Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Im Gefängnis des eigenen Egoismus.

Frage: Im Gegensatz zu einem Tier kann ein Mensch auf lange Sicht Freude sehen. Um dorthin zu kommen kann er dafür seine Schritte berechnen. 

Warum kann er, da er über einen großen Intellekt verfügt den Zustand des Gleichgewichts mit der Natur nicht rational berechnen? Warum scheitern all seine rationalen Versuche, eine ausgewogene Gesellschaft aufzubauen?

Antwort: Da er in seiner egoistischen Natur steckt. Er kann nichts berechnen.

Indem er einen Egoismus über den anderen stellt, dabei seine Gewinne oder Verluste berücksichtigt, gelangt er immer wieder in seinen Egoismus. Er ist nicht frei! Er hat keine Wahl! Was er als Freiheit betrachtet, ist die Illusion, unter dem Einfluss einer äußeren Kraft zu stehen.

Frage: Kann er etwa Folgendes nicht berechnen: „Wenn ich meinen Egoismus einsetze, werde ich mich schlecht fühlen“? 

Antwort: Wir versuchen immer aus Schwierigkeiten herauszukommen. Das bedeutet nicht, dass wir frei sind. Ich laufe ständig vor egoistischen Schlägen davon: von einem Stock, zu einem anderen Stock…  und so eile ich von Morgens bis Abends herum.

Schauen sie, was auf der Straße, in Bussen, in der U-Bahn, in Büros und überall passiert. Sehen sie diesen ganzen menschlichen Ameisenhaufen an! Wo können wir hier von Freiheit sprechen?!

Es gibt keine Freiheit. Es gibt die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt, den bequemsten Zustand zu wählen. Das ist alles.

Ich wähle zwar aus dem was mir zur Verfügung steht, bin aber trotzdem eingeschränkt. Der Schöpfer leuchtet durch meinen vollkommenen Zustand, ich selbst bin aber noch nicht korrigiert. Natürlich verstehe ich gar nicht seinen Einfluss auf mich. Wo treibt Er mich an? Was will Er in jedem Augenblick von mir? Wenn ich das nicht weiß, welche Art von freiem Willen kann es dann geben?

 

Aus dem Unterricht, 12.05.2019

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