Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Talmud über Jesus von Nazareth

Frage: Ich habe gehört, dass irgendwo im Talmud Jesus (Jesus Christus), der Gründer des Christentums, erwähnt wird. Ich möchte Sie bitten, diese Stelle anzugeben.

Antwort: Die übliche Stelle – in den Kommentaren zu „Pirkei Avot“, Mischna 6:

„…Josua, Perachjas Sohn sagte: Such dir einen Lehrer [selbst einen, der nicht höher ist als du] und erwirb dir einen Freund. Beurteile jeden Menschen nach der guten Seite.“

Kommentar: …Unsere Lehrer sagten im Talmud: „Soll die linke Hand immer wegstoßen und die rechte Hand heranziehen.

Anders verhielt sich Josua ben Perachja, als er mit beiden Händen jenen Menschen [Jeschu haNozri – Jesus von Nazareth] wegstieß“ (s. Sanhedrin 107b, hrsg. von Rabbi Adin Steinsaltz vom Israelischen Institut für Talmud-Publikationen).

An der gleichen Stelle des Talmuds wird erzählt, dass Josua ben Perachja einen Schüler namens Jeschu haNozri hatte, der vom Lehrer für sein schlechtes Benehmen verstoßen wurde. Als Jeschu sah, dass der Lehrer ihm nicht verzeiht, ist er vom Glauben an den alleinigen Gott abgekommen.

Und obwohl Josua ben Perachja nicht vorhatte, den Schüler für immer zu verstoßen, sondern ihm lediglich die Zeit gab, sich zu bessern, waren die Folgen seiner Strenge katastrophal.

Laut der gleichen Quelle bereute er später sehr seine strenge Reaktion und glaubte, dass wenn er eine Rechtfertigung für Jeschu haNozri gefunden und sich selbst oder die Studienfreunde von Jeschu für seine Fehltritte verantwortlich gemacht hätte, hätte man das, was geschehen ist, vermeiden können.

Obwohl es nach dem Gesetzwortlaut (s. Sanhedrin, 29a) nicht gestattet ist, denjenigen, der die Juden dazu verführt, vom Weg des Judentums abzukommen, zu rechtfertigen, muss der Lehrer ausgehend vom Geist dieses Gesetzes, von den Prinzipien der Frömmigkeit, auch für einen solchen Schüler nach einer Rechtfertigung suchen. (Libawitscher Rebe)

(Traktat Avot. Verlag Shamir, Jerusalem 1999)

Zum Wohle anderer handeln

In der spirituellen Arbeit ist es wichtig, auf all seine Gedanken, Handlungen, Wünsche und Reden einen Filter zu setzen. Ein Filter (Einschränkung), der klar in einer Richtung funktioniert. Die Gedanken im Kopf, die Wünsche im Herzen, die Sprache im Mund und die Handlungen der Hände sollen nur zum Wohle anderer funktionieren.

Das bedeutet nicht, in Krankenhäusern umherzulaufen, Bedürftigen zu helfen oder alte Frauen über die Straße zu begleiten. Nichts dergleichen! Wir sehen, dass dies nichts bringt.

Es bleibt nur eines übrig – das höhere Licht durch dich hindurch auf die ganze Welt zu leiten indem man zu einem einzigen Volk wird, wie es in der Tora heißt: „Und ihr werdet ein Volk von Cohens für Mich sein“. Wenn wir das tun und Vermittler zwischen der Welt und dem Schöpfer werden: um des Gebens Willen an den Schöpfer und um des Gebens Willen an die Welt, aber keinesfalls an uns selbst, denn „die Cohens haben kein Schicksal in dieser Welt“ – dann werden wir die ganze Welt in Einklang, zur Harmonie bringen und werden unsere Mission erfüllen.

Das ist das Wesen des Kapitels „Shoftim“ – die Richter, die stets richtig messen, abwiegen, faire Urteile fällen und sich beherrschen müssen.

(203503)