Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eine Zivilisation in der Neugestaltung

In Facebook am 15.06.2020 veröffentlicht. 

Wir dachten, wir könnten COVID-19 überwinden, indem wir ein paar Monate zu Hause bleiben und uns in sozialer Distanzierung üben. Wir lagen sehr, sehr falsch. Sobald wir den Lockdown zurücknahmen, kehrte das Virus mit einem Stamm zurück, der „fast zehnmal infektiöser“ ist, so die Wissenschaftler von Scripps Research in Florida. Es wird nicht locker lassen, bis wir seine Botschaft verstanden haben: Es ist an der Zeit, die menschliche Zivilisation neu zu gestalten.

Hier ist eine unvollständige Liste der Fälle, in denen die Zahl der bestätigten Fälle wieder ansteigt: Vereinigte Staaten, Russland, Frankreich, Israel, Argentinien, Brasilien (das nie wirklich in den Lockdown ging), Italien, Deutschland und Südkorea (früher der Goldstandard des Erfolgs). Wohin man auch schaut, die Taktik „zu Hause bleiben, bis es weggeht“ scheitert kläglich, und der neue Stamm garantiert, dass sie weiterhin scheitern wird. Das lässt uns nur eine Möglichkeit: unsere Länder so umzustrukturieren, dass jeder seinen Grundbedarf deckt und gleichzeitig lernt, was in der Welt vor sich geht. Jedes Land, das diese Taktik nicht anwendet, wird zwangsläufig einen vollständigen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch erleiden.

Wir werden nicht in der Lage sein, Geschäfte und Einkaufszentren wieder zu eröffnen, da sie zu Infektionsknotenpunkten werden. Laut Bloomberg „besteht bei einem Drittel der verlorenen Arbeitsplätze in den USA die Gefahr, dass sie dauerhaft verloren gehen“. Ich denke, Bloomberg ist viel zu optimistisch. Da das Virus die Wiedereröffnung von Unternehmen nicht zulässt, werden sie einfach geschlossen, zusammen mit allen von ihnen abhängigen Unternehmen. In naher Zukunft wird fast die Hälfte der Amerikaner ohne Einkommen bleiben und ohne Möglichkeit, eines zu erzielen.

Im Laufe der Zeit wird der Prozentsatz der einkommenslosen Amerikaner noch steigen, „wenn sich die Unternehmen vom Hersteller bis zum Einzelhändler an eine Post-Virus-Welt anpassen und noch mehr Menschen von einer sicheren Arbeit abschneiden“, so die Studie von Bloomberg Economics. Und wenn man bedenkt, dass das Virus noch nicht einmal weg ist, werden die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt noch verheerender sein als vorhergesagt.

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Professor Covid

Im Facebook am 15.06.2020 veröffentlicht. 

Wie ein strenger, anspruchsvoller Lehrer treibt uns das Coronavirus an, unsere Denkweise zu ändern. Indem es uns nicht zu unserer früheren Lebensweise zurückkehren lässt, zwingt es uns, eine neue Lebensweise aufzubauen, bei der wir uns weniger auf materielle, unmittelbare Befriedigung als mehr auf dauerhafte, soziale Befriedigung konzentrieren, die sich aus positiven Verbindungen mit anderen ergibt.

Wir müssen nicht darauf warten, dass das Virus sich untereinander in Verbindung setzt. Wenn wir das tun, werden wir in der Tat noch bitterer als jetzt unter der strengen Hand des unsichtbaren „Lehrers“ leiden. Stattdessen müssen wir unsere Verbundenheit anerkennen, dass wir alle in jedem Aspekt unseres Lebens voneinander abhängig sind, und unsere Gesellschaft entsprechend strukturieren.

Die neue Lebensweise wird eine neue Art des Denkens erfordern. Wenn wir zum Beispiel das Gefühl haben, gesund und stark zu sein, neigen wir dazu, keine Masken zu tragen, weil sie unbequem sind. Aber dadurch könnten wir andere Menschen mit dem Virus infizieren, weil wir asymptomatische Überträger sein könnten. In dem neuen Denken werden wir Masken tragen, um andere nicht mit dem Virus zu infizieren, eben weil wir nicht wissen, ob wir Träger des Virus sind oder nicht.

