aber es steht außer Frage, dass Amerikas Unterstützung Israels, uns sehr viel Gutes gebracht hat.

Bald wird Amerika darüber abstimmen, wer für die nächsten vier Jahre sein Präsident sein wird. Ich denke, dies ist ein guter Zeitpunkt für uns, darüber nachzudenken, was uns wichtig ist. Was geben wir der Welt? Warum wurde der Staat Israel gegründet? Ist er nur dazu da, um nach dem Holocaust als sicherer Hafen zu dienen? Vielleicht bedauern auch die Nationen das Votum vom 29. November 1947?

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Dem integralen System beitreten


Frage: Wenn mir ein Mensch einen Gefallen  erweist, kann ich dadurch seine sinnliche, moralische Haltung mir gegenüber spüren. Wenn ich aber hingegen ein Produkt bekomme, das von Menschen hergestellt wird, die ich weder sehe noch kenne, werde ich dann in der Lage sein, sie wahrzunehmen?

Antwort: Das hängt von unserer Einigung ab. Es muss ein klares Konzept, eine klare Haltung, eine klare soziale Vereinbarung in der Gesellschaft geben, dass die Menschen nur das produzieren, was sie brauchen und damit jeden versorgen. Deshalb muss es gemeinsame Orte geben, an denen die notwendigen Lebensmittel, Kleidungsstücke, Maschinen und so weiter produziert werden.

Das Wichtigste wird auf gegenseitiges Lernen ausgerichtet sein, darauf, die inneren Kräfte des integralen Systems der Natur in der richtigen Verbindung zwischen uns zu offenbaren. Dies wird uns helfen, unser eigenes integrales System menschlicher Beziehungen zu schaffen, welches der Natur entspricht. Dann werden wir „Adam“ genannt, abgeleitet vom Wort „naturgetreu“.

Frage: Was ist aus der Sicht der inneren Gesetze der Natur besser: für sich selbst, für unseren Herrn oder für den Staat zu arbeiten?

Antwort: Aus der Sicht der Kabbala spielt es keine Rolle, für wen man arbeitet. Der Mensch, die Gesellschaft, der Staat, die Erde und die gesamte Natur sind ein integrales System. Wir müssen uns diesem System anschließen, zunächst aus der Notwendigkeit heraus, dann freiwillig, mit Liebe und einem inneren Verlangen danach.

Es gibt verschiedene Phasen unserer Einbindung in das Gesamtsystem. Alles beginnt mit der Nächstenliebe und erstreckt sich bis zu einer universellen Liebe zur ganzen Natur, zum ganzen System der integralen Verbindung.

Aus der TV-Sendung „Die Ära des Postkoronavirus“, 04.06.2020

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Neues Leben 1261 – Virtuelle Verbindungen

Neues Leben 1261 – Virtuelle Verbindungen

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Im Vergleich zu anderen Begegnungsformen bietet die virtuelle Plattform eine nützlichere, praktischere, zugänglichere, bequemere und greifbarere Gemeinschaftserfahrung. Sie kostet weniger und belastet die Umwelt weniger. Auch Emotionen lassen sich virtuell besser ausdrücken, da die Menschen besser geschützt und dadurch engagierter sind. Wir können uns virtuell wie in einer Familie treffen, spielen, singen, agieren und sogar gemeinsam essen. Es gibt keinerlei Einschränkungen, wie wir online unsere Herzen miteinander verbinden können.

Während sich Kinder weiterhin für kurze Zeit physisch versammeln, um gemeinsam Sport zu treiben, werden die innigen Gedanken und Gefühle, die wir virtuell füreinander entwickeln, im Großen und Ganzen alle physischen Interaktionen, die wir hätten haben können, kompensieren. Wir werden in eine neue, klare, unverdorbene Dimension des Lebens ohne Grenzen oder Begrenzungen eintreten, wo wir einander durch eine „innere Sicht“ spüren und das Wesen der anderen in einer absolut perfekten Welt kennen lernen.

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Aus KabTVs „New Life 1261 – Virtual Connections“, 06/06/2020

Vom Hunger zur Revolution

Schon vor dem Ausbruch von Covid-19 waren Millionen von Menschen von Hunger betroffen. Lebensmittelmarken sind keine Lösung, ebenso wenig wie Sozialwohnungen.

Das Coronavirus hat die Dinge weitaus schlimmer gemacht, und von Tag zu Tag wird die Situation immer prekärer. Die Gesellschaft steht am Rande eines Abgrunds, und keine Verwaltung wird in der Lage sein, die Ordnung auf den Straßen wiederherzustellen, wenn es so weiter geht.

Es hat auch keinen Sinn, nach einem Sündenbock zu suchen; wenn wir wirklich jemandem die Schuld geben wollen, sollten wir in den Spiegel schauen. Wir und unsere Eltern sind dafür verantwortlich, wie die Welt für unsere Kinder heute aussieht. Sehen Sie uns an: Die Hälfte der Welt ist übergewichtig, die andere Hälfte verhungert. Das ist ein genaues Spiegelbild unseres Egoismus, unserer Entfremdung und unseres rücksichtslosen Anspruchsdenkens.

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