Dasselbe gilt für Lebensmittel. In naher Zukunft könnte es eine Situation geben, in der die Nahrungsmittelknappheit uns alle betreffen wird. Wenn wir alle versuchen, so viel wie möglich zu ergattern und nur an uns selbst zu denken, werden wir Chaos und Gewalt erzeugen. Aber wenn wir nur das nehmen, was wir brauchen, damit auch andere das Ihre haben, wird es genug für alle geben, und ein Gefühl der Wärme und des Vertrauens wird sich in der Gemeinschaft ausbreiten. Auf diese Weise wird uns das Virus allmählich lehren, dass sich gute Verbindungen viel besser anfühlen und viel lohnender sind als unser bisheriges Leben mit brutalem Wettbewerb und übermäßigem Konsum. Die Frage ist nur, wie schnell wir es lernen werden.

Bild von Miriam Müller auf Pixabay

Immer mit mir – Teil 83

Der Fehler

Wir haben ihn so gesehen, wollten so sein wie er, unsere ganze Gruppe. Deshalb hatten wir es eilig und machten Fehler.

Ich erinnere mich, wie ein paar Leute aus der Gruppe vorschlugen, um mit dem Aufbau einer Kommune zu beginnen. Ich wehrte mich, ich dachte, es sei künstlich, vorzeitig, ich wusste, dass die Absichten gut waren, aber ich war dagegen.

Ich wurde gefragt: ”Wofür studieren wir Kabbala denn, wofür studieren wir RABASH Artikel über die Nächstenliebe, warum werden wir Freunde, Brüder genannt?!”

Kurz gesagt, wir haben uns entschieden, mit dem Einfachsten zu beginnen. Also wir dachten wir legen alle Gehälter in eine Kasse und das Geld verteilen wir gleichmäßig.

Am nächsten Tag, nach dem Freundes Treffen, gingen wir mit RABASH spazieren, und ich erzählte ihm davon, ich konnte das einfach nicht verschweigen.

Ich hatte eine solche Reaktion nicht erwartet.

Er blieb mitten auf der Straße stehen, errötete, fragte erneut: Was?!

Ich wiederholte, stotternd, ich hatte ihn lange nicht mehr so gesehen.

Um die Liebe der Freunde zu zeigen, begann ich.

Wer gab euch das Recht, das zu tun?! Schrie er.

Erst jetzt wurde mir klar, dass etwas schreckliches passiert war.

Gedämpft stammelte ich: “Also, was machen wir jetzt?” Alle haben das entschieden…

Wer hat das entschieden?!

Alle.

Er drehte sich abrupt um, ging weg, dann plötzlich hielt er an und sagte zu mir: “Ich mische mich nicht ein, also ihr löffelt das selber aus!”

Ich ging sofort zu den Jungs zurück und erzählte ihnen von RABASH seiner Reaktion und wir stoppten alles.

Danach dacht ich, wie blind waren wir, wie konnten wir eine solche Entscheidung treffen, obwohl wir genau wussten, wohin all diese Revolutionen führen. Und vor allem bei mir. Ich habe das alles durchgemacht, ich erlebte es am eigenen Leibe, ich habe gesehen, was es bedeutet, wenn egoistische Menschen sich entscheiden, in brüderlicher Liebe zu leben. In der Folge davon übergießen sie alles um sich herum mit Blut.

Weil sie die List des Egoismus nicht erkannten, keine lange und gründliche Vorbereitung durch führten , keine neue Generation hervorgebrachten…Und alles versäumten.

Auch wir wären dabei gescheitert. RABASH sah dieses Scheitern der Gruppe voraus, in deren Gründung er so viel Mühe investiert hat. Auch ich sah den Hass voraus, der uns auseinander gerissen hätte. Er sah, dass wir nicht bereit waren, uns darüber, zur Liebe zu erheben.

Wir hatten Angst. Wir haben alles gestoppt. Gott sei Dank.

Wie Zufällig verließen diejenigen Initiatoren, die diese Entscheidung voran trieben, die Gruppe ein paar Wochen später. Sie wurden einfach von oben aus der Gruppe ausgestoßen…

…die Woche neigte sich dem Ende zu, und wir waren wieder auf dem Weg nach Tiberias.

Unterwegs fuhren wir fast immer nach Meron[1] zum Grab von RASHBI.

[1] der Berg Meron (hebräisch: מירון הר – der höchste Berg Galiläas in der Nähe der Stadt Safed (oder Zefat).

 

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Fortsetzung folgt…